Der Kanton Basel-Stadt will das Pilotprojekt mit Unterflurcontainern im Bachletten-Quartier trotz Widerstand aus der Bevölkerung umsetzen. Anwohner*innen sollen ihre Bebbisäcke nicht mehr auf dem Trottoir abstellen, sondern in Sammelcontainern entsorgen, die im Boden versenkt sind. Die Entfernung zum nächsten Unterflurcontainer dürfe dabei maximal 100 Meter betragen. Die Vorteile laut Kanton: Der Kehricht könnte rund um die Uhr eingeworfen werden und die Müllabfuhr müsste weniger Fahrten machen. Gegner*innen kritisieren, dass Gehbehinderte benachteiligt werden. Zudem bereitet ihnen eine mögliche Geruchs- und Lärmbelästigung Sorge. Die Unterflurcontainer sind seit 2015 ein Streitthema: Die Volksabstimmung zum Projekt wurde damals klar abgelehnt. Im Erlenmattquartier wurden dennoch erfolgreich Unterflurcontainer eingebaut. Gegen das Pilotprojekt im Bachletten-Quartier gibt es Einsprachen und eine Petition, die die LDP Ende Mai lanciert hat. Dennoch: Wie das SRF Regionaljournal berichtete, plant der Kanton den Bau dieser Container noch in diesem Jahr.

Braucht Basel Unterflurcontainer?

Der Kanton Basel-Stadt will das Pilotprojekt mit Unterflurcontainern im Bachletten-Quartier trotz Widerstand aus der Bevölkerung umsetzen. Anwohner*innen sollen ihre Bebbisäcke nicht mehr auf dem Trottoir abstellen, sondern in Sammelcontainern entsorgen, die im Boden versenkt sind. Die Entfernung zum nächsten Unterflurcontainer dürfe dabei maximal 100 Meter betragen. Die Vorteile laut Kanton: Der Kehricht könnte rund um die Uhr eingeworfen werden und die Müllabfuhr müsste weniger Fahrten machen. Gegner*innen kritisieren, dass Gehbehinderte benachteiligt werden. Zudem bereitet ihnen eine mögliche Geruchs- und Lärmbelästigung Sorge. Die Unterflurcontainer sind seit 2015 ein Streitthema: Die Volksabstimmung zum Projekt wurde damals klar abgelehnt. Im Erlenmattquartier wurden dennoch erfolgreich Unterflurcontainer eingebaut. Gegen das Pilotprojekt im Bachletten-Quartier gibt es Einsprachen und eine Petition, die die LDP Ende Mai lanciert hat. Dennoch: Wie das SRF Regionaljournal berichtete, plant der Kanton den Bau dieser Container noch in diesem Jahr.

1295 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
Moderation
Top antworten
Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Ich war schon immer dafür

Gerade im Sommerhalbjahr sind die stinkenden Säcke in der eigenen Wohnung keine Bereicherung. Da ist die nicht limitierte Möglichkeit, den Abfall in einer unterirdischen Sammelstelle zu deponieren, eine Erleichterung. Das bereits vor Jahren vorgebrachte Argument, es sei für Ältere, Behindertenichr zumutbar, den Abfallsack zu den Unterflurcontainern zu tragen, sticht nicht. Schon mit dem heutigen System sind diese Personengruppen auf die Unterstützung durch Nachbarn und Mitbewohner angewiesen. Es fände bloss eine Aufgabenverschiebung statt. Also ganz klar ja zu UFC (Unterflurcontainer)!

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Christian Mueller
Aktivist

In jeder Stadt funktionert es und niemand will zum alten System zurück

Was für eine billige Profilierungs-Posse gewisser Parteien rsp. deren Politisierenden. Bei uns in der Schule gab es einmal eine Umfrage, ob die SchülerInnen lieber am Samstag frei hätten, dafür mehr Schule am Nachmittag. Die Abstimmung war für die Beibehaltung des der Schule am Samstag Morgen. Ich kam dann nach Basel, wo der Samstag schulfrei war. Was für ein Unterschied. Niemand wollte je Schule am Samstag zurück. Ich auch nicht. Es war mir peinlich, dass ich Nein dazu sagte. Ich hätte es einfach ausprobieren können sollen, dann wäre es sofort klar gewesen, wie viel besser das neue System ist. Zum Thema: Es gibt grosse und kleine Städte und Orte in der Schweiz, es funktioniert tadellos mit den Unterflucontainern. Niemand will das alte System zurück. Wir dürfen doch aus Fehlern lernen. Unterflurcontainer jetzt! Mehr Freiheit, weniger starre Abfuhrzeiten, weniger Gestank, weniger aufgerissene Säcke, weniger falsch rausgestellte und jeden Tag Abfuhr.

