Stille Nacht, fleischlose Nacht

Weihnachten ist für Fleischesser*innen ein wahres Paradies – Fondue chinoise, Schinkli, eine Weihnachtsgans… Gärngschee kümmert sich um die armen Veganer*innen und liefert ein Weihnachtsessen ganz ohne tierisches Leid.

Titelbild veganes Weihnachten
Dank Gärngschee gibts auch für Veganer*innen ein Festmahl diese Weihnachten. (Bild: Pixabay/Illustration Florian Scheller )

Firmen-Weihnachtsessen, Familienfest und der Brunch mit den Schwiegereltern am 26. – für viele ist das Essen die Entschädigung für eine Überdosis Weihnachts-Gruppenkuscheln. Nur für Veganer*innen kann selbst dieses Trösterli wegfallen, wenn sie sich am Rande des Festmahls durch die spärlichen Gemüse-Beilagen knabbern müssen. 

Dass es auch anders geht, beweist unsere Gerngschee-Community. Aus ihren Ideen und Rezepten haben wir ein veganes Weihnachtsmenu zusammengestellt – da kommen von Aperofans bis zu Gutziknabberern alle auf ihre Kosten. 

Pesto Schnecken
Der perfekte Start in ein unvergessliches Weihnachtsessen. (Bild: pixabay.com)

Apero: Vegane Pestoschnecken

Apero sollte schmecken, aber nicht zu aufwändig sein. Schliesslich möchte man nicht stundenlang für die Zubereitung in der Küche stehen. Diese Pestoschnecken sind einfach und schnell zuzubereiten – und sind dazu auch richtig lecker.

Zutaten (für ca. 30 Stück), 30 min

  • 1 Pck. Veganer Blätterteig
  • 120g Pesto, nach Wahl (Oliventapenade eignet sich auch gut)
  • Salz

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Blätterteig aufrollen, in der Länge halbieren, damit zwei lange Stücke entstehen. Jeweils die untere Hälfte der Blätterteigrechtecke mit je 60g Pestocreme bestreichen und mit wenig Salz bestreuen, dann von der langen Seite aus eng aufrollen. Mit einem Messer ca. 1 cm dicke Schnecken schneiden, mit etwas Abstand auf dem Backblech verteilen und mit den Fingern leicht andrücken. Für ca. 10-15 Minuten im Ofen backen. Herausnehmen, abkühlen und geniessen.

Pasteten mit Pilzfüllung
Eine von vielen verschiedenen veganen Pastetli-Füllungen (Bild: pixabay.com)

Vorspeise: Pastetli mit Tofu-Pilz-Füllung

Eine vegane Variante zum klassischen Pastetli-Znacht, die aber genauso überzeugt, sind diese Tofu-Pilz-Pastetli. Die saftige Füllung übertrifft so manche Bratkügeli-Kindheitserinnerung. Die Gärngscheeler*innen empfehlen dazu Rotkraut.

Zutaten (für 4 Personen), 40 min

  • 400 g geräucherter Tofu
  • 1 Zwiebel
  • 250 g braune Champignons
  • etwas Olivenöl
  • 1 dl trockener Weisswein
  • ½ bis 1 Bund Petersilie
  • Salz Pfeffer aus der Mühle
  • 40 g pflanzliche Butter oder Margarine
  • 40 g Mehl
  • 4 dl pflanzliche Milch (Soja, Mandel oder Hafer)
  • Etwas Sojarahm (optional)
  • Pastetli (z.B. aus Migros oder Coop)

 Zubereitung:

Tofu in kleine Würfel schneiden, Zwiebel fein hacken und mit Olivenöl anbraten. Champignons in Scheiben schneiden und dazugeben, Wein beifügen und einkochen lassen (am besten die Hitze etwas erhöhen). Petersilie fein hacken und beifügen und das Ganze mit Salt und Pfeffer abschmecken.

