Seit dem Wochenende wüten Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos. «Die Klimakrise ist schon hier», sagte kürzlich Premier Kyriakos Mitsotakis. «Sie wird sich überall im Mittelmeerraum mit grösseren Katastrophen zeigen.» Und die Zeichen stehen noch nicht auf Beruhigung: Am Dienstagmittag ist ein neuer Brand im Südosten der Insel ausgebrochen. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel – und das führt zu einem absurden Gegensatz: Während tausende Reisende evakuiert und teilweise mit Sonderflügen nach Hause gebracht werden, steigen andere noch immer ins Flugzeug und fliegen nach Rhodos in die Ferien. Wäre es angesichts der Rettungsaktionen besser, nicht mehr nach Rhodos zu fliegen? Die lokale Bevölkerung können neben den Bränden auch Stornierungen schwer treffen. Das zeigt zum Beispiel ein Bericht von 20 Minuten, in dem eine Hotelbesitzerin im Norden der Insel um ihre Existenz fürchtet: Ihre Gäste bleiben aus, obwohl sich das Hotel nicht in einem der betroffenen Gebiete befindet.

2023-07-26 Frage des Tages

Jetzt nach Rhodos zu fliegen...

854 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
Moderation
Top antworten
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Johannes Sieber
Grossrat GLP

Mit dem Schiff

Beim Zorn von Poseidon! Es fahren übrigens auch Schiffe zu Griechischen Inseln. ⚓️

Ulrike Lutz Sohal
Antwort auf Basel Briefing

Wer nicht sehen will, muss fühlen

Es ist absurd und unfassbar, dass alle, die meinen, sie müssten unbedingt in die Ferien fliegen, wohin auch immer, es immer noch nicht begriffen haben: Dass genau dies die Klimaveränderung massiv verschärft und beschleunigt!

Aber vielleicht ist es wirklich so, wer nicht sehen will, muss es fühlen.

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Simon Aeberhard
Lehrer

Klimawandel und so

Es ist im Allgemeinen absurd so viel herumzufliegen, wenn wir aktuell gerade mal wieder so gut sehen, was die Erderwärmung begünstigt: Wetterextreme, Waldbrände, Wasserknappheit...

Aber ja, wenn die Regierungen nichts unternehmen, um die exzessive Billigfliegerei zu stoppen und die Wohlstandsbevölkerung auch keine Avancen zeigt, dies zu unterlassen, werden wir uns halt einfach mehr und mehr mit solchen Bildern von brennenden Urlaubs- und Heimatsorten (Stichwort 'Wallis') auseinandersetzen müssen.

Clara Rossetti-Papakonstantinos

Ich befinde mich zur Zeit auf Rhodos, bei der Familie. Ich würde abraten, nach Rhodos zu fliegen, auf der ganzen Insel ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden...

Die Feuerwehrleute und alle freiwilligen Helfer und Bewohner sind am Limit, und können jetzt zusätzliches Chaos am wenigsten gebrauchen ... also bitte bleibt zuhause, die Lage ist dramatisch...Pray for Rhodos🙏🙏🙏

Barbara Wenk
26. Juli 2023 um 16:13

Meistens gibt es mehr als nur zwei Optionen... ich muss einfach ein wenig kreativ sein...

Ich kann mir vorstellen, dass es für die Hoteliers auf Rhodos in der aktuellen Situation eher eine Belastung ist, wenn sie noch für Gäste verantwortlich sind und Gäste versorgen müssen. So denke ich, wenn ich jetzt die Hoteliers wirklich unterstützen möchte ... Wieso nicht einfach mein Hotelzimmer bezahlen, dem Hotelier jedoch mitteilen, dass ich nicht anreisen werde. Das wäre eine weitere Option zu den zweien, die ihr oben anbietet,... und für mich in dieser Situation eine sehr sinnvolle.

Raymond
26. Juli 2023 um 06:57

Ohne Flug in die Ferien

Du kommst mit mehr Zeitaufwand jedoch locker per Zug und Schiff nach Griechenland und auf andere Mittelmeer-Inseln. Schon die Reise bietet Erlebnisse.

Katharina
26. Juli 2023 um 06:49

Sehenden Auges in eine feurige Zukunft

Ich finde es schon absurd, für wenige Tage Urlaub nach Rhodos zu fliegen angesichts der Tatsache, dass dies für Hin- und Rückflug fast 900 kg CO2 verursacht und das klimaverträgliche Jahresbudget bei etwa 1500 kg liegt. Noch absurder wird es meiner Meinung nach dann, wenn man dies tut und dabei sogar noch über die schon vorhandenen Auswirkungen des Klimawandels hinwegfliegt. Vielleicht staunt man sogar noch über das Ausmass der Flammen und macht ein paar Selfies. Das ist dann in etwa so, als ob die Dinosaurier noch Selfies mit dem fallenden Meteoriten gemacht hätten. Naja, in einigen Jahren kann man den Kindern dann die Fotos zeigen und sich der Frage stellen, warum man da hingeflogen ist, obwohl man doch schon seit Langem vom Klimawandel wusste. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dabei vor der eigenen Haustüre brennt, ist dann gar nicht so gering.

