In der Schweiz dürfen nicht alle wählen. Nur rund 60 Prozent der Bevölkerung (inkl. wahlberechtigte Auslandschweizer*innen) haben ein Wahlrecht, wie Tamedia ausrechnet. Dieses Wahlrecht wird aber nicht von allen genutzt. Die Wahlbeteiligung am vergangenen Sonntag lag schweizweit bei 46,6 Prozent, in Basel-Stadt waren es 49,7 beim Nationalrat und 51,4 Prozent beim Ständerat. Rechnet man das auf die Gesamtbevölkerung, sind es am Schluss nur 28 Prozent der Schweizer Bevölkerung, die effektiv wählen.
Braucht es eine Wahlpflicht?
In der Schweiz dürfen nicht alle wählen. Nur rund 60 Prozent der Bevölkerung (inkl. wahlberechtigte Auslandschweizer*innen) haben ein Wahlrecht, wie Tamedia ausrechnet. Dieses Wahlrecht wird aber nicht von allen genutzt. Die Wahlbeteiligung am vergangenen Sonntag lag schweizweit bei 46,6 Prozent, in Basel-Stadt waren es 49,7 beim Nationalrat und 51,4 Prozent beim Ständerat. Rechnet man das auf die Gesamtbevölkerung, sind es am Schluss nur 28 Prozent der Schweizer Bevölkerung, die effektiv wählen.
Es braucht mehr Wahlbeteiligung, aber ich bin mir nicht sicher, ob eine Pflicht wirklich zielführend ist. Im besten Fall bringt es etwas, aber in der Realität würde es viele geben, die einfach leer oder irgendwas zufälliges abgeben, Hauptsache eingeworfen, und weitere, die dann halt eine Busse in Kauf nehmen. Ich bezweifle, dass davon der Volkswille besser repräsentiert würde. Der richtige Weg ist ein viel schwieriger, nämlich die politische Bildung zu stärken und zwar schon in der Primarschule. Wie viele Jugendliche erreichen das Wahlalter und wissen höchstens am Rande, was ein Parlament überhaupt ist und tut?
Keine Pflicht. Aufklärung!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer Pflicht alles besser wird. Jetzt gehen wenigstens die an Politik Interessierten wählen. Wenn ich wählen müsste, könnte ich mir durchaus vorstellen aus lauter Zwang irgendeinen Mist auf die Wahlzettel zu schreiben. Folgen: unbekannt. Zwang heisst ja nicht automatisch, dass ich mich mit den Parteien bzw. deren Kandidierenden auseinandersetze.
Ich bin eher dafür, dass in den Schulen ernsthaft Politik gelehrt wird. Nicht nur auf gymnasialer Stufe, sondern schon in der Volksschule. Aufzeigen, dass auch Politik so spannend sein kann, wie das neue Aussehen der/des Influencer/-in. Dazu gehört allerdings auch, dass das Stimm- und Wahlalter gesenkt wird. Es muss ja nicht direkt auf nationaler Ebene sein, aber mindestens auf kommunaler und kantonaler Ebene. Was nützt es, wenn ich etwas machen will, das Wissen dazu habe, aber nicht darf? Ich wende mich ab...
Wahlpflicht ist gefährlich und undemokratisch
Auch ich staune, dass es so viele Menschen gibt, die freiwillig auf ihr Wahlrecht verzichten. Weltweit gibt es Millionen die für ein Wahlrecht und Demokratie kämpfen, leiden und sterben.
Selbst bei uns gibt es viele die gerne würden, aber nicht dürfen.
Aber Wahlpflicht ist das falscheste Mittel.
Es gibt legitime Gründe nicht zu wählen „bin zufrieden“, „die wissen schon was sie tun“, „ich richte es dann bei Sachabstimmungen“, „meine Stimme ist eh nicht wichtig“…
Es gibt aber auch destruktive Gründe und da bin ich froh, dass man diese Leute nicht zwingt eine Zettel einzuwerfen. Sie würden ihren aktuell passiven Protest aktiv, destruktiv umsetzen.