Für die Béchamelsauce: Pflanzliche Butter und Mehl in einem kleinen Kochtopf bei ständigem Rühren erwärmen (Achtung: nicht zu hohe Hitze!). Milch unterrühren, bis eine cremige Sauce entsteht und ebenfalls mit Salz und Pfeffer abschmecken. Béchamelsauce zur Tofu-Pilz-Pfanne geben und falls die Masse zu dickflüssig ist mit etwas Sojarahm verdünnen.

Pastetli mit der Tofu-Pilz-Mischung füllen und gemäss Packungsangabe im Ofen backen (ca. 10 Minuten bei 200 Grad vorgeheiztem Ofen). Rausnehmen, zum Servieren etwas zusätzliche Tofu-Pilz-Mischung neben den Pastetli anrichten. Und zum Schluss: Geniessen!

Nussbraten
Bei diesem Nussbraten läuft auch den Fleischesser*innen das Wasser im Mund zusammen. (Bild: pixabay.com)

Hauptgang: Nussbraten

Zu einem richtigen Festmahl passt ein Braten immer dazu. Für die Faulen gibt’s den planted.braten zum Kaufen – praktisch und lecker. Für die Kochbegeisterten, die mit Selbstgemachtem brillieren wollen, wurde uns ein schmackhaftes Nussbraten-Rezept der «Veganen Gesellschaft Schweiz» empfohlen.

Zutaten (für 4 Personen), 70 min

  • 1 grosse Zwiebel
  • 2 grosse Karotte
  • 6 cm Ingwer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Peperoni
  • 200 g Cashewnüsse
  • 1 Glas getrocknete Tomaten
  • 150 g Mandeln, gemahlen
  • 100 g Mehl
  • 150 ml Rotwein
  • Gewürze 1 TL Salz, 2 TL Curry, 3 Chilis, 2 TL Thymian
  • Für die Sauce:
  • 150 ml Rotwein
  • 1 dl Blutorangensaft
  • 1 TL Zimt

Zubereitung:

Zwiebel, Karotten, Ingwer, Knoblauch und Peperoni schälen und kleinschneiden. Alles zusammen in einer Pfanne gut anbraten. Die Cashewnüsse mit den getrockneten Tomaten (inkl. Öl) mixen und in einer grossen Schüssel mit dem Gemüse, 150 ml Rotwein, Mandeln, Mehl und Gewürzen vermengen und zu einem grossen Laib formen. Den Bratenlaib in einer grossen Pfanne mit Öl von allen Seiten etwas anbraten, damit eine Kruste entsteht. Danach für 15 min bei 180 °C in den Backofen geben.

Für die Sauce: 150 ml Rotwein mit Orangensaft und Zimt auf niedriger Stufe während 15 min köcheln lassen und vor dem Servieren über den Braten giessen.

Veganes-Raclette
Raclette geht auch vegan. (Bild: Facebook)

Alternative: Ein veganer Raclette Abend

Das Tolle am Raclette – nebst dem leckeren Geschmack – ist die Vielfältigkeit, die dieses Gericht offeriert. Jegliche gängigen Saucen und Gewürze, Antipasti und Eingelegtes passen auch hervorragend zur veganen Käsealternative. Fertige Mischungen sind «The Melty» der V-Love-Reihe von Migros, das «Veglette» der Vegü-Reihe von Coop und «Käse» von New Roots, das in beiden Filialen erhältlich ist. Wer es lieber richtig würzig mag, ist mit diesem Rezept für eine vegane Käsesauce bestens bedient., Sie lässt sich super in Kombination mit Kartoffeln und Gemüse im Raclette-Pfännchen anbraten.

