Netto-Null 2037: Tschüss Auto?

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Franziska Zambach
Franziska Zambach
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Chantal Chaude
29. November 2022 um 08:46

Die Mobilität ist ein Effekt des Wirtschaftssystems

Unser Mobilitätsverhalten ist auch auf die Verhältnisse in den heutigen Städten zurückzuführen. Die wachsenden Bodenpreise und die steigenden Mieten führen dazu, dass sich die Stadt entmischt und wir sehen uns mit langen Wegen konfrontiert um zur Arbeit zu gelangen, um Besorgungen zu erledigen oder die Kinder in die Kita zu bringen. Unser Mobilitätsverhalten hat sich dieser Situation angepasst und daraus ergibt sich die heutige Mobilitäts-Infrastruktur. Die Behauptung, die Mobilitätswende lasse sich mit Elektrofahrzeugen und dem Umgestalten der Strassen bewältigen, greift zu kurz.

Einer nachhaltigen Stadt liegt ein nachhaltiges Wirtschaftssystem zu Grunde, mit stabilen Bodenpreisen, gut verteiltes Privateigentum, vielen Genossenschaften und starken Sozialleistungen. Nur so kann sich die Stadt wieder mischen, das Kleingewerbe kann sich wieder in der Innenstadt ansiedeln, die Menschen können nahe ihren räumlichen Bedürfnissen wohnen und die Mobilität findet wieder ein gesundes Ausmass.

Daniel Reicke
29. November 2022 um 10:00

Gute, zielführende Debatte! ?

Ich verstehe den Eifer, mit dem hier diskutiert wird, ja ich unterstütze als verkappter Grüner das auch (bin allerdings bei der Mitte parteipolit.). Aber wie schaffen wir es, die Mehrheit der Leute zu konkreten Schritten zu bewegen? Das E-Auto ist auch CO2-Verursacher, nur indirekt. Auf jeden Fall muss sich was tun, und wenn die Leute mit den Autos vernünftig umgehen, ist das dann noch nicht genügend für das große Ziel . . Also doch Regeln oder gar Verbote, je nachdem! Ich bin für Kooperation über die Parteigrenzen hinweg.

Agnes Jezler
Agnes Jezler
Mediensprecherin Klimagerechtigkeitsinitiative, angefragt von Bajour

Weniger Abhängigkeit vom Auto

So einfach wie die vier Optionen ist es natürlich nicht, aber was wir brauchen, ist Autounabhägigkeit. Da hat ein Autobahnausbau wie der Rheintunnel keinen Platz. Stattdessen brauchen wir Strassenplanung, die gezielt für sanfte Mobilität gestaltet ist. Sozial gerecht heisst aber auch: Wer wirklich auf das Auto angewiesen ist, beispielsweise die Handwerkerin oder die Person im Rollstuhl, kann sicher weiterhin fahren. Dort schon jetzt auf elektrisch umzusteigen, ist sicher eine gute Idee und muss unterstützt werden. Die genaue Umsetzung liegt bei Parlament und Regierung.

Schreier Florian
Florian Schreier
Geschäftsführer VCS beider Basel, angefragt von Bajour

Das Auto muss nicht mehr für jedes Problem eine Lösung sein.

Einfach gesagt: Wir müssen uns sicher von der heutigen Menge von Autos im Privatbesitz verabschieden. Die Autos, die es dann noch gibt, werden geteilt und sie werden elektrisch fahren. Gerade in einer Stadt, wo die Wege nicht so weit sind, muss das Auto nicht mehr für jedes Problem eine Lösung sein: Für einen kurzen Weg im Quartier kann man ja auch zu Fuss gehen, zur Arbeit vielleicht mit dem Velo, in die Innenstadt per ÖV. Und wenn man dann für eine spezifische Anforderung das Auto noch braucht, kann man eines ausleihen. Für gewisse Aufgaben wird das Gewerbe weiterhin Autos brauchen, aber auch dort werden es sicher elektrisch angetriebene sein.

Axel Schubert
28. November 2022 um 12:27

grosse Potenziale nutzen - für klimagerechte Mobilität und eine lebenswerte Stadt

Wir sollten gerade in verdichteten Räumen gut schauen, welche Potenziale des Zusammenlebens wir nutzen können, wenn der öffentliche Raum nicht komplett dem Auto (d.h. der "Freiheit" für wenige) "geopfert" wird. Die konzeptionelle Umsetzung muss sorgfältig erfolgen, aber es lohnt sich, sich auf den Weg von stark autoreduzierten Städten, Quartieren und Nachbarschaften zu machen. Wie es viele Städte ja auch schon vormachen, mit Erfolg!

https://twitter.com/autofreieKieze/status/1376498279186317314?s=20&t=_xPpwadzRcQu6S1wjnYH-Q

Anina Ineichen
Anina Ineichen
Co-Präsidentin Pro Velo beider Basel, angefragt von Bajour

Verkehrswende realisieren

Der privat genutzte PkW wird in der zukünftigen Mobilität nur noch eine marginale Rolle (v.a. fürs Gewerbe) haben, da er seit je her zu Platz raubend ist, massive Gesundheitskosten verursacht und heute auch bessere Alternative vorhanden sind. Mit einem ausgebauten ÖV und Elektro-Velo werden auch die Pendler*innen umsteigen. Diese machen heute auch einen enormen Teil des Stadtverkehrs aus. Dafür braucht es die entsprechende Infrastruktur. Mit dem jetzigen Entscheid der Stimmberechtigten haben wir den Auftrag diese Verkehrswende zu realisieren.