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Lisa Mathys
Grossrätin und Präsidentin SP BS

Saubere Strassen, unkomplizierte Entsorgung

Die Volksabstimmung von damals hat eine längere Geschichte, es hätte parallel zu den Sammelstellen weiterhin die Touren geben müssen (so wie es offenbar auch die Petition fordert), was weder 2015 noch heute Sinn macht(e). Es steht ja auch im verlinkten Artikel: Es wurde schon 2015 klar gefordert, dass es eine neue Auflage des Projektes gibt.

Unterflurcontainer sind eine Chance für eine saubere Sache bei der Abfallentsorgung. Die Bebbisäcke auf den Trottoirs sind nicht nur unschön und und vor allem im Sommer übel riechend - sie werden auch oft von Tieren aufgerissen und der Inhalt verteilt, was wiederum attraktiv z.B. für Ratten ist. Das unschöne Schauspiel würde mit den Unterflurcontainern entfallen. Ein weiterer Vorteil wäre die Entsorgungsmöglichkeit für alle jeden Tag, rund um die Uhr. Es ist ein System, das wir nicht mehr werden missen wollen, sobald wir es mal haben. Davon bin ich überzeugt.

Fabian
18. Juni 2024 um 05:38

Abfallpolitik geht anders….

Aus den Augen - aus dem Sinn. So scheint die Devise beim Thema Abfall. Sollte nicht oberstes Gebot sein, Abfall zu vermeiden und fachgerecht zu trennen? Geht es darum, ist BS leider weit zurück. Biomüll muss kostenpflichtig in den Quartiersentsorgungspunkt gebracht werden. In vielen Gemeinden in BL wird dieser abgeholt. Fast 50% der Bebbisagg-Inhalte sind biogene Abfälle und könnten vermieden werden - und damit auch der Gestank. Meiner Meinung nach liegt die Abfallpolitik-Baustelle wo ganz anders.

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Benjamin von Falkenstein
18. Juni 2024 um 06:48

Service Public

Es ist lustig, dass ausgerechnet Rot-Grün den Servie Public in Basel abbauen will. Eine Zumutung gerade für ältere und Mobilitätseingeschränkte Menschen, wenn man künftig seinen vollen Abfallsack über 100 Meter weit tragen muss.

Zudem sind flächendeckende Unterflurcontainer schlicht eine Platzverschwendung. Allein im Bachlettenquartier müssen 29 Container eingebaut und dafür 22 Parkplätze abgebaut werden. Hier von einem Pilotprojekt zu sprechen ist dreist. Wer glaubt ernsthaft daran, dass diese Container jemals wieder verschwinden?

Für die ganze Stadt bräuchte es (gemäss Volksabstimmungs-Unterlagen von 2015) 620 Container. Diese Fläche können wir sinnvoller nutzen.

Unterflurcontainer könnten hingegen als Ergänzung der Glassammelstellen sinnvoll sein.

Hans Lobsiger
18. Juni 2024 um 10:26

Wie soll denn das gehen??

Für mich ist das ein grosses Problem

Von wegen barrierefrei! Vor meiner Pensionierung war ich 100% invalid, heute bin ich pensioniert, stark gehbehindert, gemäss meinen Ärzten ist das Höchstgewicht für meine Handgelenke 1,3 Kg.

Wie bitte soll ich meine Säcke irgendwohin transportieren und dort in einen Container platzieren?

Gar keine gute Idee!

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Philipp Schopfer
Präsident Dorfverein pro Kleinhüningen/ a.Grossrat

Volksentscheid respektieren

Für mich stellt sich die Frage der Sinnhaftigkeit dieser unsäglichen Unterflurcontainer, welche weder nützlich, noch günstig, noch barrierefrei sind, nicht! Vielmehr finde ich es ein Affront gegenüber dem Volk, insbesondere den Anwohnenden, welche damals klar Nein zu diesem teuren Schwachsinn gesagt haben. Wie schon Regierungsrat Wessels, missachtet nun auch Regierungsrätin Keller den Willen des Stimmvolkes, was ja bei Frau Regierungsrätin Keller des öfteren vorkommt (siehe: Familiengärtendurchwegung, Margarethestich, Veloring)! Einmal mehr wird am Volkeswille vorbeigehandelt und das Steuergeld für Nonsense verschleudert! Für mich gibts nur eine Lösung «Volkeswile befolgen und Unterflurorojekt versenken, aber nur im Übertragenen Sinne!»

