Die steigenden Mieten sorgen viele Menschen. Nachdem bereits die Nebenkosten für Heizung und Warmwasser gestiegen sind, kam im Juni erstmals seit 2008 eine Erhöhung des Referenszinssatzes hinzu. Dagegen gibt es breiten Widerstand: Seit Mitte Juni sind bei der Staatlichen Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten in Basel-Stadt rund 450 Gesuche eingegangen. Eine weitere Erhöhung des Referenzzinssatzes ist zudem bereits angekündigt. Auf diese Entwicklungen reagiert Basel-Stadt: Der Kanton will künftig nicht nur Familien sondern auch Einzel- und Paarhaushalte unter bestimmten Bedingungen mit Mietzinsbeiträgen unterstützen. Ein Blick nach Zürich zeigt: 92 Prozent der Zürcher*innen fürchten sich gemäss einer Umfrage vor Verdrängung, also davor, dass Wohnen in der Stadt bald unbezahlbar wird. Und in Basel?
Kannst du dir das Wohnen in der Stadt noch leisten?
Die steigenden Mieten bereiten vielen Menschen Sorgen. Nachdem bereits die Nebenkosten für Heizung und Warmwasser gestiegen sind, kam im Juni auch erstmals seit 2008 eine Erhöhung des Referenszinssatzes hinzu. Dagegen wehren sich viele: Seit Mitte Juni sind bei der Staatlichen Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten in Basel-Stadt rund 450 Gesuche eingegangen. Eine weitere Erhöhung des Referenszinssatzes ist zudem bereits angekündigt. Auf diese Entwicklungen reagiert Basel-Stadt jetzt: Der Kanton will künftig nicht nur Familien sondern auch Einzel- und Paarhaushalte unter bestimmten Bedingungen mit Mietzinsbeiträgen unterstützen. Ein Blick nach Zürich zeigt: 92 Prozent der Zürcher*innen fürchten sich gemäss einer Umfrage vor Verdrängung, also davor, dass Wohnen in der Stadt bald unbezahlbar wird. Und in Basel?
Meine Vermieter verzichten seit Jahren auf eine Mietzinserhöhung. Meine Miete hat sich seit meinem Einzug in 2018 nicht geändert. Dabei wohne ich zentral und fühle mich in meinem Quartier sicher, was in meiner vorherigen Wohnung nicht der Fall war.
Abhilfe schaffen
Schön: Die Stadt ist attraktiv. Um allen Platz zu bieten, ist ein vielfältiges Angebot nötig. Wir benötigen preisgünstigen Wohnraum, müssen aber auch andere Optionen bieten.
Eine pragmatische Politik ist erforderlich, die Lösungen für neuen Wohnraum sucht. Gesetze und Bauzonen sind soziale Konstrukte und können angepasst werden, um Abhilfe zu schaffen. Insbesondere in Entwicklungsgebieten, wo die Stadt oft bei den Mietpreisen mitverhandeln kann, sollte es das Potenzial geben, dichter zu bauen.
Man könnte auch die Probleme im Detail suchen, wie zum Beispiel das Abziehen eines privaten Arbeitszimmers in der Steuererklärung erst ab einer 3-Zimmerwohnung, das alleinstehende Menschen dazu veranlasst, grössere Wohnungen zu nehmen. Oft würde wohl ein einfacher Arbeitstisch in einer 2-Zimmerwohnung ausreichen. Ich habe diesen Makel eher zufällig gefunden und bin überzeugt, dass es noch mehr davon gibt. Leider sind solche Details wohl nicht interessant genug für einen Tweet.
Wenn im Iselinquartier meine 1 Zimmer Wohnung mit 24m2 und ohne Balkon eine Monatsmiete von 900.- kostete, wie soll ich dies noch befürworten? In meiner jetzigen Wohnung (BL) habe ich mehr als doppelt so viel Platz und zahle weniger Miete…
Es braucht ein Vorkaufsrecht der Stadt für bezahlbaren Wohnraum
Das Leben in Basel wird von Jahr zu Jahr teurer und für Menschen mit wenig Einkommen wird unsere Stadt immer unattraktiver. Die steigenden Mieten und IWB-Energiekosten sind ein Problem, welches von der Politik angegangen werden muss. Einen gezielten Preisdeckel bei den Stromkosten habe ich bereits letzten Winter gefordert - ohne einen Hauch einer Chance. Die Erweiterung der Mietzinsbeiträge auf Einzelpersonen sind wichtig, jedoch lösen sie das Problem nicht an der Wurzel. Es fehlt grundsätzlich an bezahlbaren Wohnraum. Deshalb braucht es dringend ein Vorkaufsrecht der Stadt beim Verkauf von Liegenschaften, um Wohnraum zu erwerben und dem Markt zu entziehen. Diese Wohnungen können dann auf Basis der Kostenmiete vermietet oder Genossenschaften und Stiftungen zur Verfügung gestellt werden. Die Politik hätte hier einen wirksamen Hebel in der Hand - es ist Zeit diese Forderung wieder auf die Tagesordnung zu bringen.
