Erst gerade hat sich die Schweizer Stimmbevölkerung mit 59% klar für den Klimaschutz ausgesprochen. Doch bald sind Ferien und die Einschränkungen der Pandemie sind weg. Die Flugbranche geht davon aus, dass allein dieses Jahr weltweit über 4,4 Milliarden Passagier*innen reisen. Auch viele Schweizer*innen wollen nicht aufs Fliegen verzichten. Laut einer repräsentativen Umfrage der Europ Assistance, einer Tochter der Versicherung Generali, werde in der Schweiz das Flugzeug als Transportmittel bevorzugt, an zweiter Stelle steht das eigene Auto. Das zeigt sich auch am Euro-Airport, der seit April 2022 steigende Zahlen verzeichnet. Ist Flugscham passé?
Fliegst du noch oder schämst du dich?
Erst gerade hat sich die Schweizer Stimmbevölkerung mit 59% klar für den Klimaschutz ausgesprochen. Doch bald sind Ferien und die Einschränkungen der Pandemie sind weg. Die Flugbranche geht davon aus, dass allein dieses Jahr weltweit über 4,4 Milliarden Passagier*innen reisen. Auch viele Schweizer*innen wollen nicht aufs Fliegen verzichten. Laut einer repräsentativen Umfrage der Europ Assistance, einer Tochter der Versicherung Generali, werde in der Schweiz das Flugzeug als Transportmittel bevorzugt, an zweiter Stelle steht das eigene Auto. Das zeigt sich auch am Euro-Airport, der seit April 2022 steigende Zahlen verzeichnet. Ist Flugscham passé?
Die Alternative muss konkurrenzfähig werden
Wir können das Rad nicht zurückdrehen aber zielgerichtet und mit Lösungen nach vorne schauen. Flugscham oder schlechtes Gewissen ist dabei wohl nicht die heilbringende Lösung. Wir brauchen endlich Kostenwahrheit auch bei den Flügen, damit Dumpingpreise nicht noch unnötige Anreize setzen. Dringend braucht es aber auch ein gesamteuropäisches, leistungsfähiges Bahn-Hochgeschwindigkeits- oder Nachtzugnetz, das den Zug gegenüber dem Flug konkurrenzfähig macht. Die Reisezeit von Punkt zu Punkt ist oft entscheidend. Zudem braucht es Investitionen in die Entwicklung von Alternativen zum Kerosin. Bis dahin gilt, wenn immer möglich auf Flüge zu verzichten und wenn nötig, den Flug zu kompensieren. Plattformen, die das anbieten, gibt es ja genug.
Shopping in London ist kein Menschenrecht
Der Beitrag der Flugreisen zu den gesamten CO2-Emissionen weltweit ist wenige Prozent, weil die meisten sich Fliegen gar nicht leisten können. In der Schweiz ist der Beitrag jedoch rund 20%, mit den indirekten Effekten der Kondensstreifen. Schlimmer noch, vor Covid waren die Wachstumsraten bei 5% pro Jahr. Der grösste Teil ist dabei Freizeit und Ferien.
Wir werden das Fliegen wahrscheinlich nicht ganz aufgeben, aber mal schnell für eine Wochenende eine Städtereise in Europa ist schlicht nicht nachhaltig. Die offensichtliche Lösung ist weniger Fliegen. Shopping in London ist kein Menschenrecht. Einmal länger an einem Ort sein statt dreimal kurz, mit dem Zug fahren, oder mal die Berge statt das Meer wählen, es gibt Alternativen.
What a wonderful world we live in
Wir leben einer wunderbaren Welt, in der ein Klimakleber am Montag nach Paris und dann Mexiko fliegen kann, dies uns vom linksliberalen Mainstream als irrelevante Handlung einer "Privatperson" verkauft wird, und am Donnerstag der gleichen Woche die Basler Speerspitze des selben linksliberalen Mainstreams ihre Leserschaft fragt, ob sie sich denn nicht für ihr Fliegen schämen soll.
