Die Regel im Verkehr ist eigentlich einfach: Wer grün hat, hat Vortritt. Doch ganz so simpel ist es eben doch nicht. An gewissen Verzweigungen kann es zu einem sogenannten Konfliktgrün kommen. Das heisst, zwei Ampeln an einer Kreuzung zeigen gleichzeitig grün, wenn Autofahrer*innen dort abbiegen, müssen sie auf Fussgänger*innen oder Velos, die geradeaus fahren dürfen, achten. Nachdem kurz vor den Sommerferien ein 11-Jähriger auf einem Fussgängerstreifen von einem Lastwagen angefahren wurde und starb, hat der Kanton bei der entsprechenden Verzweigung inzwischen gehandelt, berichtet die BaZ. An der Ecke Elsässerstrasse/Hüningerstrasse gibt es kein Konfliktgrün mehr. Ein schwacher Trost für die Angehörigen und Anwohnenden im Quartier, die schon lange auf die gefährliche Stelle hingewiesen hatten, die sich auf dem Schulweg vieler Kinder befindet.

Müssen alle Ampeln mit «Konfliktgrün» weg?

823 Stimmen
Helena Krauser
Helena Krauser
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Top antworten
Sugo Sutter
26. Juli 2024 um 06:30

Doppelte Gefahr eingangs Gundeli

Gleich zwei mal herrscht Gefahr beim Abholen der Grosskinder von der Margarethen-Kita. Beim Überqueren der Margarethenstrasse bei der Haltestelle Margarethen Richtung Gundeli und ebenfalls beim Fussgängerstreifen über die Gundeldingerstrasse . Die Fussgänger haben grün und die Autofahrer fahren vom Viadukt und vom Margarethenstich her ebenfalls mit grün zu schnell zum blinkenden Fussgängerstreifen zu. Einfach nur grobfahrlässig gefährlich für alle Fussgängerinnen.

1000014359
Patrick Bossard
dipl. Elektro-Installateur

Klare Verhältnisse

Mit "Konfliktgrün" ist ja bereits im Namen vorgegeben, dass es einen Konflikt geben könnte. Auch wenn dies ab und an zu längeren Wartezeiten führt, muss diese Variante abgeschafft werden. Sicherheit geht vor. Tempo 30 in solchen Quartieren sowieso. Und generell weniger Auto-/Schwerverkehr.

anina
Anina Ineichen
Grossrätin Grüne BS

Sicherheit geht vor

Bei der Verkehrshierarchie ist es entscheidend, dass die Rechte der schwächsten Verkehrsteilnehmer an oberster Stelle stehen. FussgängerInnen sollten sich sicher und frei bewegen können. Wo die Aufhebung von Konfliktgrün diesem Ziel dient, unterstütze ich diese Massnahme.

Thomas Mangold
Informatiker

Konfliktgrün ist eindeutig erkennbar.

Es gibt einen Unterschied bei der Signalisation: Zeigt die Ampel einen grünen Pfeil, bedeutet das „exklusive“ also konfliktfreie Fahrt. Zeigt die Ampel hingegen einfach ein rundes grünes Licht, ist beim Abbiegen immer mit querendem Verkehr zu rechnen, welcher Vortritt hat.

Es braucht also nicht längere Phasen sondern besserere Aufklärung bezüglich der Verkehrsregeln.

Gabi
25. Juli 2024 um 10:55

Grundsatz Frage

immer wenn irgendwo was passiert, wird gleich der Grundsatz in Frage gestellt. Ich denke, dass sich "Konfliktgrün" in vielen Fällen bewährt und sich positiv auf einen flüssigeren Verkehrsfluss auswirkt. Bei allem Verständnis, Verkehr sind nicht nur Fussgänger*innen, sondern alle anderen im Stadtverkehr auch.

Überprüft werden sollten solche Kreuzungen, die in der Nähe von Schulhäusern liegen und von vielen Kindern genutzt werden.

Mütze Kopie 2
Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

10km/h

Es ist absolut tragisch, was mit dem 11-Jährigen geschehen ist. Diese Zeilen sollen das nicht vermindern. Meinen Kindern habe ich stets eingetrichtert: bei grün trotzdem schauen, denn es gibt Spinner, Betrunkene, Verladene, die dennoch ans Steuer sitzen. Leider wird es auch in Zukunft Unfälle geben wegen Farben, die interpretiert werden müssen. Zum Centralbahnplatz: hier herrscht ein Durcheinander von Fussgängern, Trams, Velos, Busse, Menschen rennen, Fahrräder fahren Slalom und kein einziges Lichtsignal weit und breit. Mir ist (gefühlt) kein einziger Unfall bekannt aus den letzten (gefühlten) 20 Jahren. Ich glaube, die Menschen werden statt zur Bevormundung eben zur Selbstverantwortung gezwungen. Das Schritttempo pendelt sich augenblicklich ein sobald eine brenzlige Situation entsteht. Zum Aeschenplatz: Milionenschwere Pläne mit Unterführungen sind geplant, dabei würden ein paar 10km/h-Beschränkungen reichen, alle Signale weg. Das wäre doch ein interessantes Experiment.

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