Raffaela Hanauer
Raffaela Hanauer
Co-Präsidentin Grüne BS, angefragt von Bajour

Förderung des autofreien Lebens

Das Auto wird als Verkehrsmittel nicht komplett wegzudenken sein, beispielsweise wird das Gewerbe nicht ganz ohne Auto auskommen. Wir müssen jedoch den privaten Autoverkehr massiv reduzieren und damit zugleich auch die umweltfreundlichen Verkehrsmittel attraktiver machen. Dazu braucht es eine Förderung des autofreien Lebens, ÖV-Ausbau und Velo-Offensive sowie einen Richtungswechsel der Regierung. Neue klimaschädliche Strassenbauprojekte wie der ZUBA oder der Rheintunnel passen überhaupt nicht zu nettonull 2037.

Nicole Strahm-Lavanchy
Nicole Strahm-Lavanchy
Grossrätin LDP BS, angefragt von Bajour

Wir brauchen eine Kooperation mit der Autoindustrie

Es wird in unserer Stadt auch im Jahr 2037 noch Autos brauchen. Obwohl es überzeugende Argumente gibt, dass auch unser Basel eine Stadt der kurzen Wege werden kann und es auch weitestgehend funktionieren könnte. Es ist aber für Basel mit seiner grossen Agglomeration sehr wahrscheinlich, dass das Auto auch zukünftig ein wichtiges Verkehrsmittel bleiben wird. Wir brauchen deshalb eine Kooperation mit der Autoindustrie, um sie noch stärker auf die Bedürfnisse anderer neuer Technologien aufmerksam zu machen – unabhängig der gängigen E-Mobilität. Dies hängt aber auch von der Politik und der Bereitschaft der Bevölkerung ab, diese zu fördern und dann ebenso zu akzeptieren. Ich glaube an die Visionen und den Erfindergeist der Automobilindustrie und es liegt nun meinerseits auch an ihr, Lösungen aufzuzeigen, sodass das Auto der Zukunft seine Berechtigung haben wird und gleichzeitig unsere Stadt sicherer, leiser, ökologischer und lebenswerter gestalten kann – in diesem Sinn: ohne Verzicht!

Margarethe Denk
29. November 2022 um 06:42

Sich Einschränken fürs Klima?

Der Mensch an sich ist faul und bequem. Solange genug Geld vorhanden ist, werden die, die es sich leisten können, nicht auf das Auto verzichten - im Gegenteil: die Autos (auch E) werden immer grösser und schneller...

Der Drei-Liter Verbrenner liegt seit mehr als 20 Jahren in der Schublade (verhindert von der Benzinlobby), effizientere Verbrenner und Pflanzen-Sprit sind technisch möglich.

Die Herstellung der Akkus und deren Entsorgung ist weder klima-, noch umweltfreundlich.

Wo Gewinn gewittert und erwirtschaftet wird, bleibt das Auto die heilige Kuh, vor allem für Menschen, die es sich leisten können. Dazu kommt der Warentransport mit Schweröl-Schiffen für die Gadgets aus China, die Flugreisen für die sonnenhungrigen Mitteleuropäer etc etc....

Nur in Basel klimaneutral zu werden ist ein hehres Ziel, aber wenig sinnvoll, wenn der Rest des Landes/Europas nicht mitzieht.

Klimaneutralität ist mit Einschränkungen verbunden - das werden die, die es sich leisten können, nicht mitmachen.

Michaela Reuter
29. November 2022 um 08:08

Umdenken ist gefragt

Es kann keine 1:1 Umstellung von fossilem Antrieb auf E-Auto geben. Dann hätten wir nichts erreicht. Wenn der ÖV günstiger wäre (im Innenstadt-Bereich sogar gratis), das Umland auch besser eingebunden wäre, es evtl. Express-Verbindungen gäbe, wäre der Anreiz zum Umdenken da. Und man muss von diesem "ich brauche ein Auto"-Gedanken wegkommen. Wofür benötige ich als Privatperson ein Auto? Zum Einkaufen? Kann man liefern lassen. Zum Urlaub? Kann man für den Zeitraum mieten. Dann wäre Platz auf den Strassen für die, die z.B. gewerblich unterwegs sind, oder auch für Velos, ohne dass man extra Schnell-Radwege bauen müsste. Ich selber pendel mit meinem Velo (pro Tag 20km) nach Basel und bin schneller, als wenn ich mit ÖV oder Auto kommen würde. Allerdings trage das Risiko, dass ich als Velofahrer für viele Autofahrer leider "Freiwild" bin und dementsprechend geschnitten/behindert werde. (Es gibt leider auch genügend Velo-Rowdys, die uns das Leben schwer machen).

