1. Fürs schnelle Znacht: Clafoutis mit Kirschen

Wenn wir an einem Wochenabend um 18 Uhr unsere Kinder von der Kita holen, bleibt selten Zeit für grosses Geköch. Dieses Rezept für einen Clafoutis (was zwischen Gratin und Blechkuchen) ist perfekt für Menschen mit wenig Zeit – die anderen können sich zur Begleitung ein Kardamom-Vanille-Eis machen, das Rezept dazu findet ihr bei den Foodistas.

Ihr braucht (für 4 Personen, plus Resten):

• 700 Gramm Kirschen
• 2 Eier
• 1 Prise Salz
• 50 g Zucker
• 1 Vanilleschote
• ein paar Löffel Crème fraîche oder Quark
• 100 g Mehl
• 1 TL Backpulver
• 2 dl Milch oder Rahm

Eier mit Salz schaumig schlagen. Vanilleschote auskratzen (die leere Schote mahle ich in der Küchenmaschine fein und mische sie mit weissem Zucker, den ich in ein Glas abfülle – der perfekte Vanillezucker), darunterrühren. Zucker einschlagen, weiter rühren bis die Masse hell ist. Quark und Milch oder Rahm dazugeben. Backpulver und Mehl mischen, dazu rühren.

Den Teig ruhen lassen während man die Kirschen entsteint. Ich empfehle einen Kirschenentsteiner, ist nicht teuer und kann man auch für Oliven brauchen. Alternativ kann man die Steine drin lassen, wie das unser Bäcker des Vertrauens macht (die besten Chirsipfannkueche gibt's bei Krebs am Spalenring 🤫).

Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen, Teig in die (ausgebutterte) Gratinform geben. Kirschen darüberkippen. In der Backofenmitte ca. 30 Minuten backen. Geht auch mit anderen Früchten, was eben grad Saison hat.

2. Für Morgenmuffel: Der weltbeste Crumble

Ich habe nie verstanden, wieso Crumble ein Nachtisch sein soll. Früchte, Butter, Haferflocken – ist doch das perfekte Zmorge. Mit der Menge könnt ihr experimentieren, je nachdem ob ihr gern mehr Streusel oder mehr Fruchtanteil habt. Kann eigentlich nichts schiefgehen.

Für hungrige 4 Personen:

• 1 kg Kirschen
• 2 Esslöffel Maizena
• 50 g brauner Zucker (oder etwas mehr, je nachdem wie süss ihr es mögt)
• 100 g Haferflöckli oder Müesli eurer Wahl
• 100 g Mehl
• 125 g Butter
• Zimt, Kardamom oder Nelkenpulver

Butter aus dem Kühlschrank nehmen. Ofen auf 170 Grad Umluft vorheizen. Kirschen entsteinen (oder nicht, siehe oben), mit dem Zucker und Maizena mischen und in eine Auflaufform geben. Zucker, Haferflöckli und Mehl mit der weichen Butter verrühren, bis es Streusel gibt. Zum Schluss nach Belieben mit Zimt, Kardamom oder Nelkenpulver würzen. Mischung über die Kirschen verteilen, dann 40 Minuten goldbraun backen. Dazu passt griechisches Naturejoghurt.

3. Für Anerkennung: Pikantes Kirschen-Kompott

Kirschen müssen nicht immer süss verarbeitet werden. Wer richtig Eindruck schinden will, macht dieses Kompott und serviert es mit einer Portion Gantrischer Ziegenkäse. Auch zu Annemarie Wildeisens Käsesoufflé oder zu frischem Ziger passt es hervorragend.

Für 4 Portionen:

• 1 Schalotte
• 1 Nelke
• 1 Zimtstange
• ein paar Pfefferkörner
• 1 Stück Sternanis
• 2 Esslöffel Rohzucker
• Butter zum Dämpfen
• 2 dl Rotwein
• 400 g Kirschen, entsteint

Schalotte klein schneiden, mit Gewürzen und Zucker in Butter andämpfen. Mit dem Wein ablöschen, einkochen. Alles durch ein feines Sieb giessen. Kirschen grob hacken, mit der Flüssigkeit zurück in die Pfanne geben. Kurz aufkochen, vom Herd nehmen und verwenden oder in ein Schraubglas abfüllen.

4. Fürs Picknick: Galette

Nichts geht über eine gute Galette. So ein unkompliziertes, praktisches, unaufgeregtes Gericht, das sich gut als Nachtisch beim Picknick macht.

Ihr braucht dazu:

• 280 g Dinkelmehl
• 1/2 Teelöffel Salz
• 130 g kalte Butter
• 1 Ei
• 1 EL kaltes Wasser
• Paar Esslöffel gemahlene Haselnüsse
• 700 g Kirschen
• etwas Zitronensaft
• 1 Esslöffel Puderzucker

Mehl und Haselnüsse mit Salz vermischen und die sehr kalte Butter in kleinen Stückchen dazugeben. Mit den Händen zu einem krümeligen Teig verkneten. Das Ei und das kalte Wasser untergeben und so verkneten, dass ein fester, aber geschmeidiger Teig entsteht. Ca. 2 Stunden (oder über Nacht) kalt stellen.