Politik-Verdrossenheit
In diesem Fall ist wohl die erste Frage, warum die Menschen nicht wählen, obwohl sie es dürften. Und demographisch interessant wäre auch, welche Altersgruppen eher nicht wählen.
Es kommt sicher auch eine gewisse "Politik-Verdossenheit", wie es im grossen Kanton so schön heisst, dazu: "Die da oben" fällen die Entscheidungen eher für ihren eigenen Sack, als für das Volk.
Und das Wahlverhalten der Wähler ist ja eher ein ideologisches statt ein sachbezogenes, da vor allem bei Abstimmungen die Vorlagen oft auch für gut Gebildete nicht einfach und nur nach Einlesen in die Materie halbwegs verständlich sind.
Basisarbeit und Aufklärung sind wichtig, am wirksamsten wäre jedoch, Politik ehrlicher zu machen.
Wer nicht will, aber muss, machts nicht besser.
Was bringt es denn, wenn Personen, die sich nicht damit auseinandersetzen möchten, wer für was steht, welche Kandidat_innen überhaupt den eigenen Präferenzen halbwegs entsprechen und wie die 100 Listen verknüpft sind, nun gezwungen wird irgenwen zu wählen? Dann wird einfach irgend eine Liste eingeworfen, Hauptsache man hats gemacht.
Es ist doch gut und legitim, dass nur diejenigen Wählen, die sich dazu Gedanken machen können und wollen.
Wenn ein grosser Bevölkerungsteil nun unter Zwang willkürlich irgendwas wählt, nur damit es erledigt ist, bringt das die Demokratie, unser Land und unsere Gesellschaft nicht weiter.
Qualität oder Quantität
Es ist sicher wünschenswert, die Zahl der Mit-Entscheidenden zu erhöhen. Dies ist aber nur sinnvoll, wenn diejenigen, die wählen oder abstimmen, auch wissen, was sie tun. Die politische Bildung fehlt leider vielen, insbesondere denjenigen, die sich nicht erst einbürgern mussten ... Und leider interessieren sich gefühlt immer weniger Stimmberechtigte tiefer für die Vorlagen oder kennen die zur Wahl Vorgeschlagenen. Es nützt der Demokratie nicht wirklich viel, wenn man blindlings eine Parteiliste einwirft oder seine Entscheide darauf abstützt, was man in 20 Minuten Lektüre angeschrien erhält.
Keine Pflicht, Wahlberechtigte erhöhen
Ich bin auch gegen eine Wahlpflicht. 44.66 % nicht Wahlberechtigte ist schon enorm.
Man ist ja schon 2 mal bachab gegangen mit den Abstimmungen zum Ausländerwahlrecht. Jedoch hat man beide Male aus meiner Sicht den Fehler gemacht über das aktive und passive Wahlrecht abstimmen zu lassen. Bei meinen Diskussionen damals noch mit C-Bewilligung, war immer der gleiche Tenor, egal aus welcher politischen Ecke die Leute kamen: Wählen ja, keine Problem, aber wenn jemand in "unsere" Parlamente will, dann muss er/sie schon eingebürgert sein.
Vielleicht muss man hier mal einen Schritt nach dem Anderen machen.
Keine Pflicht, aber Anreize für Teilhabe
Die Gründe für die tiefe Wahlbeteiligung darf die aktive Politik auch bei sich selber suchen. Wir müssen uns fragen, wie wir die Teilhabe attraktiver gestalten können.
Mit Pflicht wird etwas sehr schnell zur "lästigen Pflicht"... und geht weg von "eine gute Möglichkeit oder ein gutes Angebot zu sein". Anstatt jemanden zu etwas zu zwingen, hilft es aus meiner Erfahrung mehr, das Gespräch zu suchen und zu hören, wieso jemand etwas nicht macht oder ein Angebot, eine Möglichkeit nicht wahrnimmt. Und dann gemeinsam zu schauen, was man verändern könnte, damit das Angebot wieder attraktiver wird.
