Liebe Pfeifer*innen, wie habt ihr’s mit dem Ansatz?

Bajour-Praktikant und Fasnächtler Alex hat nach langer Corona-Pause wieder einmal ins Piccolo gepfiffen und es tönte gar nicht gut. Wie gehen andere Pfeifer damit um? Wir haben nachgefragt.

Naarebaschi
Hier stimmt noch der Ansatz: Die Naarebaschi Clique an der Fasnacht 2017. (Bild: naarebaschi.ch)

Wenn etwas die Gesellschaft spaltet, dann ist es das Piccolo. Die einen mögen die hohen Melodien, die anderen verteufeln sie und wollen es lieber «ruesse» hören. Ich selbst bin seit der Kindheit Pfeifer und muss nun heute etwas beichten: Seit der letzten tatsächlich stattfindenden Fasnacht habe ich nicht mehr geübt. 

Kürzlich nahm ich mein Piccolo zur Hand und versuchte den Dudelsagg zu pfeifen. Lieber mit einem einfachen Marsch beginnen, dachte ich. Umso böser das Erwachen: Es tönte schrecklich. Auch beim Arabi, muss ich wirklich sagen, so ganz gelungen ist es nicht. Höre selbst:

Angesichts von Corona habe ich schlicht zu wenig geübt. Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass andere sicher ebenso schrecklich klingen.

Das hat auch Dominik Kurt von den Schnooggekerzli befürchtet, als sich die Clique nach längerer Pause im Herbst zum Proben einfand. «Als ‹Dambuurechef› war ich skeptisch, ob wir uns nach dem langen Übungsunterbruch musikalisch wieder gut zusammenfinden würden», sagt Kurt. «Alle fanden es natürlich toll, sich wieder zu sehen und gemeinsam zu musizieren – ich stellte mich aber gleichzeitig auf einige schräge Reinpfeifer oder verpasste ‹Schlepps› ein.»

Aber es kam ganz anders: Er sei durchwegs überrascht worden, als es besser tönte als erwartet. «Klar, man ist vielleicht ein wenig eingerostet, die Pfeifer*innen müssten ihre Fingerfertigkeiten und die Dambuur*innen die Handgelenke etwas ölen»,  aber grundsätzlich hätten es seine Cliquen-Kolleg*innen im Rückenmark, so der Schnoogg.

Sollte die Fasnacht in irgendeiner Form stattfinden können, müsse man sowieso etwas über das musikalischen Niveau hinweg sehen, findet Kurt: «Es geht darum, nach zwei Jahren, den Fasnachtsgeist wieder aufleben zu lassen.» Und diejenigen, welche am Strassenrad stehen, würden es auch nicht merken, wenn es etwas schief töne.

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Anders sieht es bei der Naarebaschi Clique aus – unter den Fasnachtskenner*innen, als eine der musikalisch stärksten und ambitioniertesten Cliquen bekannt. «Wir haben eine gut verankerte Basis, aber man muss einiges aufstocken, sodass es dann an der Fasnacht sitzt, verkündet Pfeiferchef Lucien Stöcklin sein Verdikt. Besonders neuere Märsche bereiteten Probleme, aber da höre es noch nicht auf.

Denn, wie es sich anhört, müssten bei den Naarebaschi eventuell sogar einige Pfyffer-Soli gestrichen werden: «Sie sitzen einfach nicht.» Man merke den Mangel der Proben und dementsprechend die Schwierigkeit, auf das Niveau der vor-Corona-Zeit zu gelangen, «was nicht im Rückenmark verankert ist, wird wohl scheiter tönen». 

Nichtsdestotrotz, auch Lucien Stöcklin ist der Meinung: «Wenn es eine Fasnacht tatsächlich gibt und wir alle zusammen loslaufen können, wird es weniger ums Musizieren gehen.» Vorsichtshalber bittet er aber schon mal ums Verständnis des Publikums, falls es mal schräg tönen sollte.

Das wohl auch im Namen aller Pfeifer*innen, Trommler*innen und Güggler*innen. 

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Liebe*r Pfeifer*in: Wie hast du’s mit dem Ansatz? Schick einen Kommentar oder ein Video von dir am Piccolo an [email protected]

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Bei Bajour als: Praktikant vom Dienst

Davor: Studium in Politikwissenschaften an der Uni Freiburg im Brsg.

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