Braucht es Zulagen für Samstagsarbeit im Spital?
Die Arbeit am Samstag ist für viele Spitalangestellte Alltag – doch anders als an Sonn- oder Feiertagen gibt es dafür oft keine Zulage. Der Gesamtarbeitsvertrag für das Unispital, die Universitären Psychiatrischen Kliniken und das Felix Platter Spital sieht für Sonntagsarbeit 7 Franken und für Feiertagsarbeit 10 Franken vor – aber keine Entschädigung für Samstagsarbeit. Schweizweit beläuft sich der Betrag für Sonn- und Feiertagsarbeit im Median auf rund sechs Franken. Das Kantonsspital Baselland derweil gewährt seit diesem Jahr drei Franken pro Stunde, im Kinderspital beider Basel gibt es zehn Franken. Die SP-Grossrätin Maria Ioana Schäfer setzt sich mit einer Schriftlichen Anfrage dafür ein, dass es in allen öffentlich rechtlichen Spitälern in Basel eine entsprechende Zulagen geben soll.
Zu gönnen auf jeden Fall, aber...
Vorweg: Natürlich wäre es angemessen und den Pflegedienstleistenden von Herzen zu gönnen. Ich kenne den Samstagsdienst bzw. Wochenenddienst ja nicht nur von Erzählungen. Bei uns ist es ja oft nicht nur regulärer Samstagsdienst, sondern in meinem Fall: Extradienst.
Dennoch finde ich es jedoch ein wenig schwierig, den Samstagsdienst von der Polizei, Feuerwehr, Sanität und allen anderen Samstagsdienstleistenden als weniger «wertig» zu betrachten. Da hätte ich mir gewünscht, dass eine solche Anfrage von Seite der SP bei allem Verständnis für die gute Arbeit des Pflegepersonals ein wenig sozialer gefasst worden wäre ;-)
Grundsätzlich muss sich die Bevölkerung überlegen, was Ihnen eine gute Spitalpflege, Sicherheit usw. wert ist. Es wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die bereit sind Schicht- und Wochenenddienst zu leisten. Dies muss attraktiver gestaltet werden. Sei dies durch Arbeitsbedingungen oder halt auch via Lohn (Zulagen).
WIR SIND AUCH NOCH DA....
Aber jetzt mal halblang – was machen die Köche/Service-Personal? Die arbeiten jeden Tag bis 22 Uhr, aber meistens wird es später. Dann wird aufgeräumt und der Arbeitsplatz geputzt. Kein einziger Koch bekommt sonntags einen Zuschlag. Die müssen froh sein, den 13. Monatslohn zu bekommen .... ich kenne keine Spital-Angestellte, die darum bitten müsste....
Sven
Klar, wer am Samstag arbeiten muss, hat oft unter der Woche mal frei, was durchaus gewisse Annehmlichkeiten mit sich bringt. Doch wer nicht jahrelang am Wochenende gearbeitet hat, versteht nicht, wie sehr das Fehlen des Wochenendes die Pflege sozialer Kontakte beeinträchtigt und langfristig das Sozialleben beeinflusst. Deshalb wäre eine Samstagszulage, analog zu Sonntags- und Feiertagszulagen, gerechtfertigt. Übrigens findet man auf Rechnungen an Patientinnen und Patienten teilweise auch Samstagszuschläge. Interessant wäre zu wissen, wie diese Zuschläge begründet werden, obwohl das Personal am Samstag nicht teurer ist als unter der Woche.
Ausgleichen
Wieso versuchen wir Respekt, Beeinträchtigung der sozialen Kontakte mit Geld abzugelten. Dies schürt der Kreislauf des Kapitalismus. Wie wäre es, wenn wir herunterfahren. Nicht mehr so viel arbeiten. Wenn Geschäfte, Verwaltung, Büros auch am Samstag und Sonntag bedient würden. Dann hätten wir irgendwann frei und würden uns mit den sozialen Kontakten arrangieren.
Samstagarbeit
Im Verkauf ist am Samstag viel mehr los und das Personal sehr gefordert und in der Pflege ist das Personal am ganzen Wochenende reduziert eingeteilt. Also wieso dies nicht mit einer Zulage entlöhnen?
Für Alle
In der Langzeitpflege auch zwingend nötig!
Samstag ist immer sehr stressig!
Ja das wäre ein Zeichen von minimalstem Respekt und wir welche direkt an der Front arbeiten, würden das sehr schätzen. Denn am Samstag sieht man gut wie nötig unsere Arbeit ist.