Wir Basler*innen nehmen unsere Traditionen ernst. Doch offenbar sind selbst wir nicht ganz immun gegen fremde Bräuche. Halloween hat sich längst in unsere Kalender geschlichen, und zwar nicht nur am 31. Oktober. Der ganze Monat ist mittlerweile ein einziger Gruselmarathon. Mit Kostümpflicht.

Doch das passende Kostüm ist nicht sofort zur Hand – zu teuer, zu viel Plastik, zu aufwändig. Aber es geht auch anders. Dafür brauchst du nur deinen Kleiderschrank und Fantasie. Und siehe da, mit ein bisschen Improvisation lässt sich Erstaunliches zusammenzimmern, ganz ohne Einkauf und schäbige Plastikperücke. 

Damit du dir den Kostüm-Stress für Halloween ersparen kannst, hier sieben Ideen für Kostüme aus deinem Kleiderschrank, die vor allem in Basel garantiert für Gesprächsstoff sorgen. 

🔨Hammering Man

Seit Ende der 1980er-Jahre steht der Kerl auf dem Aeschenplatz und hämmert unermüdlich weg. Er ist wohl der fleissigste (und wortkargste) Arbeiter Basels und eignet sich super als witziges Halloween-Kostüm. Dafür brauchst du lediglich einige schwarze Klamotten und einen Hammer – den kannst du dir auch in Übergrösse aus Karton basteln. Und nicht fehlen darf die ikonische Pose und das langsame Auf- und Abbewegen des Hammers.

🍳Betty Bossi

Bald auch auf der Leinwand im Kino ein Thema: Betty Bossi, die stille Mitbewohnerin der Schweizer Haushalte. Seien es die Rezeptsammlungen oder die praktischen Küchenhelfer, Betty Bossi hat nun mal Kultstatus, obwohl es sie als Person gar nie gab. Für dieses Kostüm reicht ein Kleid und eine Schürze – um das Konzept so richtig zur Geltung zu bringen, kannst du ein Rezeptbuch von Betty Bossi und ein Küchenutensil als Requisit mitnehmen. Die gibt’s auch sehr günstig in Brockis zu kaufen.

👻Weisse Frau vom Belchentunnel

Schauder, schauder … Jede*r Baselbieter*in kennt diese Geschichte. Seit den 1980ern berichten Autofahrer*innen von einer weiss gekleideten Frau, die kurz vor dem Belchentunnel per Autostopp mitfährt. Die Frau steigt hinten im Auto ein und warnt nach der Einfahrt in den Tunnel urplötzlich, dass bald etwas Schlimmes passieren würde – dann verschwindet sie vom Rücksitz. Creepy, oder? 

Das Kostüm lässt sich aber ganz schnell zusammenwerfen. Einfach weisse Kleidung tragen und mit dem Autostopp-Zeichen auf sich aufmerksam machen. Und wenn dich jemand auf dein Kostüm anspricht, kannst du ihnen diese Gruselgeschichte erzählen.

💊Albert Hofmann auf dem Weg nach Hause

Ein persönlicher Favorit von mir, vor allem, wenn man eine Party mit dem Velo besucht. Das gehört nämlich zum Kostüm. Der Chemiker Albert Hofmann, Erfinder des LSDs, erlebte 1943 auf einer Velofahrt entlang dem Rhein den ersten LSD-Trip der Weltgeschichte. Für dein Outfit brauchst du: Laborkittel, dein Velo und eine selbstgebastelte Brille.

🚋Zivile*r Kontrolleur*in

Sie sind eigentlich in Zivil unterwegs, aber man erkennt sie schon von Weitem – vielleicht liegt es an der grossen, schwarzen Umhängetasche? Hat also Wiedererkennungswert. Fürs Kostüm brauchst du ein Paar Jeans, einen grauen Pullover und eben eine schwarze Umhängetasche. Dieses Kostüm funktioniert optimal als Partygag: Du kannst mit einem improvisierten Kontrollgerät die anderen Gäste «kontrollieren» und Bussen verteilen.

🐟Wickelfisch 

Der Sommer ist zwar vorbei, aber Wickelfisch rules! Einfach deinen Wickelfisch umhängen, Kleidung in passenden Farben kombinieren und mit einem weissen Schal die typischen Nähte nachahmen. Wer’s auf die Spitze treiben will, ergänzt das Ganze mit Schwimmflügel, Schwimmbrille oder einem Schwimmring.

🎾Roger Federer

Ob er jetzt zum Baselbiet oder zur Stadt gehört, da trennen sich die Geister. Fakt ist, King Roger ist der Held der Region schlechthin. Und seinen Look nachzustylen, ist erstaunlich einfach! Du brauchst nur Sportschuhe, Shorts und ein Polo-Shirt. Ein Stirnband hast du vielleicht auch rumliegen, sonst dient auch ein Schal oder ein Band. Einen Tennisball als Requisit mitnehmen, und zack – Game, Set, Match. Halloween durchgespielt!