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Basel-Bot

36 Stunden Tüfteln für den Journalismus der Zukunft

Bajour hat am "Rethink Journalism Hackathon" drei Projekte vorgelegt und alle wurden umgesetzt. Eines davon ist ein Chatbot – sogar zum Ausprobieren!

05/10/21, 04:04 PM

Aktualisiert 05/11/21, 01:17 PM

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Ein Chatbot, kaum Antworten, aber grosse Pläne: der BaselBot.

Ein Chatbot, kaum Antworten, aber grosse Pläne: der BaselBot.

Eine wichtige Anmerkung vorab: Dies hier ist ein Einblick, wie bei Bajour Neues entsteht. Der Basel-Bot ist aktuell noch dümmer als jedes Cordon bleu, wobei die Betonung auf «noch» liegt.

Über 50 Personen haben von Freitagmorgen bis Samstagabend an diversen Ideen für zukunftsträchtigen Journalismus gefeilt. Verbunden per Zoom und angetrieben von Hackathon-Tätschmeisterin Darienne Hunziker (opendata.ch) sind acht Projekte oder Projekt-Prototypen entstanden. Team Bajour hat drei Ideen angepackt: ein automatisierter Quellen-Check, eine neue Art Kultur-Agenda und einen lokalen Chat-Bot.

Ein Chatbot für Lokalmedien, der mit jedem FAQ-Artikel dazulernt und Fragen der Leser*innen in die Redaktion einbringt.

Ausschreibung der Challenge

Seit es Bajour gibt, haben wir ein gutes Dutzend FAQ-Artikel (Frequently asked questions, englisch für häufig gestellte Fragen) geschrieben. Einige dieser Artikel haben sich aufgedrängt, andere kamen direkt aus der Community, zuletzt darüber, wo es das beste Cordon bleu der Stadt gibt. Fragen, die ein Chatbot besser beantworten kann als Google, aber probier' doch selbst (nur die Restaurant-Frage und zuerst freundlich "hallo" oder "hi" sagen).

Basel-Bot ausprobieren

Achtung, er kann wenig und das auch noch schlecht – aber nach dem besten Cordon bleu der Stadt kannst du ihn schon fragen. Oder, ob es warm genug zum Schwimmen im Rhein ist.

Hast du dem Bot noch andere Fragen gestellt? Wenn ja, dann hast du sicher festgestellt, dass der Basel-Bot noch nicht sehr gesprächig ist. Das stimmt, aber das war auch gar nicht das Ziel des Hackathons. Die Entwickler*innen haben den Fokus auf Vielfältigkeit gelegt. Das bedeutet, der Bot sollte komplizierte Informationen einfacher darstellen und externe Datenquellen anzapfen können. Frag ihn mal, ob es genug warm ist, um im Rhein zu schwimmen (er wird "Nein" sagen und dir die aktuelle Temperatur liefern). Oder Frag ihn mal, ob du dein krankes Kind zur Schule schicken kannst, und er wird dir diese unübersichtliche Behörden-Grafik in einfache Fragen und Antworten übersetzen:

Mit diesem Flussdiagramm informiert das Erziehungsdepartement die Eltern, ob ihr Kind trotz Covid-Symptomen zur Schule darf. Der Basel-Bot kann das bereits jetzt besser.

Mit diesem Flussdiagramm informiert das Erziehungsdepartement die Eltern, ob ihr Kind trotz Covid-Symptomen zur Schule darf. Der Basel-Bot kann das bereits jetzt besser.

Wie weiter? Das Open-Data-Portal des Kantons umfasst aktuell 118 Datensätze. Fragen wie «Wann ist im 4052 die nächste Metallabfuhr» oder «Wie viele Basler*innen sind bereits gegen Corona geimpft» zu beantworten, ist damit ein Klacks. In der Bajour-Facebookgruppe «Gärn gschee – Basel hilft» wird gerade angeregt darüber diskutiert, wo man in Basel am besten Gold verkaufen kann. Zurück kommen Tipps mit persönlichen Erfahrungen – wahres (Daten-)Gold für einen lokalen Chat-Bot. Und was ist mit all den Fragen, die der Basel-Bot (noch) nicht beantworten kann? Auch die sind interessant für eine Lokalredaktion. Wenn zum Beispiel die dritte Person hintereinander fragt, weshalb es in der Breite nach Rauch stinkt, geht das nächste Telefon des Bajour-Tickerers an die Polizei – mit ebendieser Frage.

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