Benno Gassmann
Körpertherapeut

Weniger wäre mehr!

Die Umstellung von «fossiler» auf «nachhaltige» Energie wird unsern ökologischen Fussabdruck nicht verringern. Zwar stinkt Strom nicht – wenigstens bei uns. Dafür umso mehr dort, wo «Seltene Erden» geschürft werden, wo sich die Bevölkerung nicht dagegen wehren darf! Es handelt sich also auch hier bloss um eine Verschiebung des Drecks in andere Gegenden. Und seltene Erden sind ja auch gar nicht nachhaltiger als Erdöl, denn auch sie sind endlich! Wenn es uns darum geht, unsere Erde «grüner» zu erhalten, hilft nur ein Weniger an Energie, weniger auch an der zunehmend Strom fressenden ICT («Informations- und Kommunikatiostechnologie (ICT)». Also der Welt von PC, Smartphones, Tablets, Internet der Dinge, Smart cities, KI, bis zum digitalen Geld. (Mehr dazu: mozaikzeitung.ch S. 8 f). Das ist kein Votum gegen diese Technologie, sondern ein Votum für ein demokratisches Abwägen, was wir denn wirklich brauchen, auch an kommunizierenden Kühlschränken und selbstfahrenden Autos!

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Johannes Sieber
Grossrat Kanton Basel-Stadt

Das Auto ist nicht bloß ein co2-Thema

Motorisierter Individualverkehr ist nicht bloß ein co2-Thema. Er ist auch eine Frage des Platzes. Es gilt: 1. Elektro ist besser als Verbrenner, 2. Strassen und Parkplätze unter den Boden, 3. Kostenwahrheit in der Mobilität generell.

Auch Elektro braucht sehr viel Energie um eine gute Tonne an Automasse zu bewegen. im besten Fall haben sie aber weniger Emissionen, im schlechtesten Fall, ähnlich viel, einfach woanders.

Philip Whitfield
28. November 2022 um 14:24

Nein, gibt genug gute Gründe für den Einsatz von Autos. Waren werden weiterhin transportiert und es gibt Leute, die drauf angewiesen sind. aber ja tschüss Auto als persönlicher Personentransporter. Nicht nur wegen Emissionen, sondern vor allem wegen Platzmangel in der Stadt. Nur schon all die parkierten Autos, nehmen eine riesen Fläche ein.

Tonja Zürcher
Tonja Zürcher
Grossrätin BastA!, angefragt von Bajour

Meine Antwort ist: Ja, wer A sagt, muss auch B sagen.

In einem klimagerechten Basel haben Fussgänger*innen, Velofahrende und der ÖV Priorität. Dank der starken Reduktion des platzfressenden Autoverkehrs können wir mehr Bäume pflanzen und neue Begegnungsräume gestalten. Mit den Stadtklima-Initiativen wird Basel-Stadt nächstes Jahr darüber abstimmen. Monsterstrassenbauprojekte wie Rheintunnel und ZUBA passen hingegen gar nicht zu einer klimagerechten Zukunft und einem lebensfreundlichen Basel und sollten gestoppt werden. Die Milliarden werden sinnvoller in den Klimaschutz investiert.

Demi Hablützel
Demi Hablützel
Präsidentin Junge SVP BS, angefragt von Bajour

Verbote sind nicht zielführend

Nach Klima-Alleingang, ein Autoverbot im Alleingang? NEIN. Ein (faktisches) Autoverbot in Basel ist utopisch. Massive negative Auswirkungen für das Gewerbe in Basel und einscheidende Massnahme für die Bevölkerung wären die Folgen. Verbote sind nicht zielführend, es braucht nachhaltige Massnahmen, welche wirtschafts- und gesellschaftsverträglich sind und von den Menschen in unserer Stadt breit mitgetragen werden.

Daniel Seiler
Daniel Seiler
Vorstandsmitglied ACS beider Basel, angefragt von Bajour

E-Autos sind nicht die richtige Lösung

Am Montagmorgen nach dieser Abstimmung überlege ich mir nicht, was ich mit meinem Auto mache. Weshalb soll ich jetzt auf ein E-Auto umsteigen, wenn ich eh nicht finde, dass das die richtige Lösung ist?

E-Autos sind ein Luxusprodukt, das können sich nicht alle leisten. Wäre es eine Lösung, jedem ein E-Auto zu schenken, der das nicht vermag? Ich kann Ihnen nicht sagen, was die Lösungen sind und das ist jetzt auch nicht meine Aufgabe. Jetzt sind die Befürworter dran.

Auto nur wenn’s nötig ist, Tram und Bus, Velo oder Töff

Laufen oder Walken

Ist nur eine Frage des Hirns!

Ueli
29. November 2022 um 08:09

Ja nicht nach oben schauen!

Ist das nicht prima:

Alle reden vom Klima.

Können‘s fliegen nicht lassen:

Es ist halt nicht zu fassen?

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