Herzog weg! Und jetzt?

450 Stimmen
Zasi
Valerie Zaslawski
Moderation
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Michela Seggiani
Michela Seggiani
SP-Grossrätin, angetrofen im Didi-Offensiv

Die Emotionen sind hoch

Ich bin natürlich sehr enttäuscht und hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht. Ich gratuliere aber Elisabeth Baume-Schneider, auch sie wird eine gute Bundesrätin sein, da bin ich mir sicher. Im Moment sind die Emotionen hoch, ich stark mitgefiebert und mir. Nicht nur da Eva Herzog als Mensch super gewesen wäre, sie wäre auch für die Region, für Basel und alle Städte super gewesen. Es ist schade und ich bin wirklich traurig.

Lisa Mathys
Lisa Mathys
Co-Präsidentin SP Basel-Stadt, Medienmitteilung

Vielen Dank, Eva Herzog!

Die SP Basel-Stadt ist sehr stolz auf ihre Ständerätin Eva Herzog. Ihre Kandidatur für den Bundesrat hat nicht nur die Partei, sondern auch die ganze Region bewegt! Wir bedauern, dass es letztlich nicht zur Wahl gereicht hat und gratulieren Elisabeth Baume-Schneider herzlich zum neuen Amt als Bundesrätin.

Bundesratswahlen folgen ihren eigenen Gesetzen. Für die SP Basel-Stadt steht ausser Frage, dass Eva Herzog eine hervorragende Bundesrätin gewesen wäre. Wir sind gleichzeitig froh, dass sie uns mit ihrer herausragenden Dossierfestigkeit, ihrem Verantwortungsbewusstsein und ihrer akribischen, hartnäckigen Arbeitsweise als Ständerätin erhalten bleibt.

Wir freuen uns, mit Eva Herzog für die Ständeratswahl im kommenden Jahr antreten zu können.

Einerseits mag ich es EBS gönnen, jedoch gehört die stärkste Wirtschaftsregion der CH einfach in die Landesregierung. Das keine der drei grössten und wichtigsten Städte der CH kein Mitglied der BR stellen muss zu denken geben. Der Stadt/Land-Graben wird bestimmt nicht kleiner...

Regierungsraetin Tanja Soland, Vorsteherin des Finanzdepartements, praesentiert das Budget 2023 des Kantons Basel-Stadt im Rathaus in Basel, am Donnerstag, 15. September 2022. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Tanja Soland
Regierungsrätin, angetroffen in der Wandelhalle

Es freut mich, dass die Nordwestschweiz vertreten ist.

Es war eine spannende Wahl. Anfangs war ich sehr zuversichtlich, jetzt bin ich sehr enttäuscht. Ich glaube man hat gemerkt, dass es Städte in der Schweiz schwer haben, das ist schade. Andererseits ist mit dem Jura ein Nordwestschweizer Kanton vertreten und das freut mich euch ein bisschen.

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Daniel Ordás
GLP-Politiker, angetroffen in Didi Offensiv

Die Wahl von Baume-Schneider ist ein Schock

Ich bin enttäuscht von Jositsch. Und von der SVP, weil sie das Spielchen mitgemacht hat. Elisabeth Baume-Schneider ist sicher eine gute Bundesrätin und ich gratuliere ihr. Aber es wäre fair gewesen, wenn Eva Herzog gewählt worden wäre. Ganz Basel hätte sich gefreut. Die Wahl von Baume-Schneider ist ein bisschen ein Schock. Ausschlaggebend waren wohl die Deutschschweizer Männer, weil sie sich für künftige Vakanzen erhoffen, dass sie kandidieren können. Hätten sich alle ans Ticket gehalten, wäre Herzog die logische Wahl gewesen.