Zutaten:

  • 400 g geschälte, mehligkochende Kartoffeln
  • 150 g Karotten (sie sollten nicht geschält sein)
  • 7-8 Esslöffel Sonnenblumenöl
  • 125 ml Wasser
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1 TL Salz
  • 40 g Hefeflocken (oder auch mehr, je nachdem, wie würzig die Sauce sein soll)
  • 1 Knoblauchzehe
  • ½ kleine Zwiebel

Zubereitung:

Kartoffeln und Karotten in Stücke schneiden und 20-30 Minuten lang kochen, bis sie weich sind. Zwiebel fein hacken und in Bratpfanne dünsten. Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln mit Öl und Wasser mit einem Pürierstab (oder im Mixer) zu einer glatten Masse mixen, dann mit Salz, Zitrone, Hefeflocken und Knoblauch würzen und nochmals pürieren (Vorsicht mit den Hefeflocken, sie sind sehr geschmacksintensiv, deshalb am besten mit weniger starten und nach und nach zugeben). Jetzt nur noch die Sauce im Raclette-Pfännchen verteilen und in den Ofen schieben. 

Und nur nicht irritieren lassen: die Sauce wird zwar nicht knusprig wie richtiger Käse, schmeckt aber hervorragend in Kombination mit Gemüse.

Veganer Apfelkuchen
In Kombination mit ein wenig veganem Schlagrahm. (Bild: pixabay.com)

Dessert: Veganer Apfelkuchen

Dessert geht immer, oder? Äpfel sind die Früchte des Winters und zu einem saftigen Apfelkuchen kann man zu dieser Zeit schwer nein sagen.

Zutaten (1 Kuchen à Springform 26 cm), 1h

  • 400 g Äpfel (3 – 5 Äpfel, je nach Grösse)
  • 300 g Weissmehl
  • 150 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker (8 g)
  • 1 Pck. Backpulver
  • ¼ TL Salz
  • optional: 1 TL Zimt, etwas geriebene Zitronenschale oder etwas Lebkuchengewürz
  • 150 ml Sojamilch
  • 100 ml Mineralwasser (macht den Kuchen extra luftig)
  • 100 ml Rapsöl

Zubereitung:

Äpfel schälen und würfeln oder in Scheiben schneiden. Backofen auf 180 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen, danach alle feuchten Zutaten hinzufügen und kurz gut verrühren. Teig in eine vorbereitete Springform füllen, Äpfelwürfel/scheiben darauf verteilen und ein wenig in den Teig drücken. Bei 180 Grad Ober-Unterhitze auf mittlerer Schiene 50 Minuten backen.

Vegane Brunsli
Vegane Brunsli dürfen beim Weihnachtsessen nicht fehlen. (Bild: unsplash.com)

Zum Kaffee: Vegane Brunsli

Weihnachten ist erst ein wahres Fest, wenn Guetzli gebacken werden. Beim Klassiker Brunsli braucht es zwar ein bisschen Geduld, denn die Guetzli müssen vor dem Backen für einige Stunden bei Raumtemperatur getrocknet werden. Das Warten lohnt sich aber. Ein feines Rezept findest du bei Fooby.

Zutaten (ca. 30 Stück), 45 Minuten + mind. 5 Stunden Ruhezeit

  • 250 g gemahlene Mandeln
  • 150 g Zucker
  • 2 EL Weissmehl
  • 1 EL Kakaopulver
  • ¼ TL Zimt
  • wenig Nelkenpulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL Maizena
  • 4 EL Wasser
  • 100 g vegane, dunkle Schokolade, grob gehackt

Zubereitung:

Mandeln und alle Zutaten bis und mit Salz in einer Schüssel mischen. Maizena im Wasser auflösen, daruntermischen. Schokolade in eine dünnwandige Schüssel geben, über leicht siedendes Wasserbad hängen (darf Wasser nicht berühren). Schokolade schmelzen, glatt rühren, zur Mandelmasse geben, zu einem Teig zusammenfügen.

Formen: Teig portionenweise auf wenig Zucker oder zwischen einem aufgeschnittenen Plastikbeutel ca. 1 cm dick auswallen. Verschiedene Formen ausstechen. Guetzli auf zwei mit Backpapier belegte Bleche legen, offen bei Raumtemperatur ca. 5 Std. oder über Nacht trocknen.

Pro Blech ca. 4 Min. in der Mitte des auf 240°C vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, auf einem Gitter auskühlen.

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