Sei es Drogenhandel zwischen Claraplatz und Feldbergstrasse, Gewalt und Messerstechereien auf der Dreirosenanlage oder Ladendiebstähle bei der Kaserne – die schlechten Nachrichten über Kriminalität im Kleinbasel häufen sich. Mediale Berichte, teils reisserisch, verknüpfen sich zu einem Negativbild des Stadtteils. Viele Anwohner*innen berichten aber auch, sich wohl im Quartier zu fühlen. Sie machen keine negativen Erfahrungen und haben trotz der Vorfälle und der Berichterstattung ein hohes Sicherheitsgefühl.

Frage des Tages Kleinbasel

Ist das Kleinbasel besser als sein Ruf?

Sei es Drogenhandel zwischen Claraplatz und Feldbergstrasse, Gewalt und Messerstechereien auf der Dreirosenanlage oder Ladendiebstähle bei der Kaserne – die schlechten Nachrichten über Kriminalität im Kleinbasel häufen sich. Mediale Berichte, teils reisserisch, verknüpfen sich zu einem Negativbild des Stadtteils. Viele Anwohner*innen berichten aber auch, sich wohl im Quartier zu fühlen. Sie machen keine negativen Erfahrungen und haben trotz der Vorfälle und der Berichterstattung ein hohes Sicherheitsgefühl.

1207 Stimmen
Franziska Zambach
Franziska Zambach
Moderation
Top antworten
Tosca Martino
18. Januar 2024 um 23:13

Glaibasel my love

Allen Unkenrufen zum Trotz: Ja, es lebt sich prima im Glaibasel. Ich tu das seit mehr als 20 Jahren und habe meine Kinder hier grossgezogen (jä, jä; problemlos möglich hier zur Schule zu gehen, im Fall.). Nirgends ist es so bunt, divers, sonnig & lebendig und hey, wir haben gar einen Bundesrat im Quartier! Ich wünsche mir, dass das so bleibt und dem Glaibasel Sorge getragen wird, unsere Anliegen ernst genommen werden von den Politiker:innen. Denn es gibt natürlich auch hier Malaisen. Aber nicht nur.

IMG_2011
René Wegmüller
18. Januar 2024 um 16:39

Die sonnige Seite von Basel (des Lebens)

Das Kleinbasel ist hip, da können auch die aktuellen Probleme nichts daran ändern. Gemütliche Beizen, innovative Restaurants und eine gemütlich sonnige Rhein-Promenade mit Blick auf die schöne Kulisse des Grossbasels haben dafür gesorgt, dass selbst die eingefleischtesten Grossbasler inzwischen auch im Kleinbasel verkehren (es aber noch immer nur ungern zugeben). Man stelle sich vor, was da noch kommen möge, wenn man seitens Stadt nun noch den Willen zeigt, das Drogenproblem in den Griff zu bekommen?

1677535970996
Valerie Wendenburg
Journalistin

Nachts ein anderes Gesicht

An sich mag ich das Kleinbasel mit seinen Cafés, Läden und dem Leben am Rhein im Sommer wirklich sehr. Als ich noch im kHaus gearbeitet habe, war es für mich tagsüber ein wirklich toller Arbeitsort. Mir war aber sehr unwohl, wenn ich das Büro nach Einbruch der Dunkelheit verlassen habe. Das Kasernenareal hat abends ein anderes Gesicht als tagsüber, wenn es belebt ist, da sich dort Dealer aufhalten. Negative Erfahrungen habe ich nicht gemacht, aber als Frau hatte ich nicht das Gefühl, an diesem Ort sicher zu sein