Ofen auf 220 Grad vorheizen. Teig auswallen. Gemahlene Nüsse auf dem Teig verteilen, dabei ringsum einen Rand von ca. 7 cm frei lassen. Kirschen entsteinen, mit Zitronensaft und Zucker mischen, auf dem Teig verteilen. Rand sorgfältig einschlagen. Ca 30 Min. in der unteren Hälfte des Ofens backen. Herausnehmen, auskühlen.

5. Für Kinder: Kirschen-Joghurt-Eis

Ich weiss nicht wie's euch geht, aber mein Kind könnte den ganzen Tag lang nur Glacé essen. Mit diesem Rezept kann ich ihm getrost mal eine zum Frühstück kredenzen – oder zum Mittagessen. Oder zum Znacht. Oder alles zusammen.

Für 5-8 Glacéförmli, je nachdem wie gross die sind und viel im Vorfeld genascht wird:

• 500 g Kirschen, entsteint
• 360 g Naturejoghurt
• Ahornsirup nach Belieben

Alles mit dem Pürierstab oder im Blender mixen. Geht auch mit Crème fraîche, Quark oder Sauerrahm. Besonders lecker wird's, wenn man einen Teil des Joghurts mit Reismilch ersetzt. Wir haben oft noch ein paar halb verfaulte Bananen rumliegen, die schmeissen wir dann auch noch rein. In kleine Glacéförmli füllen und über Nacht gefrieren.

6. Für die grosse Tafel: Schokoladen-Pavlova mit Kirschen

Es hat was urdekadentes, nach einem Essen mit Freund*innen kurz in der Küche zu verschwinden, die vorgebackene Meringueschale hervorzuholen, Crème Double und eine Schwetti Früchte draufzuklatschen und dann feierlich schreitend die Königin aller Desserts ins Esszimmer zu tragen. Niemand bringt mehr was runter, aber was soll's, ein kleines Stück noch. Diese Pavlova von Annemarie Wildeisen
ist die absolute Meisterklasse: Schokolade-Meringue mit Schlagrahm und frischen Kirschen. Man kann sie super im Voraus zubereiten und sie sieht fantastisch aus. Voilà!:

Für 10-12 Portionen:

• 200 g Zucker
• 1 Teelöffel Maizena
• 4 Eiweisse
• 1 Prise Salz
• 1 Teelöffel Weissweinessig
• 10 g Kakaopulver

• 500 g Kirschen, entsteint
• 1 Zitrone
• 20−40 g Zucker, je nach Kirschensorte
• 0.5 dl Wasser
• 1−2 Teelöffel Maizena
• 0.5 Teelöffel Zimtpulver
• 3 dl Rahm

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft nicht geeignet). Ein grosses Ofenblech mit Backpapier belegen. Für die Pavlova Zucker und Maizena mischen. Die Eiweisse mit 1 Prise Salz fast vollständig steif schlagen. Dann nach und nach die Zuckermischung einrieseln lassen und alles so lange weiterschlagen, bis eine glänzende, feste, feinporige Masse entstanden ist. Zuletzt den Essig unterrühren.

In einer kleinen Schüssel 3−4 grosse Esslöffel Eiweissmasse mit dem Kakaopulver glattrühren. Anschliessend das Kakao-Eiweiss von Hand unter den restlichen Eischnee heben. Die Eischneemasse mithilfe eines Spachtels in die Mitte des Backpapiers geben und zu einer runden Torte von etwa 5 cm Höhe und 20 cm Durchmesser formen. Alternativ kann man die Masse auch in eine Spritztüte geben, um kunstvollere Formen hinzukriegen.

Die Ofentemperatur auf 100 Grad reduzieren und die Pavlova auf der zweituntersten Rille 1 Stunde backen. Dann eine Holzkelle in die Backofentüre stecken, damit diese einen Spalt weit geöffnet bleibt, und die Ofentemperatur auf 120 Grad erhöhen. Die Pavlova nochmals 1 Stunde trocknen lassen. Dann den Ofen ausschalten und die Pavlova im nun wieder geschlossenen Ofen erkalten lassen.

Für den Belag die Kirschen entsteinen und den Saft der Zitrone auspressen. Mit den Kirschen und dem Zucker in eine Pfanne geben. Alles langsam aufkochen. Das Wasser mit der Stärke verrühren. Zu den leicht kochenden Kirschen geben und alles nochmals 1−2 Minuten auf kleiner Stufe kochen lassen. Anschliessend zugedeckt abkühlen lassen. Kurz vor dem Servieren den Rahm mit dem Zimt steif schlagen, die Pavlova auf eine Tortenplatte geben und den Rahm auf der Pavlova ausstreichen. Die Kirschen darauf verteilen und nach Belieben mit Schokoladenspänen und/oder frischen Kirschen garnieren.