Nach 20 Jahren Basel bin ich gern weg gezogen. Zu teuer. Zu laut. KK zu teuer. Steuern zu teuer, Strom zu teuer, parkplatz für Autos zu teuer. Und auch viel zu laut. Ich bereue es nicht auf Land zu wohnen seit letztem Dezember. 😬❤️ Wer braucht schon alle 3.5 min ein Tram. Alle 30min ein Bus reicht völlig. 😉
Das grundsätzliche Problem angehen
Für immer mehr Menschen, sind die Mieten zu hoch. Profitorientierte Unternehmen dominieren den Wohnungsmarkt - das ist und bleibt ein grosses Problem. Wir ergreifen Partei für die Mieterinnen und Mieter, denen Verdrängung droht. Wir wollen, dass genügend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Unser Wohnraum gehört in die Hände von nicht renditeorientierten Eigentümerschaften, seien es Genossenschaften, die öffentliche Hand oder andere gemeinnützige Wohnbauträger.
Wenn es dennoch zu existenzbedrohenden Mietzinserhöhungen kommt, wie es aktuell geschieht, sind die Mietzinsbeiträge eine Möglichkeit, zu helfen. Das ist eine wichtige sozialpolitische Massnahme, die uns jedoch nicht davon entbindet, das grundsätzliche Problem anzugehen.
Politik hätte es in der Hand, Gegensteuer zu geben
Man kann nicht gleichzeitig ein Recht auf bezahlbares Wohnen für alle propagieren und dann mit politischen Entscheiden das Wohnen verteuern. Höhere IWB-Preise (trotz Unternehmensgewinn), strengere und teurere Bauvorschriften, langwierige Bewilligungsprozesse, die Mehrkosten verursachen etc. basieren auch auf politischen Entscheiden. Hier hätte es die Politik in der Hand, konkret und wirksam Gegensteuer zu geben, damit die Menschen genug finanziellen Spielraum haben, um auch in Zukunft in der Stadt wohnen zu können.
Das Recht von allen
Die Problematik ist glasklar. Es gibt die hässliche Entwicklung, dass es zunehmend ein Exklusivrecht wird, in einer Stadt wohnen zu dürfen - nämlich für diejenigen, die es sich leisten können. Dieses Problem gibt es bereits im Ausland. Nun nimmt es auch in Basel-Stadt langsam Form an. Es ist unverständlich, warum die Politik nicht in der Lage ist, Massnahmen zu ergreifen, die diese Entwicklung stoppen. Bezahlbares Wohnen in der Stadt ist das Recht von Allen, nicht nur einer Elite.
Wir brauchen ein Mietpreismoratorium
Jährlich bezahlen wir bereits heute 10 Milliarden zu viel bei den Mieten. In den letzten Jahren hätten die Mieten sinken sollen, sie sind aber gestiegen. Deshalb brauchen wir ein Mietpreismoratorium. Ungerechtfertigt hohe Mieten dürfen nun nicht einfach weiter steigen – mit der Begründung des steigenden Referenzzinssatzes. Die Vermietenden sollen zuerst aufzeigen, dass sie keine überhöhte Rendite schreiben – und nur die sollen die Mietpreise anpassen dürfen. Und daneben müssen wir den genossenschaftlichen Wohnungsbau stärken.
Strukturell falsche Politik des Kantons
Wir erleben täglich, wie immer mehr Personen, auch und gerade aus dem Mittelstand, und erst recht natürlich jene, die besonders schmal durchmüssen, zum MV Basel zur Rechtsberatung gelangen mit ggf. anschliessender Begleitung zur Mietschlichtungsstelle. Der Wohnschutz als eine Art Bestandesgarantie für die gebeutelten Mietparteien wäre ein wichtiges Instrument gegen die für viele Miet-Leiden verantwortliche Goldgräberstimmung der Immoseite, doch leider wehrt sich der Kanton entschieden gegen den vom Volk gutgeheissenen Wohnschutz und subventioniert lieber mit individuellen Tantiemen. Das ist strukturell falsche Politik des Kantons, muss von uns aber natürlich im Interesse der gebeutelten Mietparteien dennoch gutgeheissen werden, damit wenigstens eine bescheidene Ausweitung der individuellen Unterstützung möglich ist. Doch das strukturelle Problem will der Kanton nicht angehen und hätschelt lieber die Rendite-orientierten Investoren.
NEIN. Aber hier habe ich mein soziales Netz, meinen Hausarzt etc. und Umzug ist teuer.
Nicht immer noch grössere Verluste
Ob mit dem Kapitalismus, mit dem Kommunismus, dem Sozialismus oder sonst einem Mus: Bei der autoritär-hierarchisch und industriell-militärisch-technologisch begründeten Zivilisation geht es von A bis Z immer wieder und vor allem darum, wer herrschen kann. Diese Zivilisation ist am Ende. Schluss mit dem Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft … und mit Verlusten muss gerechnet werden“: Die Verluste sind zu gross und werden immer noch grösser.
Können vielleicht schon. Aber wollen schon lange nicht mehr. Die Mieten steigen und die Lebensqualität sinkt stetig. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt schon lange nicht mehr.