2025-11-11 Frage des Tages Dachterrasse-1

Ist der Zukunftstag sinnvoll?

Heute ist nationaler Zukunftstag. Er soll kein «normaler Berufsschnuppertag» sein, sondern Jugendlichen mit einem «Seitenwechsel» Einblicke in Berufe ermöglichen, in denen ihr Geschlecht untervertreten ist. Das Projekt ist eine Kooperation von Gleichstellungsfachstellen und -kommissionen sowie Partner*innen aus diversen Städten und Kantonen und wird vom Bund finanziell unterstützt. Es soll den Jugendlichen Mut und Selbstvertrauen vermitteln, «ihre Zukunft losgelöst von starren Geschlechterbildern an die Hand zu nehmen». Dabei verbringen die Jugendlichen in der Regel einen Tag am Arbeitsplatz von Verwandten oder Bekannten oder in einem Betrieb, der entsprechende Projekte anbietet.

844 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
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Patrick Bossard
dipl. Elektro-Installateur

Seitenwechsel

Sehr sinnvoll und unbedingt beibehalten. Gerade weil die Kinder sehr oft keine Vorstellung von einem Beruf haben und so Einblicke in echte Berufe, Firmen und Menschen in der (realen) Arbeitswelt erhalten. Grundsatz war und ist immer noch, dass Mädchen und Jungs offen für alle Berufe sind und nicht wegen Klischees die Berufswahl treffen.

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Beatrice Isler-Schmid
12. November 2025 um 18:22

Ja, aber bitte vernünftig

Ich unterstütze den Zukunftstag absolut. Es ist eine sehr gute Gelegenheit, in einen Beruf reinzuschauen. Allerdings ist es dann unsäglich, dass wenn sich ein Junge für den Schnuppertag beim Förster meldet (vor ein paar Jahren so passiert) und er dann nicht darf, weil er als Junge in einem "Mädchenberuf" schnuppern muss. Ich habe etwas gegen einen solchen Gender-Zwang, weil er nichts bringt.

Valerie Wendenburg
Valerie Wendenburg
Redaktorin

Es hapert an der Umsetzung

Die Idee eines Seitenwechsels finde ich sinnvoll, es hapert aber oft an der Umsetzung. Meine Erfahrung ist, dass es allein in der Verantwortung der Eltern liegt, ihren Kindern einen geeigneten Platz zu organisieren. Wer wenige – oder nicht die richtigen – Kontakte hat, hat Pech gehabt. Die Schule unterstützt hier aus meiner Sicht nicht immer und nicht frühzeitig genug. Konkret habe ich mich Ende letzter Woche noch spontan um einen Platz für eine ukrainische Freundin meiner Tochter gekümmert, die nicht wusste, wo sie am Zukunftstag schnuppern kann. Es wäre hilfreich, innerhalb der Schule oder einer Klasse zu fragen, welche Eltern Schüler*innen mit zu sich in den Beruf nehmen könnten – und so ein Netzwerk zu schaffen.

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Jörg Gluth
Chauffeur CE/Schlosser/Re-Up-cycler

20% Hausmann

Damals, vor ca. 17 Jahren, war ich für unseren Sohn 20 Prozent Zuhause. Resp.einen Tag in der Woche. Ich machte an einem Genter Programm mit. Das hies, „choose it.“ Dabei verbrachten zwei Primar-Schüler mit mir und meinem, damals ca. vierjährigen Sohn, einen Tag. Wir spielten zusammen, kauften ein, backten Pizza und was der Alltag halt so mit sich bringt.

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Patrick Vögelin
Behindertenrechtaktivist

Ja

Ich finde es sehr sinnvoll, damit die jungen Menschen sehen, was und wie ihre Eltern arbeiten und es zeigt auch Perspektive.

Musictree
13. November 2025 um 09:19

Schulsystem

Es wäre sinnvoll die Schule mit den Berufen besser zu verbinden und Kinder von Anfang an auch sehen zu lassen was die Erwachsenen tun, also mehr Zukunftstage und dort direkt lernen. Weniger spezielles Fachwissen in der Schule beibringen, sondern nach einem festgelegten Mass an Basics in jedem Fach, dann die Fachvertiefung fakultativ machen für interessierte Schüler*innen und insgesamt mehr Praxisnähe für alle: veranschaulichter Wissenserwerb. Zudem wäre es toll, mehr Fächer über Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung und Stressregulationsstrategien in der Schule anzubieten und diese gleich am Arbeitsplatz der Erwachsenen kindgerecht erläutern; wie sie mit Schwierigkeiten umgehen. Dafür sollte es an den Arbeitsplätzen jedoch auch noch deutlich mehr bzw. überhaupt aufgebaut werden.

Misch
13. November 2025 um 07:42

Der Seitenwechsel ist falsch formuliert!

Haben wir unseren Kindern doch beigebracht, dass es keine Mädchenfarben und Männersport gibt und nun das… Ich störe mich am Wort Seitenwechsel.

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