Zwischen pfui und ich will auch mal
Beides 🙈.
Lang- und Mittelstrecke "müssen" manchmal sein, da leider die sehr nahe Familie ausgewandert ist :-(
Ich war aber auch dieses Jahr ein Budapest, da schäme ich mich ein bisschen.
Und ehrlich gesagt habe ich schon riesengrosse Lust dass so einen All inclusive Urlaub in der Türkei. Dies werde ich mir wahrscheinlich nächstes Jahr geben.
Stimmung ist zwischen Besorgnis und Resignation
Ich fliege grundsätzlich nicht
Ich fliege grundsätzlich nicht. Aber solange die Flüge so günstig und die Zugalternativen so teuer sind, werden wir die Klimakrise nicht mit Flug-Shaming eindämmen können. Wir müssen das Problem politisch angehen.
Hedonismus bedingt, die Folgen seines Tuns mit aller Gewalt auszublenden (oder amoarlisch zu sein)
Um was geht es beim Fliegen? Die gesellschaftlichen Schadensfolgekosten von 1tCO2 liegen gemäss US-Studien bei um 3000US$, wenn auch soziale Folgekosten berücksichtigt werden. Die Erhitzungseffekte des Fliegens sind fast 3x so hoch, wie die CO2-Emissionen alleine (Wasserdampf in grosser Höhe, Kondensstreifen etc.). Ein transatlantischer Flug retour (gut 3tCO2/Person) wälzt damit um 25’000CHF pro Person (!) auf die Allgemeinheit ab. Wo sind die Rufer nach der Steuerungskraft der Märkte? Soll der Markt es richten, müsste ein Flug entsprechend viel kosten. Doch will ich mich über das Geld fremdbestimmen lassen? Wir können schon heute beginnen, vernünftiger zu handeln. Ein Leben ohne Fliegen ist für die meisten Menschen dieser Erde Realität. Und es geht. Tatsächlich friedensstiftende Ausnahmen dürfen dabei möglich bleiben. Aber schamloses, hedonistisches Vielfliegen ist und bleibt - mit dem Wissen um die Klimaerhitzung - schlicht asozial.
…dass beinahe alle Menschen fliegen können….
…sagt ein Basler Politiker, der zu allen Fragen Expertisen abgibt. Fakt jedoch ist, dass 80 Prozent der Menschen auf diesem Globus sich gar nie der Frage stellen müssen, einmal, zweimal oder unzählige Male fliegen zu wollen. Sie können es schlicht nicht. Es fehlen die materiellen Voraussetzungen, sie leben in „unterentwickelten“ Teilen der Erde. Unser „Glück“, dass sie nicht auch noch den ökologischen Fussabdruck erhöhen. Wir aber, wir können uns jegliche Fliegerei leisten. In jeder Beziehung…in jeder Beziehung?
Das Bewusstsein ist wichtig
Das Bewusstsein hinsichtlich der Klimathematik fängt bei jeder Person im Alltag an, dazu gehört für mich auch mehr als das Fliegen. Mein Bewusstsein hierfür hat sich die letzten Jahre über weiterentwickelt und hat dazu geführt, dass ich Tätigkeiten im Alltag vermehrt hinterfrage und bewusster durchführe und somit auch meinen Beitrag leiste, so wie z.B. beim Fliegen. Dort kompensiere ich Flüge mit MyClimate. Ich fliege allerdings grundsätzlich nicht viel, weil ich Flugangst habe. Aufgrund der geringen Menge und der Kompensation fliege ich ohne Scham und versuche diese «Exklusivität» – trotz Flugangst – so gut wie möglich zu geniessen.
Reisen nicht Rasen
Wir fliegen schon eine Weile nicht mehr. Reisen darf auch ein Teil des Erlebnisses sein und es gibt noch so viel zu sehen, ohne dass ich das Flugzeug nehmen muss. Ich denke einfach an unsere Grosseltern und nehme alles etwas gemütlicher. Schön ist das Reisen im Billigflieger sicher nicht. Uns fehlt nichts. Ich wünsche Allen einen schönen Sommer.