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Laurent Goetschel
Politikwissenschafter, angefragt durch Bajour

Eine Frage der Zeit

Es verbleiben bei solchen Wahlen immer gewisse Unwägbarkeiten. Am Schluss resultierte das denkbar knappste Resultat, wenn man alle Stimmen, die Daniel Jositsch gemacht hat, Eva Herzog zuordnen würde. Ich gehe davon aus, dass sehr unterschiedliche Motive zur Wahl von Elisabeth Baume-Schneider geführt haben: einerseits inhaltliche von Sozialdemokrat*innen und Grünen, die sie als die linkere Kandidatin einschätzten, andererseits von Vertretenden aus ländlichen Kantonen, die sie als weniger urban und mehr der Landschwirtschaft verpflichtet sahen. Dann können es aber auch taktische Überlegungen gewesen sein, die schon an die nächste Nachwahlen in den Bundesrat denken. Auch wenn ich jetzt nicht von einer Übervertretung der Westschweiz sprechen würde, wird es bei der nächsten Wahl aber auch keinen Grund geben, eine Vertretung der lateinsprachigen Minderheiten zwingend durch eine Person ihresgleichen zu ersetzen. Für Eva Herzog ist es sicher ein herber Schlag. Aber als professionelle Politikerin weiss sie, dass so etwas vorkommen kann. Ich schätze sie als stark genug ein, dass sie damit umgehen kann. Ich bin überzeugt, dass Basel früher oder später eine erneute Vertretung im Bundesrat erreichen wird. Auf jeden Fall gibt es einen guten Pool an dafür geeigneten Personen. 

Roman Müller
07. Dezember 2022 um 14:45

Irritierend

Dass Bajour Eva Herzog zunächst an den Karren fährt (inklusive Sonders-Spezial-Mail an alle Abonnenten), sie dann aber am Tag der Wahl zur "Baslerin des Tages" erhebt, hinterlässt bei mir einen äusserst gspässigen Nachgeschmack. - Was wollt Ihr nun?

Und ganz ehrlich: Für einen solchen Artikel zu dem Zeitpunkt hättet ihr mehr in der Hand haben müssen. Ich fand den Artikel bemüht und thesenhaft.

Pascal Messerli

Eine absolut freundliche und gmögige Frau

Ich gratuliere der hochsympathischen Elisabeth Baume-Schneider herzlich zur Wahl. Scheint eine absolut freundliche und gmögige Frau zu sein, auch wenn politisch weit von mir entfernt!

Julia Baumgartner
Julia Baumgartner
SP-Politikerin, angetroffen im Gewerkschaftshaus

Der grösste Skandal waren die «Proteststimmen»

Als Baslerin bin ich natürlich enttäuscht über den Ausgang der Bundesratswahl und doch sehr stolz auf die SP, die nun die 10. Bundesrätin der Geschichte stellt. Die SP-Kandidatinnen zeichneten sich durch ihre ausserordentlichen Qualifikationen aus und ich bin dankbar für den spannenden und respektvoll geführten Wahlkampf.

Der grösste Skandal dieser Bundesratswahl waren die vielen «Proteststimmen» für Daniel Jositsch aus dem bürgerlichen Lager. Ein Zeichen, dass es gleichstellungspolitisch noch viel zu tun gibt.

Gabi Mächler
07. Dezember 2022 um 10:43

Baume-Schneider gratulieren und ab sofort mehr gemeinsames Lobbying für die Städte

Die urbane Schweiz wäre mit Eva Herzog im Bundesrat vertreten worden. Es wäre gut, wenn sich die Städte stärker verbinden und dafür sorgen, dass sie endlich das ihnen entsprechende politische Gewicht erhalten.

Ansonsten teile ich die Meinung von Daniel Ordas: die Deutschschweizer Männer wollten sich ihre Chancen auf einen Bundesratssitz nicht verbauen.

Sebastian Kölliker_Xenia Zezzi
Sebastian Kölliker
Generalsekretär PD Basel-Stadt, angetroffen im Didi Offensv

Ich hoffe auf einen Basler Sitz in erlebbarer Zukunft

Ich bin sehr enttäuscht, dass Eva Herzog es nicht in den Bundesrat geschaff hat. Das ist sehr schade für den Kanton Basel-Stadt, die Tri-Regio und die städtische Schweiz, die jetzt nicht im Bundesrat vertreten ist. Ich freue mich natürlich für den Kanton Jura und dass es eine andere gute Kandidatin in den Bundesrat geschafft hat. Ich hoffe aber auch, dass der Kanton Basel-Stadt noch in erlebbarer Zukunft einen Bundesrat stellen wird.

