«Ich habe kein Bargeld mehr zuhause. Was soll ich machen?»: Fragen und Antworten für Senior*innen

Der Bundesrat empfiehlt älteren Menschen, daheim zu bleiben. Wie soll man da noch leben? In Basel gibt es ein grosses Netzwerk von Helfer*innen, die Sie unterstützen. Wie Sie Hilfe finden und was Sie dabei beachten müssen, beantworten wir hier laufend.

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Jemand geht für mich einkaufen, aber ich habe kein Geld mehr zuhause. Soll ich der Einkaufshilfe meine Kreditkarte mitgeben?

Nein. Um Diebstählen vorzubeugen, sollten Sie niemals Ihre Kreditkarte mitgeben. Falls Sie aber ein Handy besitzen, können Sie eine Bezahl-App herunterladen (zum Beispiel Twint oder Apple Pay). Wenn Sie und Ihre Hilfe diese App besitzen, kann von beiden Parteien Geld gesendet und empfangen werden.

Und wenn ich kein Handy habe?

Manche Banken schicken auf telefonische oder schriftliche Bestellung Schweizer Franken zügig und diebstahlsicher nach Hause. Einige verzichten wegen der Umstände auch auf zusätzliche Gebühren (Crédit Suisse, Zürcher Kantonalbank, Graubündner Kantonalbank oder die UBS). Andere verlangen Bearbeitungsgebühren von fünf Franken und zum Teil auch mehr. Rufen Sie am besten bei der eigenen Bank oder bei der Postfinance an, um sich über die Bedingungen von Bargeldlieferungen zu erkundigen.

Kann ich auch eine Vollmacht ausstellen?

Wenn Sie der Einkaufshilfe vertrauen können (Familienmitglied, Nachbarin) – und nur dann! – können Sie ihr auch eine Vollmacht ausstellen. Die Banken oder die Postfinance haben dafür ein vorgedrucktes Formular, das man nur noch ausfüllen und unterschreiben muss. Auch hier lohnt es sich, vorab die Bedingungen für den Bargeldbezug via eine solche Vollmacht zu studieren.

Was gibt es sonst noch für Möglichkeiten?

Sie können die Beträge für die Einkäufe eine Weile lang notieren und dann den Gesamtbetrag aufs Konto ihrer Helfer*in überweisen. Sie können der Helfer*in auch einen Einzahlungsschein geben. Oder Sie benutzen den Hauslieferdienst der Post: Die bietet in ländlichen Gegenden einen Hauslieferdienst anMan bestellt das Bargeld per Scheck, den man den Pöstler mitgibt. Dieser bringt das Geld dann persönlich vorbei.

Darf ich jetzt nicht mehr einkaufen gehen?

Der Bundesrat empfiehlt besonders verletzlichen Personen zu Hause zu bleiben.

Was heisst verletzlich?

Zur Coronavirus-Risikogruppe gehört, wer

  • über 65 Jahre alt ist
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat
  • Diabetiker*in ist• an chronischen Atemwegserkrankungen oder Immunschwäche leidet
  • krebskrank ist.

Darf ich wenigstens spazieren gehen?

Ja. Das Gesundheitsdepartement Basel empfiehlt, täglich an die frische Luft zu gehen. Passen Sie dabei aber auf, dass Sie zwei Meter Abstand von allen Personen halten.

Wie soll ich mir dann Essen beschaffen oder Medikamente?

Es gibt in Basel tausende Menschen, die Ihnen helfen. Sie können auf mehreren Kanälen Hilfe anfordern. Wenn Sie auf Facebook sind, treten Sie hier der Gruppe #gärnschee bei. Schreiben Sie dort, welche Hilfe Sie brauchen und stellen Sie Ihre Postleitzahl dazu. Zum Beispiel: «Brauche Hilfe beim Einkaufen 4056». Oder: «Könnte jemand für mich in die Apotheke 4054».

Ich bin nicht auf Facebook.

Kein Problem. Melden Sie sich auf der Bajour-Redaktion, wir vernetzen Sie mit freiwilligen Helfer*innen. So erreichen Sie uns:

  • unter der Telefonnummer: 061 271 02 02
  • per WhatsApp: 079 555 25 25
  • per E-Mail: [email protected]

Wenn mir jemand Einkäufe vorbeibringt, kann ich mich da nicht anstecken?

Doch. Schützen Sie sich mit folgenden Schritte:

  1. Kommunizieren Sie per Telefon der E-Mail.
  2. Vereinbaren Sie einen Ort vor der Wohnung, wo Sie die Einkäufe deponieren, so dass Sie sich nicht persönlich begegnen.
  3. Sagen Sie der Hilfsperson, sie soll den Einkaufsbeleg fotografieren und Ihnen digital schicken.
  4. Bezahlen Sie digital per Online-Banking oder zu einem späteren Zeitpunkt.

Können die Viren auf den Einkäufen nicht überleben?

Doch. Schützen Sie sich, indem Sie die Einkaufstasche 
wegwerfen und die Einkäufe mit Seife oder Desinfektionsmittel abwaschen.

Ich habe gehört, Menschen würden in den Läden hamstern. Ich habe Angst, dass ich bald hungern muss.

Der Bundesrat hat betont, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten gesichert ist.

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