Kosten für den ESC: Soll Baselland sich beteiligen?
Der Eurovision Song Contest 2025 wird in Basel stattfinden. Rund 35 Millionen Franken soll die Ausrichtung des Grossanlasses kosten. Über den Finanzierungsantrag soll an der nächsten Sitzung des Grossen Rats am 11. September abgestimmt werden. Die ganze Region profitiert vom Grossanlass. So steht die Frage im Raum, ob sich auch der Kanton Baselland an den Kosten beteiligen soll. Wenn es nach der Baselbieter SVP geht, heisst die Antwort klar: Nein. Sie wehrt sich dagegen, schliesslich habe Basel-Stadt den ESC gewollt. Die SP Baselland sieht das anders und kann sich einen Beitrag des Landkantons vorstellen.
Chance für eine Annäherung
Hier bietet sich dem Kanton Baselland eine grossartige Gelegenheit sich dem Bruderkanton anzunähern - so wie das notabene der Kanton Basel-Stadt bei der finanziellen und organisatorischen Unterstützung des ESAF in Pratteln gemacht hat.
Natürlich kann ich nachvollziehen, dass die Kantonsfinanzen in der aktuellen Situation im Auge behalten werden müssen. Ich bin aber auch der Überzeugung, dass die Wertschöpfung, welche der ESC generiert, nicht vor den Kantonsgrenzen Halt macht. "Grenzen überwinden" ist das Motto und da gilt es, als Region zu denken. Auch das Baselbiet kann von der Austragung profitieren und ich habe die Erwartung, dass die Regierung Basellands im Austausch mit Basel-Stadt diskutiert, welche Leistungen der Landkanton zu einer erfolgreichen Durchführung des ESC beitragen kann.
(Quelle: Kosten für den ESC: Soll Baselland sich beteiligen?)
Zeitverschwendung
Die Joggelihalle steht zwar auf Baselbieter Boden, aber die Forderung nach einer Beteiligung wäre reine Zeitverschwendung und würde eine unötige Debatte zum Thema Vielfalt, Gender, Wokeismus etc. auslösen. Geben wir der SVP und Co. keine Plattform für ihre reaktionäre Ideologie. Zudem hat Basel genug Geld und kann mal mit der grossen Kelle anrichten. Die am ESC interessierten Baselbieter dürfen dann ihren Obolus im Stadion mit Ticketkauf und Konsumationen leisten.
Wir sind nicht gegen den Anlass. Aber Basel-Stadt hat ihn gewollt und nun soll der Kanton ihn auch durchführen. Manpower stellen wir gegen Vergütung gerne zur Verfügung, aber die Hauptverantwortung des Anlasses in allen Bereichen liegt klar beim Kanton Basel-Stadt.
(Quelle: Kosten für den ESC: Soll Baselland sich beteiligen?)
Immer so weiterfahren?
Wie die Unterhaltungsindustrie im allgemeinen, so scheint auch der ESC im speziellen altbacken in einem Korsett von Geld und Gigantismus zu stecken. Und meines Wissens ist der Kanton Baselland nicht vorgängig gefragt worden, ob er mitmacht, falls der Kanton Basel-Stadt den Zuschlag erhält. Beides mag zwar typisch, aber kein Grund sein, immer so weiter zu fahren.
Öffentliche Gelder für privaten Profit - goots no?
Die Investition von 40M der öffentlichen Hand bringen 60M zusätzlichen Umsatz in die Region - tönt gut, aber: wieviel davon fliesst wieder an die Öffentlichkeit zurück? Als Steuern vielleicht 20%, also 12M? 40M : 12M : Lohnt sich das für die Öffentlichkeit oder ist es nicht eher eine Beihilfe=Subvention für private Gewinne?