Als «woke» gilt, wer «in besonderem Masse politisch wach und engagiert» ist, insbesondere gegen sexistische, rassistische und soziale Diskriminierung. So steht es im Duden. Was ein diskriminiernder Begriff ist, kann man ebenfalls im Duden lesen. So steht es beispielsweise auch bei einem viel diskutierten anderen Wort für Schokokuss. Dennoch finden viele Schweizer*innen diese als abwertend geltenden Ausdrücke unproblematisch, wie eine Tamedia-Umfrage mit 30.000 Befragten zeigen soll: Viele als heikel geltende Begriffe sind verankert im Schweizer Aktivwortschatz, die Hälfte der Befragten verwendet das Z-Wort. Über korrektes Gendern macht sich laut der Umfrage nur ein Viertel der Befragten beim Sprachgebrauch Gedanken. Zur Kritik führte auch die Liestaler Banntag-Rede. Dort wurde suggeriert, wer sich nicht als Mann oder Frau identifiziere, habe psychische Probleme. Diese Aussage wurde im Nachgang von der Juso problematisiert. Diese Diskussion und auch die Umfrage untermauern den Eindruck, dass die Mehrheitsgesellschaft der Schweiz nicht woke ist.

Ist die Schweiz nicht woke genug?

984 Stimmen
Franziska Zambach
Franziska Zambach
Moderation
Top antworten
Peter
23. Mai 2023 um 09:59

Woke

Obwohl mich die Wokeness-Diskussion nicht sonderlich interessiert, finde ich es sehr gut, dass Ihr von Bajour dies thematisiert. Natürlich ist jede Entwicklung hin zur Eliminierung von z.B. Diskriminierung sehr willkommen. Etwas mehr Lockerheit würde jedoch beiden Lagern auch bei diesem Thema gut anstehen. Andere Leute anzuschwärzen erzeugt meist nur das Gegenteil von dem, was man (mit guter Absicht) möchte. Ob mehr oder weniger «woke» scheint mir bei einigen denn auch nicht das wirkliche Anliegen zu sein. Wichtig ist es vor allem, so richtig «hype»-artig empört sein zu können.

Johannes
23. Mai 2023 um 05:42

“nicht woke genug”

Die Schweiz ist zutiefst rassistisch und von antisemitischen Strukturen durchzogen. Also eher ja.

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Johannes Sieber
Grossrat GLP

Demokratie

«Politisch zu wach und zu engagiert» sind immer die andern. Ist doch klar. Das anstrengende Phänomen hat einen Namen: Demokratie.

Ursula
23. Mai 2023 um 13:46

Ich brauche keine Sternchen sehen

Der Sternchen-Quatsch verhindert den Blick auf Wichtigeres. Jedes Land hat Bürger mit Vorurteilen. Aber die sollten die übrigen Bürger nicht gleich aus der Bahn werfen. Im Rückblick auf 50 Jahre Berufsleben kann ich sagen, eine Frau die in der Wirtschaft reüssieren will, braucht halt ein dickes Fell. Sensibelchen, die sich ständig auf den Schlips getreten fühlen, werden es nicht weit bringen.

Moop
23. Mai 2023 um 07:43

Unklare Fragestellung

Die Auswahlmöglichkeiten der Antworten sind nicht klar gegeben. Sowohl "Ja, die Schweiz ist nicht woke genug" als auch "Nein, die Schweiz ist nicht woke genug" können als gleichbedeutend verstanden werden.

Ueli
23. Mai 2023 um 07:55

Nach der Genderei die Wokerei?

Selbstverständlich irre und täusche ich mich gern: Mein gefühlter Eindruck ist, dass einerseits viel gegendert und gewokert wird, und anderseits Rass- und Sexismus in Tat und Wahrheit immer mehr präsent sind. Ähnlich wie beim Klima, das grossartig sogenannt geschützt werden will, während die Umwelt immer mehr mit beispielsweise Bauen und industrieller Landwirtschaft sowie mit Verkehr am Boden und in der Luft zerstört wird.

Demi Hablützel
Demi Hablützel
Präsidentin Junge SVP Basel-Stadt, angefragt von Bajour

Wokeness wird uns aufgedrängt

Die Schweiz, nein, eben nicht die Schweiz, sondern eine Minderheit, ist mittlerweile zu woke! Bestimmt aber das Narrativ. Wokeness wird uns förmlich aufgedrängt! Allein die Tatsache, dass wir uns mit solchen Scheinproblemen befassen, zeigt, wie gut es uns in der Schweiz geht. Diese Ideologie der politischen Überkorrektheit nimmt Masse an, die zu übertriebener Sensibilität führen. Damit schaffen wir nur Probleme und Ausgrenzung. Es gibt genug Studien, die zeigen, dass die Menschen keinen sprachlichen Zwang wollen und sich nicht durch die heutige Sprache ausgegrenzt fühlen. Mit dem ganzen Gender-Wahnsinn werden wir uns bald nicht mehr frei äussern können, ohne Repression der Gender-Polizei befürchten zu müssen.

Ferdinand Pulver FDP
Ferdinand Pulver
Präsident FDP Basel-Landschaft, angefragt von Bajour

Keine Abwehrreflexe hervorrufen

Ich bemühe mich um eine Sprache, die Frauen und Männer einschliesst. So benutze ich in der parteiinternen Kommunikation weibliche und männliche Ansprache. Aber auf das Gender-Sternli verzichte ich, ich möchte keine möglicherweise vorhandenen Abwehrreflexe hervorrufen.

Christoph
23. Mai 2023 um 09:43

Falsche Frage, unmöglich, darauf zu antworten!

S.o.

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