Alex Bähler Media Reisen
Alex Bähler
Managing Director Media Reisen

Jeder muss das für sich selbst entscheiden

Eine Empfehlung für oder gegen Reisen nach Rhodos kann ich keine aussprechen - jeder muss das für sich selbst entscheiden. Es brennt ja auch nicht die ganze Insel, aber in solchen Fällen bewährt es sich, allfällige Stornokosten und Risiken miteinander abzuwägen. Wir sind sehr dankbar für unsere Ansprechpersonen, Agenturen und Reiseleiter vor Ort, denn diese können für uns die Lage gut einschätzen und geben uns ständig entsprechende Informationen aus erster Hand weiter.

Thomas
reist mit Familie nach Rhodos

Es brennt ja nicht überall

Es brennt ja nicht überall. Wir sind im Norden in der nähe vom Flughafen und dort ist laut Berichten kein Rauch in Sicht und laut Telefongesprächen mit dem Hotel ist alles noch in Ordnung.

(Quelle: 10vor10)

Abel
Tourist

Wir können es riskieren

Als ich gesehen habe, dass die Brände eher südlich sind, habe ich gedacht, dass wir es riskieren können. Wenn es gut kommt, dann kommt es gut und wenn nicht, dann werden wir sowieso evakuiert und fliegen weiter.

(Quelle: 10vor10)

Manuela Witzig
Leiterin Unternehmenskommunikation Deutsch, EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg

Keine Annullationen

Der Betrieb am EuroAirport läuft wie gewohnt ab. Bis und mit gestern waren am EuroAirport keine Annullationen von Flügen nach Griechenland zu verzeichnen. Am Dienstagmorgen wurde ein Flug von Enter Air nach Rhodos annulliert. Weitere Annullationen sind uns bisher nicht gemeldet worden, dies kann sich aber jederzeit ändern.

Ueli Keller
26. Juli 2023 um 07:27

Die Welt heilen

Die Welt, wie sie ist, steht vor grossen und schwierigen Herausforderungen. Für unser Friedenskolleg bin ich an einer Sammlung von 27 Projekten mit Menschen, die umweltfreundlich und bestmöglich gemeinsam mit andern alltagspraktisch und konkret wirksam für eine heile Welt unterwegs sind: Mit Herz, Kopf, Hand und Fuss sowie in und mit Liebe kann es gut werden! Jet-, Luxus- und Massen-Tourismus gehören nicht dazu.

Anna Müller
26. Juli 2023 um 06:54

Um was geht es eigentlich?

Heute brennt Rhodos, morgen brennt es woanders… Worüber wir hier diskutieren, sind Nebenschauplätze und zynisch angesichts dessen, dass wir wissen, was (persönlich und kollektiv) zu tun wäre. Die Frage findet ich ebenso daneben wie die Diskussion über dieses Thema.

Rhodos_Flug_UrsHuber
Urs Huber
angetroffen am Euroairport

Man wird es schon überleben

Ich gehe mein Patenkind besuchen. Sie ist gerade auf Rhodos und ich habe ihr versprochen, sie zu besuchen. Da sie nur noch bis Ende August dort ist und ich ansonsten keine Zeit habe, muss ich das jetzt durchführen. Versprochen ist Versprochen und ich ziehe das jetzt durch. Ich gehe auch nur, weil mein Reiseziel auf Rhodos nicht direkt betroffen ist. Falls die Situation anders wäre, würde ich nicht dorthin reisen. Telefonisch hatte ich mit meinem Patenkind Kontakt und bei ihr ist alles in Ordnung. Aber ich verstehe, wenn Menschen momentan nicht nach Rhodos fliegen: Die Temperaturen sind hoch und manchmal gibt es auch keinen Strom und kein fliessendes Wasser – aber irgendwie kommt man schon über die Runden kommen. Ein bisschen gefährlich ist das Leben überall, nicht nur in Rhodos; ich denke, dass man das schon überleben wird.

Rhodos_Flug_ClaudioGallina
Claudio Gallina
angetroffen am Euroairport

Wenn die Insel evakuiert wird, sollte man da definitiv nicht hingehen

Ich kann nicht verstehen, warum jetzt noch Menschen auf die Insel reisen. Das käme für mich nicht infrage, denn es brennt überall und die Insel wird evakuiert. Das ist ein Zeichen, dass man definitiv nicht dorthin gehen sollte.

Wenn ich jetzt Rhodos gebucht hätte, hätte ich die Reise umgebucht oder storniert, eine Versicherung dazu habe ich. Aber ich gehe nach Ägypten, dort besteht momentan keine Gefahr für Brände – aber vielleicht für Haie.

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