Whitacre begeistert mit Auftritt im Stadtcasino

Sonntagabend dirigierte der Star-Komponist Eric Whitacre ein Konzert mit mehreren Chören im Stadtcasino. Das Publikum und die Beteiligten sprechen von einem grossen Erfolg.

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Hier spielte die Musik. (Bild: © Kanton Basel-Stadt: www.bs.ch/bilddatenbank)

Mehrere Chöre in einem Konzert? Das geht! Am Sonntagabend haben sich sechs Chöre zusammengetan und im Stadtcasino ein Konzert gegeben. Der Clou: Der Star-Komponist Eric Whitacre dirigierte die Uraufführung seines Stücks «Time is a River», das er für die Männerstimmen Basel schrieb. Das Konzert fand zusammen mit den Chören «ATempo», «Les Voix», «pourChoeur» und der Knaben- und Mädchenkantorei statt.

Auf den Zuschauer*innenrängen sass auch Bajour-Autor Stefan Schuppli. Er war begeistert: «Das Konzert hatte magische Momente. Erstaunlich auch die hohe Qualität der Chöre. Die meisten Stücke wurden auswendig gesungen, was wegen der tonalen Vielschichtigkeit eine grossartige Leistung war.»

Der Komponist Thomas Nidecker spricht ebenfalls voller Lob vom Sonntagabend. «Man merkte, wie begeistert die Sänger von ihm waren, diese Begeisterung schwappte aufs Publikum über», erzählt Nidecker. Die Freude am Konzert hätten die Chöre durch Standing Ovations zu spüren bekommen.

«Whitacre war ein super Kommunikator, der seine Botschaft überbrachte», lobt Nidecker den Komponisten. Bemerkenswert habe er vor allem gefunden, wie das Publikum eingebunden wurde. Die Zuschauer*innen hätten auf Anweisung des Dirigenten mit Fingerschnipsen eine Geräuschkulisse für den Chor geschaffen. Nicht nur Whitacre bekam seine Lobeshymne, die anderen beiden Komponisten David Rossel und Cyrill Schürch hätten auch ein Kompliment verdient, sagt Nidecker, «Rossels Komposition war sehr raffiniert, er muss sich nicht hinter Whitacre verstecken».

Eric Whitacre auf einer Fähre
Eric Whitacre auf einer Fähre: Rhine is a River (Bild: zVg)

Hört man sich bei den Beteiligten um, waren auch sie vom Anlass begeistert. Der Organisator und Chorleiter der Männerstimmen Basel, David Rossel, findet: «Es war ein fantastischer Abend!» Es habe sich mehr wie ein Gala-Abend angefühlt als ein Konzert. «Dank der Interaktion der Moderatoren ist Eric Whitacre als sympathischer und charismatischer Redner voll zur Geltung gekommen», sagt er. Vor der Aufführung sah nicht alles so glatt aus: «Wie seit Corona typisch, lief der Vorverkauf lange schleppend», erklärt Rossel, «am Schluss hatten wir aber ein volles Haus und einen rundum gelungenen Abend.»

Für Sina Gerschwiler war das Konzert «sehr cool und speziell». Sie ist Teil des Ensembles «Les Voix». Whitacre war ihr sympathisch, erzählt sie, denn nach dem Konzert ging er mit den Sänger*innen noch in eine Bar etwas trinken. Yannick Hautle, der bei der Knabenkantorei singt, schwärmt von dem «grossartigen Erlebnis». Er sagt, die Atmosphäre sei überwältigend gewesen und habe für einige nasse Augen gesorgt. «Als Sänger wird mir der Abend noch lange in Erinnerung bleiben.»

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Ernst hat als Praktikant bei Bajour gestartet, wurde dann vom Studieren abgehalten und als Trainee verpflichtet. Ernst ist mittlerweile aufstrebender Redaktor für Social Media. Wenn er nicht gerade mit dem rosa Mikrofon in der Stadt rumspringt, Glühwein testet oder Biber jagt, stellt er kluge Fragen in seinem Podcast «Ernsthafte Gespräche». 2024 wurde Ernst vom Branchenmagazin Journalist:in unter die «30 unter 30» gewählt.

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