Berliner Wohnzimmer-Bar in Basel
Wohnst du im Kleinbasel, an der Grenze des Matthäusquartier? Dann kannst du bald auf dem Heimweg ein Feierabendbier im gemütlichen Rahmen trinken. Nächste Woche macht an der Horburgstrasse eine neue Bar auf.
Grau und leer wirkt es an der Horburgstrasse, doch bald wird hier neues Leben eingehaucht. Neben einer Tankstelle und zahlreichen Mehrfamilienhäusern steht sie da: die Safari Bar. Drinnen wird fleissig gewerkelt. Sebastian Bolli steht an der Theke, umgeben von Stühlen und Werkzeug. Er lässt einen Kaffee aus der Maschine laufen, «das ist das einzige, was ich jetzt schon anbieten kann», sagt Bolli lachend.
Seit November 2022 mietet er die Fläche und zimmert sich darin seinen Traum der eigenen Bar zurecht. Die Wände sind blau, die Decke golden und die WCs rosa. Bolli gibt der Bar innen einen eigenen Touch, den Namen des Vorgänger-Lokals behält er. Nur das «Restaurant» und das Feldschlösschen-Logo auf dem Aushängeschild werden noch entfernt.
Sein gesamtes Berufsleben ist Sebastian Bolli schon in der Gastronomie tätig. Nach verschiedensten Stellen, beispielsweise beim goldenen Fass und Grenzwert, kam in den letzten Jahren der Traum einer eigenen Bar auf. Eigentlich wollte er in Berlin eine Bar übernehmen. Den Vertrag hatte er schon auf dem Tisch, doch plötzlich wurde das Angebot zurückgezogen. Wie es der Zufall so wollte, wurde kurz danach die Safari Bar zur Miete ausgeschrieben. Bolli, der ein paar Häuser weiter wohnt, entdeckte einen Zettel in der Fensterfront und schlug zu.
Jetzt wird dieser Traum Wirklichkeit, am Freitag, den 13.1., geht’s los. Freitag, der 13. – ein schlechtes Omen? «Nein», findet Bolli, «ich stehe auf solche Sachen.» Jetzt muss der Endspurt nur noch klappen. Der Schlussstein wird die Theke aus Zinn sein: «Die kommt erst drei bis vier Tage vor Eröffnung», erzählt Bolli.
Ohne Budget & Skizze
Nachdem Sebastian Bolli das Lokal mietete, war nicht zuerst das Konzept oder eine fixe Budgetplanung angesagt. Zack-zack, los ging es: Er plünderte Brockis für Möbel, bemalte die Wände und die Decke und schaute wie alles zusammenpasst. Beim Einrichten helfen ihm ein paar Freunde und wenn was beim Werken nicht perfekt wurde, hiess es nur: «Gömmer nomol drüber, oder mache mir Berlin-Style?»
«In der Schweiz braucht immer alles ein Konzept», sagt Bolli spöttisch, dabei sei das doch klar, «Bar, trinken». Viel klarer ist, was seine Bar nicht sein soll. «Es soll keine Cocktailbar und keine Wein-Bar werden», betont Bolli. «Guten Wein wird man aber trinken können.» Auch werde man sich nicht zwischen zehn verschiedenen Gins entscheiden müssen, scherzt er.
Die Lage der Bar findet Sebastian Bolli ideal. Auf dem ehemaligen Thomi + Franck-Areal soll eine Quartiergemeinschaft entstehen, das Klybeck wird entwickelt und das Erlenmatt-Quartier ist auch in der Nähe. «Wohin soll sich die Stadt denn sonst ausbreiten?», kommentiert Bolli. «Viele Leute haben mir gesagt ‹toll, eine Bar auf meinem Heimweg›, ich habe keine Angst, dass es zu abgelegen ist», führt er aus.
Nach dem 13.1. wird sich das zeigen, bei der Eröffnung erwartet Bolli eine volle Bude.
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