Georg Schneider
18. Juni 2024 um 05:35

Schönere Strassen

Die Vorteile eines solchen Sammelcontainer-Systems überwiegen die Nachteile - welche man aber angehen muss (z.B. Barrierefreiheit) - bei Weitem! Basels Strassen wären dann endlich frei von diesen grausigen blauen Abfallsäcken, welche die Strassen an mindestens 4 von 7 Tagen der Woche säumen. Über Ostern stehen die Säcke aufgrund Ignoranz des abfuhrfreien Karfreitags dann jeweils 5 Tage am Stück herum. Das sollte Basel doch wirklich besser können.

Mirjam
18. Juni 2024 um 06:47

Quartierfrage

Ein Pilotprojekt zu starten in einem Quartier, in welchem es bis anhin kein Abfallproblem gab, erscheint mir sehr fragwürdig. Wie wäre es, dieses Projekt zeitgleich noch in einem anderen Quartier wie zum Beispiel Matthäusquartier zu lancieren und schauen, ob es dort dieselben Ergebnisse liefert? Die Wahl des Bachlettenquartiers für dieses Pilotprojekt erscheint mir schon etwas manipulativ. Die Umsetzbarkeit und Folgen für die ältere und gehbeeinträchtigte Bevölkerung lasse ich jetzt weg, das regt bloss auf...

Antoinette Osterwald
18. Juni 2024 um 07:35

Erlenmatt

Seit 2017 wohne ich hier und bin begeistert von diesem System, der Ort bleibt sauber. Die Krähen picken die Säcke ausserhalb des Areals auf, kein schöner Anblick bei der Busstation.

Helen Vogel
Antwort auf Basel Briefing

Wir haben seit 8 Jahren Unterflurkontainer. Es gibt keine negativen Gründe, ausser die Quartierbewohner, die einfach alles dorthin stellen. Ich kann jederzeit meinen Bebbisack entsorgen, es macht keinen Lärm, ist nicht weit und riecht nicht schlecht, nicht liegt herum ausser- schon gesagt.

PK-hoch heller Hinterg
Philip Karger
Grossrat Basel-Stadt (LDP)

Die Petition will einen ECHTEN Pilotversuch

Obwohl die Bevölkerung NEIN gesagt hat, macht das Baudepartement einen Pilotversuch und zwar so, dass die Container FEST eingebaut werden und nicht, wie es bei einem Pilotversuch sein sollte, mit Containern, die nicht teuer sind in der Anschaffung und umständlich in den Boden eingegraben werden. Nachdem 89 Einsprachen einfach abgeschmettert wurden, "trötzelt" das Baudepartement jetzt, will die Container schon im Herbst FEST einbauen und die Bevölkerung vor ein fait a compli stellen! Wahrscheinlich sind die Medienmitteilungen schon geschrieben, in denen es heisst: "Der Pilotversuch ist mit grosser Zustimmung gut aufgenommen worden!"... Wer will schon nach kurzer Zeit die teuer gekauften und teuer eingebauten Container wieder aus dem Boden reissen und die Löcher zuschütten?

Es zeigt sich immer mehr, egal wie die Bevölkerung abstimmt, die Regierung findet einen Weg, es trotzdem so zu machen, wie sie es will!!!

Summer
18. Juni 2024 um 07:15

Abfallentsorgung

In anderen Ländern, z.B. Deutschland, gibt es schon seit 30 Jahren bessere Lösungen zur Müllentsorgung, mich wundert das, weil die Schweiz sonst in Vielem sehr ausgeklügelt und gut durchdacht ist.

Die Säcke hier bei uns in Basel auf dem Balkon lagern zu müssen, bis die Abfuhr kommt, ist jedenfalls äusserst ungünstig: Es stinkt, man kann nicht so gemütlich den Balkon benutzen daneben, und es kommen regelmässig die Ratten alle paar Jahre, meist durch den Keller. Aber das ist evtl das 2. Problem: Dass im Keller Erde statt Beton ist.

3T2A1556
Patrick Vögelin
Vorstand BastA

Ja aber

Ich frage mich was denn die Alternative wäre - blaue Säcke auf der Straße, nein . Aber wo ich die Unterflurcontainer kritisiere ist, dass es nicht barrierefrei ist . Vielleicht sollte man überlegen, welches Modell sinnvoll wäre, dass alle an den Container drankommen.

Nadine
19. Juni 2024 um 09:43

Manchmal hilft es, über die Grenzen zu blicken!

Da wir es gerade vor Ort erleben dürfen und begeistert sind vom System, schicke ich zur aktuellen Diskussion einen schon etwas älteren Link:

https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/euroblick/euroblick-schweden-abfall-100.html

Dieses System ist mittlerweile breitflächig etabliert und funktioniert also auch in einer "anonymen" Grossstadt wie Stockholm, wo ebenso alte, junge, gebrechliche und gesunde Menschen nebeneinander leben.

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