Ein Film zwischen Spiel und Realität

In Knit’s Island geht es um mehr als eine Vision der Realität, es geht um die Realität von Visionen, die Realität von Fiktion. Unsere Kolleg*innen von Filmexplorer haben sich mit den Macher*innen getroffen.

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Die Köpfe hinter Knit’s Island im Gespräch mit Filmexplorer. (Bild: Filmexplorer)
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Mehr Film!

Technology, my Love unter diesem Titel steht BILDRAUSCH in diesem Jahr. Als Vorgeschmack auf das Festivalprogramm (29.5.-2.6.) zeigt Bildrausch Filmfest Basel am 16. Mai um 17 Uhr den Film Knit’s Island, der uns in die Innenwelt des Videospiels mitnimmt. 

Die Avatare der Filmemacher verbrachten 963 Stunden in dem gleichnamigen Videogame. Sie begegneten anderen Spieler*innen, tauschten sich aus. Die Grenzen zwischen den verschiedenen Realitäten lösen sich auf.

Wo hört das Spiel auf und wo beginnt das wirkliche Leben?

Nach der Weltpremiere von Knit’s Island am Festival Visions du Réel 2023, trifft Filmexplorer die drei Filmemacher Ekiem Barbier, Guilhem Causse und Quentin L’helgouac’h, den Cutter Nicolas Bancilhon zusammen mit dem Produzenten Boris Garavini, um über die Schwierigkeiten und Freuden ihres Abenteuers zu sprechen.

Das Videointerview ist auf Filmexplorer zu sehen.

Das Kino ist in der Lage, uns aussergewöhnliche Erfahrungen zu vermitteln, die Animation erlaubt es uns, die Vorstellungskraft auf der Leinwand sehr weit zu treiben, und Videospiele bieten die Möglichkeit, mit dem Bildschirm und mit anderen Spielern innerhalb der Spielregeln zu interagieren.

Knit’s Island ist nichts anderes als die Synthese dieser Eigenschaften und ermöglicht die Erkundung eines neuen filmischen Territoriums. Aber Knit’s Island ist auch nichts anderes als ein Dokumentarfilm, in dem sich drei Dokumentaristen im Survival-Spiel DayZ installieren und dort „als Dokumentaristen“ spielen.

Durch die Überlagerung ihrer beruflichen Aufgabe und ihrer Rolle im Spiel entdecken sie die Welt des Spiels – die ihrerseits durch eine hochgradig filmische Vorstellungskraft aufgeladen ist – mit einer offenen Mehrdeutigkeit, die ihre anthropologische Position als performativ kennzeichnen wird.

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Blick in die Welt von Knit`s Island. (Bild: zvg: Knit`s Island)

Dies ist der Grund, warum wir die Begegnungen mit den anderen Avataren sowohl aus der Distanz als auch aus der Immersion heraus erleben. Die langen einsamen Momente, die voller bezaubernder Landschaften sind – ein spezifischer Aspekt der Spielerfahrung selbst –, unterstreichen den Charakter des Geschehens bei den Begegnungen in diesem natürlicherweise adrenalingeladenen Abenteuer.

Eine meisterhafte Schnittarbeit vermeidet die typische Diskontinuität langer Spielesitzungen und baut eine dramaturgische Linie auf, in der die unbekannten Spieler zu Bekannten und Freunden werden – und in der das Virtuelle und das Reale als perfekt verschmolzen empfunden werden.

Den Film in Basel sehen

Do 16.05., 17:00 Vorstellung des Bildrausch Festivalprogramms im Stadtkino Basel und Bekanntgabe der Nominierten der Film- und Medienkunstpreise Region Basel, anschliessend Knit’s Island. Free Entry!

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