Mustafa Atici
Mustafa Atici
SP-Nationalrat, angefragt durch Bajour

Ich bin sehr enttäuscht

Ich muss zugeben. Ich bin schon sehr enttäuscht. Die Städte sind in der Landesregierung überhaupt nicht vertreten. Eva Herzog hätte sicher eine andere Sicht, die Sicht der urbanen Schweiz in die Landesregierung gebracht, was wir dringend nötig hätten. Vor allem im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der EU wäre eine (urbane) Öffnung wichtig. Wir hatten zwei tolle Kandidatinnen. Ich gratuliere Elisabeth Baume-Schneider zu ihrer Wahl und freue mich für den Kanton Jura.

Handelskammer Beider Basel HKBB

Wir bedauern sehr, dass die Vereinte Bundesversammlung Eva Herzog nicht gewählt hat. Damit wurde nicht nur die Chance vergeben, dass eine engagierte Persönlichkeit in den Bundesrat einzieht, sondern auch dass die wirtschaftsstärkste Region in unserer Regierung vertreten ist. Elisabeth Baume-Schneider und Albert Rösti gratulieren wir zur Wahl und wünschen ihnen Kraft, Mut und Zuversicht für ihre neuen Aufgaben zum Wohl der Schweiz.

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Johann Hans Stalder
07. Dezember 2022 um 13:17

vor der Wahl

Was ich aus Basler Sicht nicht verstanden habe, ist, dass ausgerechnet "Bajour" vor der Wahl im Blick eine zusammen gesuchte Liste mit angeblichen Sünden von Frau Herzog publiziert und sie so gewissermassen zum Abschuss freigegeben hat. Im Fussball würde man dem "Nachtreten ohne Ball" sagen. 

Melanie Eberhard, SP
Melanie Eberhard
SP-Grossrätin, angetroffen im Gewerkschaftshaus

Wir sind nicht alle Bauern und Bäuerinnen

Ich hätte mir gewünscht, dass die Bundesversammlung Eva Herzog als Repräsentantin einer progressiven und städtischen Schweiz gewählt hätte. Wir sind nicht alle Bauern und Bäuerinnen. Ein grosser Teil von Schweizer*innen leben in einem urbanen Umfeld. Dieser Umstand wird im Bundesrat aktuell nicht abgebildet, (ebenso wenig wie die Geberkantone aktuell im Bundesrat vertreten sind). Auch finde ich es stossend, dass Eva Herzog, immer wieder vorgeworfen wurde, dass sie «emotional distanziert» sei. Sie weist ein hervorragendes Arbeitszeugnis als Finanzministerin im Kanton Basel-Stadt und als Ständerätin vor und wurde nun wie es scheint, abgestraft, weil sie sich zielfokussiert, in der männerdominierten Politikwelt, durchsetzen kann.

Elisabeth Schneider-Schneiter
Elisabeth Schneider-Schneiter
CVP-Nationalrätin, BL, angefragt durch Bajour

(K-)eine urbane Kraft aus wirtschaftlich starkem Dreiland

Es ist wirklich enttäuschend, dass wir es nicht geschafft haben, wenigstens eine urbane Kraft in den Bundesrat zu wählen. Eine Person, die aus dem wirtschaftlich starken Dreiland kommt, wäre für die Schweiz wichtig gewesen. Aber offenbar achtet man lieber auf Sympathien, die Regionen sind weniger wichtig. Karin Keller-Sutter (St. Gallen) ist nun die einzige Bundesrätin, die aus der Ostschweiz und damit nördlich des Röstigrabens kommt. Die Vertretung der Region Basel wäre überfällig gewesen - und die Wahl einer Basler Bundesrätin wäre dem Verfassungsartikel gerechter geworden.

Portrait_Baschi_Duerr
Baschi Dürr
FDP-Politiker, angefragt durch Bajour

Ein bitterer Tag

Das ist sicherlich ein bitterer Tag für die Städte und die finanzstarken Geberkantone des Landes, die nicht mehr im Bundesrat vertreten sind.

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