3d12de4e-530b-4696-825b-c0fca2cebe78
Harald Friedl
18. Januar 2024 um 16:57

Kein Stadtteil ist so bunt und vielfältig

Genauso bunt und vielfältig wie das Kleinbasel, genauso divers sind die Meinungen über unseren Stadtteil. Als Bewohner des Matthäus, quasi im Zentrum vom Kleinbasel, lebe ich nahe der diversen Brennpunkte. Und trotzdem möchte ich nirgends anders wohnen. Das Kleinbasel bietet alles, von der belebtesten Riviera der Stadt, einem vielfältigen Angebot an Ausgehmöglichkeiten, Lädeli um die Ecke, innovativen Menschen aus allen Weltgegenden und kleine ruhige Erholungsoasen. Ja, es gibt auch die Problemzonen im Kleinbasel. Für diese braucht es nachhaltige Lösungen und ich bin überzeugt, dass wir Bewohner*innen des Kleinbasels diese zusammen mit der Verwaltung suchen und angehen wollen, damit das Kleinbasel lebenswert bleibt.

PorträtJT
Jérôme Thiriet
Grossrat / Unternehmer

Ganz angenehm hier

Ich bin im Glaibasel der 80er Jahre aufgewachsen und wohne immer noch in diesem Stadtteil und fühle mich wahnsinnig wohl. Unsicher gefühlt habe ich mich nie, obwohl in meinen jungen Jahren in den 90ern die Drogenprobleme grösser waren. Mittlerweile ist die Lebensqualität höher und das Kleinbasel ein beliebtes Quartier vor allem bei jungen Menschen. Ich kann das verstehen, weil die Lebendigkeit und Vielseitigkeit des Stadtteils faszinierend sind. Die Probleme kriegen wir im Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Bevölkerung in den Griff - wie damals in den 90er Jahren!

Stephan Luethi
Stephan Luethi
Früher: Lehrer

Glaibasel: hejo!

Die ersten zwanzig Jahre im Glaibasel an der Sperrstrasse aufgewachsen, zwei Jahre im Gellert, sechs Jahre im Gundeli, seit dreiundvierzig mittlerweile im Iselin. Jeder Stadtteil hat seine Vorzüge, überall gibt es auch Nachteiliges. Mehr Grün-weniger Grün, günstige Mietzinse-kaum bezahlbare, viel Betrieb-gutbürgerliche Schlafstadtruhe, Ideal für Jüngere-weniger, vielleicht, für Betagte? Punkto „Sicherheit“? Wird individuell unterschiedlich wahrgenommen. Einbruchdiebstahl ist auf dem Bruderholz wahrscheinlich lukrativer…Ob Frau, ob Mann spielt auch eine Rolle. Ich jedenfalls bin im Kleinbasel glücklich aufgewachsen

Jessica Brandenburger
18. Januar 2024 um 16:48

Extrem gerne im minderen Basel zu Hause

Ich lebe sehr gerne im Kleinbasel. Ich mag die Vielfältigkeit und die kurzen Wege. Der Matthäusmarkt am Samstag Morgen und die Kleinbasler Traditionen wie der Vogel Gryff oder der Bärentag geben mir ein Gefühl von ''dä Heim''. Natürlich ist es manchmal laut und etwas dreckiger als an anderen Orten in der Stadt, unwohl oder bedroht fühle ich mich aber nicht. Für ein harmonisches, sicheres und vielfältiges Zusammenleben sind alle gefragt, ich trage meinen Teil gerne dazu bei.

Screenshot 2024-02-26 at 18.03.28
Johannes Sieber
Grossrat GLP

Noch besser!

Ja, das Kleinbasel ist noch besser als sein Ruf. ✌🏻

martin_friedlin
Martin Friedlin
19. Januar 2024 um 08:00

Es ist zu viel passiert in letzter Zeit.