Flugverbot für einen nachhaltigen Klimaschutz
Seien wir ehrlich zueinander! Wenn wir die Klimakatastrophe wirklich ernsthaft aufhalten wollen, dann geht das u.a. nur über ein grundsätzliches Flugverbot. Die entsprechenden, ersten gesetzlichen Grundlagen haben wir in Basel (Klimagerechtigkeit) sowie im Bund (Klimaschutz) geschaffen. Jetzt müssen wir handeln und vorwärts machen. Die Umwelt und die nächsten Generationen werden dankbar sein.
Abgaben und Verbote sind asozial
Ich fliege ohne Scham und ausgesprochen gerne. Die Möglichkeit rasch von A nach B zu kommen, ist eine grosse Errungenschaft in der Geschichte der Menschheit. Durch die vielfältigen und preislich attraktiven Angebote der verschiedenen Airlines, ist es möglich, dass beinahe alle Menschen fliegen können und das Fliegen bezahlbar ist. Deshalb sind zusätzliche Abgaben oder Verbote asozial und nutzenden auch dem Klima nichts.
Fakten ausblenden, Verantwortung abschieben
Angesichts des Wissens um den bedrohten ökologischen Zustand unsres Planeten und den negativen Folgen des Flugverkehrs fröhlich und unbedarft zu fliegen, kann Mensch wohl nur, wenn er alle bekannten Fakten ausblendet und die Verantwortung abschiebt. Das ein solches Verhalten von einem bekannten Politiker auch noch freimütig veröffentlicht wird, ist sehr erstaunlich. Kategorischer Imperativ schon mal gehört?
Wohlstandsverwahrlosung als System
Immer noch mehr wird gefahren und geflogen: Und damit Abgase und Lärm produziert. Das eigentliche Problem ist dabei aber nicht das individuelle Verhalten. Sondern es sind die kollektiven Entscheidungsmuster sowie generell und grundsätzlich falsche Systeme. Eines ist die parlamentarische Parteienpolitik, wo vorne auf der Bühne Demokratie gespielt wird, während hinter den Kulissen in Tat und Wahrheit Mächtige den Takt und den Ton angeben. Kleine einflussreiche Gruppen verdienen schweiz- und vor allem weltweit mit der Zerstörung des Planeten viel Geld. Und diese (un)heimlich aktiven Gruppen sind besonders effektiv darin, mit ihrem oft schwarzen Finanzkapital ihre Interessen unkontrolliert und verantwortungslos durchzusetzen: Hoch- und sonderintelligente Technokraten ohne Herz, beherrschen unsere Welt und machen sie mit ihrem vielen Geld kaputt. Ihr System, mit dem die Umwelt brutal zerstört wird, kann lokal und weltweit weiterhin Bestand haben: Weil es den Reichen noch mehr Profit bringt.
Nicht grundsätzlich gegen das Fliegen
Ich bin nicht grundsätzlich gegen das Fliegen. Es gibt Fälle, wo es keine Alternative zum Flugzeug gibt. Aber ich bin mir bewusst, dass die Fliegerei wegen dem Lärm und des Schadstoffausstosses, der Lebensqualität und der Gesundheit der Anrainer weit um den Flughafen schadet. Und nicht vergessen, viele Häuser waren vor dem Flughafen da oder wurden gebaut, als der Flugverkehr noch bescheidener war! Darüber hinaus, weil in der Schweiz sehr viel geflogen wird, ist der Flugverkehr mit 27 % vor allen anderen Sektoren der Hauptverursacher der globalen Erwärmung in der Schweiz. Deshalb ziehe ich wo möglich den Zug oder das Fahrrad vor und reise nicht unnötig in aller Welt herum. Ich unterlasse es auch jeden Sonderwunsch im Internet zu bestellen. Schützen wir unser gemeinsames Gut und übertragen wir unseren Kindern eine bewohnbare Welt.