Kein Zwang
Nein, es braucht keine Wahlpflicht, aber das Wahlcouvert muss bereits frankiert sein.
"Couvert abgeben" ist nicht identisch mit überlegt und seriös wählen, Strassenumfragen in Schaffhausen zeigen diese Diskrepanz.
Es braucht aber politische Bildung und dazu gehört neben Jugendparlamenten auf allen Stufen, dass bereits 16- und 17-Jährige wählen dürfen. Aber nur, wenn sie wollen. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auch als Erwachsene vermehrt für Politik interessieren.
Niedergelassene Ausländer und Ausländerinnen sollten ebenfalls abstimmen und wählen dürfen, dann würde "des Volkes Stimme" besser gehört. Integration findet schlussendlich auch mit dem Wahlcouvert statt.
Zwang gibt falsches Signal
Die tiefe Beteiligung gibt schon zu denken. Aber was tun? Eine Wahlpflicht wäre in meinen Augen komplett falsch. Die Stimmenden / Wählenden sollen nicht wie kleine Kinder behandelt werden! Es bleibt einzig der Weg über weitere Aufklärungsarbeit, wie sie von den Medien bisher schon geleistet werden. Politik in der Schweiz ist dermassen ausgewogen konzipiert, dass das emotionale Spannungselement darunter leidet. Trotzdem aufzeigen, dass es langfristig "um die Wurst" geht, das können wir alle!
Die Linken gehen sowieso mehr wählen
Mal abgesehen davon, dass Pflicht (aka Zwang) und Angst bekanntermassen nicht zu überlegten Handlungen führen, wage ich eine steile These:
Eine Wahlpflicht würde statistisch gesehen, die Menge der rechten Wählerschaft vergrössern. Weil: mehr Interesse, mehr Bildung = mehr politisches Enagagement (auch ohne extrinsische Anreize resp. der Anreiz ist die Teilhabe selbts) = stärkere Tendenz nach Links. Also lieber nichts erzwingen.
Nein!
Es braucht keine Pflicht. Nicht wählen ist auch eine Wahl. Wenn jemand überhaupt wählen darf. Wichtiger wäre, dass wir nur über Dinge abstimmen können und dürfen, die uns auch tatsächlich betreffen. Und nur über das. Dafür dürfen aber auch alle Abstimmen, die davon betroffen sind oder wären. Also auch Menschen ohne Schweizer Pass und unter 18 Jahren. Das würde unserer Demokratie mehr Legitimation geben. Und wie gesagt: Nicht abstimmen ist auch eine Wahl.
Ich bin versucht, ja zu sagen
Ich bin echt versucht, ja zu sagen. Denn ich begreife einfach nicht, wie man nicht wählen kann, wenn man die Möglichkeit hat. Dies ist doch Teil der Demokratie, oder?
Die Couverts sind ja frankiert, um auf den Kommentar von Florian Müller einzugehen.
Und der Parlamentsdienst organisiert für Schülerinnen und Schüler Politik-Anlässe, an welchen ich als Parlamentarierin teil genommen habe. Das Kinderbüro organisiert "Kindermitwirkung". Dabei lernen die Kinder die politischen Prozesse hautnah und kommen auch in Kontakt mit Grossrätinnen und Grossräte. So gibt es diverseste Programme für die politische Bildung an den Schulen etc. Was also tun?
Vielleicht weniger Abstimmungen? Waren es zu viele Kandidatinnen und Kandidaten? Geht es uns zu gut? Oder geht es uns nicht mehr so gut, dass wir vor lauter Anstrengung, das tägliche Leben zu meistern, keine Kraft mehr haben, uns politisch zu betätigen? Letzteres sagen mir junge Frauen im Spagat zwischen Beruf und Familie....
Pflicht zu Zwang
Ich finde, dass die Pflicht zu Zwang werden kann und das finde ich gefährlich. Ich finde, die Politiker müssen mit den Leuten reden und das System nahe bringen.