Die bunte und vielfältige Seite, die dem Teil der Stadt so viel Urbanität verleiht, mag ich total. Hier fühle ich mich wohl. In den letzten zehn Jahren hat sich aber auch vieles verändert, das vorher besser war. Ich möchte nicht weiter auf die Situation vor der Matthäuskirche oder der Dreirosen-Anlage eingehen, dass im letzten Jahr aber drei mal bei uns im Haus eingebrochen wurde, Kellerabteile aufgebrochen wurden, Velos aus dem Hauseingang und sogar Schuhe vor den Wohnungen gestohlen wurden und sich Drogenabhängige in der Zufahrt zur Garage einen Schuss setzen, das alles unterstreicht das Bild, das momentan von der Gegend gezeichnet wird. Die Sicherheitslage hat sich gefühlt massiv verschlechtert. Und das ist schade für die vielen Leute, die, wie ich, eigentlich gerne im Kleinbasel wohnen.

Christoph Müller
19. Januar 2024 um 10:48

Jedem das Seine

Im Glaibasel fühlen sich nicht alle Leute wohl. Zum Glück, denn es hat nicht für alle Platz hier.

Urgese Luca_2689_quadrat
Luca Urgese
Grossrat FDP Basel-Stadt

Gibt viele tolle Orte

Ich wohne nun seit bald einem Jahr im Kleinbasel. Natürlich gibt es die schwierigeren Orte, welche die Berichterstattung und damit auch die Wahrnehmung negativ prägen. Aber es gibt auch die vielen tollen Orte. Wie im ganzen Kanton, kann man sich auch in den Kleinbasler Quartieren sehr wohl fühlen.

Ueli Keller
18. Januar 2024 um 20:21

Ist wohl die Toleranzgrenze überschritten?

Anfangs Jahrhundert habe ich im Unteren Kleinbasel - verbunden mit dem Aufbau des Bildungsnetzwerks 4057 - vieles erfahren und erlebt, das mich fachlich bereichert und menschlich beeindruckt hat. Mir sind auch schwierige Situationen begegnet. Sie haben sich damals qualitativ und quantitativ in einem erträglichen Rahmen gehalten. Jeder Lebensort hat dafür eine Toleranzgrenze. Inwiefern sie jetzt im Kleinbasel überschritten ist, kann ich von aussen nicht beurteilen.

Mütze Kopie 2
Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

Reigner c´est prévoir

Ich habe vor langem mal im Kleinbasel gewohnt, "Satisfaction" war unser Leitbild, vor uns der Untere Rheinweg, begehbar ohne Bedenken 24/7. Die Welt ist eine andere geworden, der Bildschirm hat uns erobert und versklavt und ganz neu: die dritte Welt kann auf Knopfdruck zuschauen, wie lustig es im geliebten Kleinbasel zu und her geht, wie frei wir uns bekleiden, wie hemmungslos wir politisieren. Von diesem Kuchen wollen die auch ihren Anteil. Also kommen sie zu uns und stellen überrascht fest, dass niemand auf sie gewartet hat. Sie dürfen nicht arbeiten, also werden sie erfinderisch, dealen oder holen sich was in den Läden. Reicht dieses Bild, um sich nun unsicher zu fühlen? Eine Freundin geht nachts nur mit dem Taxi heim, andere gehen problemlos auf die Gasse, doch der Tenor ist positiv, die Leute leben gerne dort. Dennoch, die Frage wurde gestellt, was ein Hinweis auf eine Entwicklung sein könnte. Reigner c´est prévoir.Doch bis dann flaniere ich genüsslich weiter.

Das könnte dich auch interessieren

2025-03-21 Frage des Tages Schule des Lebens-2

Helena Krauser am 21. März 2025

Bereitet uns die Schule genug aufs Leben vor?

Weiterlesen
Lehre

Michelle Isler am 20. März 2025

Ist eine Lehre noch attraktiv?

Weiterlesen
Frage des Tages Billetautomaten-2 (3)

Valerie Wendenburg am 19. März 2025

Kein Bargeld an Billettautomaten: Gut so?

Weiterlesen
2025-03-18 Frage des TagesRassismus-1

David Rutschmann am 18. März 2025

Wird Rassismus wieder salonfähig?

Weiterlesen