Einweg-E-Zigaretten verbieten?

E-Zigaretten haben sich in den letzten Jahren gegenüber herkömmlichen Zigaretten etabliert. Zielpublikum der (grösstenteils) Einweg-Zigaretten, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt, sind vor allem Jugendliche. Nach einer bestimmten Anzahl Zügen werden die sogenannten E-Vapes meist weggeworfen. Sie bestehen aus einer Kunststoff- oder Metallhülle und enthalten eine Lithiumbatterie zum Verdampfen der Flüssigkeit. Anstatt im Recycling landen die gebrauchten Vapes meist im Müll oder in der Natur und belasten dadurch die Umwelt. Ausserdem zeigen Studien, dass E-Vapes gerade junge Menschen zum Rauchen und zur Nikotinsucht verführen. In der Schweiz ist auf Bundesebene bereits eine Motion hängig, um den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten zu verbieten. Der Kanton Jura hat Anfang September 2024 ein generelles Verbot für Einweg-E-Zigaretten beschlossen. EVP-Grossrat Christoph Hochuli hat nun einen Vorstoss im Grossen Rat eingereicht, der auch in Basel ein Verkaufsverbot der Einweg-E-Zigaretten fordert. Was denkst du?

1185 Stimmen
Michelle Isler
Michelle Isler
Moderation
Top antworten
Krolli
03. Oktober 2024 um 18:36

Eher Pfand, als Verbot

Ich würde über ein Pfandsystem nachdenken, bevor nach Verbot sich die Dinger im erstarkenden Schwarzmarkt dann jeder Qualitätsüberwachung entziehen und das gerade durchgesetze Tabakwarenabgabeverbot an Jugendliche unterwandern. Pfandrückgabe nur mit Kaufbillet, um Mißrauch (Pfandtourismus aus Nachbarländern) vorzubeugen. Im kontrollierbaren Markt zu belassen, kann durchaus sinnvoll sein. Mit der Belegung eines Pfandes merkt der Konsument, dass den Dingern auch nach Gebrauch ein Wert innewohnt. Und Konsumenten sind preissensitv.

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Christoph Hochuli
Grossrat EVP

Einweg-E-Zigaretten = ökologischer Unsinn

Ich bin aus zwei Gründen für ein Verkaufsverbot von Einweg-E-Zigaretten. Erstens sind sie für Jugendliche verführerisch, weil günstig, farbig und fruchtig-schmeckend - aber nicht weniger süchtig machend. Und zweitens sind Einwegprodukte eines Gebrauchsgegenstands, den es auch mit einem aufladbaren Akku gibt, schlicht unnötig und ökologischer Unsinn. Wenn die Einweg-E-Zigaretten überhaupt in der Elektroschrott-Sammlung landen, müssen sie mit grossem Aufwand zerlegt und die Bestandteile rezykliert werden. Deshalb sollen sie verboten werden. Zuerst in einigen Kantonen, und dann auch schweizweit.

Diane Dietenberger
03. Oktober 2024 um 06:24

Umweltproblem und Ressourcenverschwendung

Neben den gesundheitlichen Risiken gefährden Vapes auch die Umwelt, so Kritikerinnen und Kritiker. Denn die Einweg-E-Zigaretten bestehen aus Plastik, Aluminium und einem Lithium-Ionen-Akku. Damit gelten sie als Elektroschrott und müssen bei entsprechenden Sammelstellen oder beim jeweiligen Verkäufer ordnungsgemäß entsorgt werden. Das Problem: Viele Konsumentinnen und Konsumenten entsorgen die Produkte im Restmüll - was die Gefahr von Bränden durch die enthaltenen Batterien erhöhen kann und ein Recycling der Akkus verhindert.

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Michela Seggiani
Grossrätin SP

E-Vapes sind reine Geldmacherei

E-Zigaretten sind umwelt- und gesundheitsschädlich. Deshalb gehören sie verboten. E-Zigaretten haben sich als "gesunde" Alternativen zu herkommlichen Zigaretten etabliert, obwohl sie der Gesundheit massiv schaden können und süchtig machen. Es gibt zwar keinen stinkenden Rauch und Vapes werden vielleicht als "cool" angesehen, aber schlussendlich geht es der Tabakindustrie nur darum, mit Jugendlichen, die für E-Zigaretten als Zielgruppe gelten, so viel Geld wie möglich zu verdienen. Die Gesundheit und die Umwelt bleiben dabei auf der Strecke.

Till
03. Oktober 2024 um 09:37

Einweg E-Zigaretten bergen Probleme bei Umwelt-, Jugend- und Verbraucherschutz. Wie klassische E-Zigaretten sind sie aber auch exorbitant weniger schädlich als Tabakzigaretten. Ich plädiere dafür, EINWEG Tabkzigaretten zu verbieten.

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Sacha Lüthi
LDP Grossratskandidat

Verbot nicht zwingend die Lösung

Ein Verbot begrüsse ich grundsätzlich auch. Zu meiner Zeit war es halt einfach so: Die verbotenen Dinge, waren besonders bei den "coolen" in der Schule der Trend. Wenn dies nicht Schweizweit verboten wird, dann wird der Markt und die Ware vorhanden sein. Deshalb Verbot ja, aber Schweizweit und kein kantonales "Eigengebrösel". Ev. könnte man es über eine Steuer, welche das Produkt einfach sehr teuer macht, besser in den Griff bekommen. Diese Einnahmen kann man dann in die Prävention investieren. Denn ein freiwilliger Verzicht durch Überzeugung ist sinnvoller, da es allenfalls dazu führt, dass auf das Rauchen gänzlich verzichtet wird.

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