Endlich mehr
Bei der tiefen Wahlbeteiligung für die NR/SR -Wahlen müssen wir uns schon Gedanken machen,wie ein repräsentatives Abbild des Volkswillens erreicht werden kann.
Alle Menschen sachorientiert an der Politik beteiligen
Wahlpflicht oder nicht, scheint mir eine kosmetische Frage. Auch wenn es Medien und Politik nicht wahrhaben und wissen wollen: Die parlamentarische Parteiendemokratie ist mit ihrem Machtschach-Hickhack längst am Ende der Fahnenstange angekommen. Anstatt Wahlen nach dem Mehrheitsprinzip empfehle ich den Losentscheid: mit einer sachorientiert qualifiziert möglichen Beteiligung von allen Menschen, die in der Schweiz leben.
Wahlprivileg
Es braucht keine Pflicht. Wählen ist ein Privileg. Und das ist gut so.
Es ist schon zum Schreien
Es ist schon zum Schreien. Wieviel Blut ist geflossen um westliche Demokratien zu errichten, wieviel Leid müssen heute Menschen ertragen, die in Diktaturen leben. Und was tun wir? Wir werfen diese Perle vor die Schweine, es interessiert keine Sau, Pardon für den Ausdruck. Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung lehnt sich zurück und sagt: „Die da oben machen eh, was sie wollen“, so der Tenor der Abstinenzlern. Wer viel gereist ist, kennt die Klagen aus allen Ländern über schwer missbräuchliche Politik und keiner glaubt uns, wenn wir sagen, dass in der Schweiz 4x jährlich abgestimmt wird und sie runzeln ungläubig die Stirn, wenn wir noch den draufsetzen, dass wir als einziges Land der Welt kein Oberhaupt haben. Um den Frauenanteil in Chefetagen zu erhöhen haben wir die Quoten eingeführt, eine Art Zwangsmassnahme, und sie wirkt. Analog dazu wäre eine Wahlpflicht absolut prüfenswert.
Keine Wahlpflicht bitte
Eine Wahlpflicht wäre unserer direkten Demokratie unwürdig. Denn auch nicht zu wählen ist ein politischer Entscheid und gilt, respektiert zu werden. Egal aus welchen Gründen.
Eine Wahlpflicht könnte auch vermehrt zu Frustresultaten führen. Man würde aus der ungeliebten Pflicht im besten Fall einen Jux machen und im schlimmsten Fall eher Extreme wählen.
Akzeptieren wir einfach, dass es die Hälfte der Wahlberechtigten nicht interessiert, wer uns in den Parlamenten und Exekutiven vertritt. Irgendein Zwang bringt uns da auch nicht weiter.
Ja
Ja, eine Pflicht ist legitim, so wie das beim Steuernzahlen und vielen weiteren Bürger:innenpflichten normal ist, dass man keine Wahl hat, ob man mitmacht oder nicht.
Dabei ist man ja, wie auch in Schaffhausen, nicht verpflichtet eine konkrete Liste einzulegen, denn man hat immer die Möglichkeit der Enthaltung, was ich auch in Ordnung finde, denn das ist ein Zeichen, dass einem das ganze Angebot nicht gefällt. Dies wiederum ist ein Signal an mögliche neue Bewegungen und Parteien.
Die Strafe darf nicht asozial gestaltet sein, also keine Bussgeld mit Fixbetrag wie in Schaffhausen, denn das bestraft asymmetrisch. Ich würde die Geldstrafe an das Einkommen & Vermögen koppeln.
Eher Nein
Pflichtwähler = Frustwähler, das ist eine Pandoras Box die ich lieber nicht öffnen möchte.
Des weiteren sehe ich es als staatliche Gängelung, Leute zu sowas zu zwingen. Man muss auch nicht zu allem eine Meinung haben (auch ausserhalb der Politik), das kann ziemlich anstrengend sein.
Ende Gelände !
Mit meinen 67 Jahren sehe ich mich erstmalig, das ich vorläufig nicht mehr wählen werde. Dies ändere ich wenn das Volk wieder aufwacht.