Im Baselbiet herrscht Fachkräftemangel bei den Religionslehrer*innen. Das berichten BaZ und Regionaljournal. Das Problem: Derzeit werden im Baselbiet mehr Reli-Lehrpersonen pensioniert als ausgebildet. Deshalb gibt es beispielsweise in der 6. Klasse der Primarschule in Therwil gar keinen kirchlichen Religionsunterricht mehr. Im Gegensatz zum staatlich verantworteten und obligatorischen Unterricht über Religionen (Teil des Lehrplans 21 im Fach «Natur, Mensch, Gesellschaft») ist der kirchliche Religionsunterricht freiwillig. Er wird von den Landeskirchen organisiert und dessen Lehrpersonen werden von den Kirchen ausgebildet. Hier macht jeder Kanton sein eigenes Ding. Es gibt keine einheitlichen Standards – weder bei der Ausbildung noch beim Inhalt des Unterrichts. Das wird kritisiert. Expert*innen sehen darin auch einen Grund für den Fachkräftemangel.

2024-03-26 Frage des Tages VORLAGE-1

Müssen wir den kirchlichen Religionsunterricht überdenken?

Im Baselbiet herrscht Fachkräftemangel bei den Religionslehrer*innen. Das berichten BaZ und Regionaljournal. Das Problem: Derzeit werden im Baselbiet mehr Reli-Lehrpersonen pensioniert als ausgebildet. Deshalb gibt es beispielsweise in der 6. Klasse der Primarschule in Therwil gar keinen kirchlichen Religionsunterricht mehr. Im Gegensatz zum staatlich verantworteten und obligatorischen Unterricht über Religionen (Teil des Lehrplans 21 im Fach «Natur, Mensch, Gesellschaft») ist der kirchliche Religionsunterricht freiwillig. Er wird von den Landeskirchen organisiert und dessen Lehrpersonen werden von den Kirchen ausgebildet. Hier macht jeder Kanton sein eigenes Ding. Es gibt keine einheitlichen Standards – weder bei der Ausbildung noch beim Inhalt des Unterrichts. Das wird kritisiert. Expert*innen sehen darin auch einen Grund für den Fachkräftemangel.

1196 Stimmen
Valerie Wendenburg
Valerie Wendenburg
Moderation
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Joseph Thali
Theologe und rk Landeskirchenrat

Unterricht in Ethik und Religionen für alle!

Es geht beim Religionsunterricht weder um Ideologie noch Missionierung. Die beiden Baseler Kantone sollten sich mit den Kirchen zusammentun und einen neuen Unterricht konzipieren als Religionskunde. Jedes Kind sollte über Grundkenntnisse über die grossen Religionen Bescheid wissen. Dieses Fach sollte für Alle verpflichtend und am besten auch benotet werden. Wenn wir dies nicht tun entsteht bei den Heranwachsenden eine explosive Leere. Französische Soziologen geben dieser Leere eine Mitschuld an Radikalisierungen und Fundamentalismen unter den jungen Leuten.

OparettoSeriös
Reto Küng
26. März 2024 um 07:45

Werte-Erziehung JA

Ethik und Erziehung in menschlichen Werten sind in Anbetracht der Weltlage dringend nötig, gehören an die Volksschule und dürfen nicht freiwillig sein. Dabei soll nach den Gemeinsamkeiten aller Religionen und Philosophien geforscht werden.

Der Unterricht spezifischer Religionsgemeinschaften aller Glaubensrichtungen kann freiwillig in den entsprechenden Institutionen erfolgen. Um dort abgrenzende Indoktrination zu vermeiden, sollte der Staat die Ausbildung der Unterrichtenden kontrollieren auf universelle Werte und Ethik, siehe oben.

Manuel
27. März 2024 um 09:54

Unterstützte religiöse Indoktrination? Nein, danke!

Schulen sind säkulare Institutionen, die für die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten zuständig sind, die für das Leben in einer pluralistischen Gesellschaft unerlässlich sind. Indem Schulen Religionsunterricht anbieten, werden sie zu Agenten der religiösen Indoktrination und setzen Schülerinnen und Schüler möglicherweise einer bestimmten Glaubensrichtung aus, ohne dass diese die Möglichkeit haben, sich dagegen zu wehren oder alternative Perspektiven zu erkunden. Religionsunterricht führt potenziell zu sozialer Ausgrenzung und Konflikten innerhalb der Schülerschaft. In multiethnischen und multireligiösen Gesellschaften kann der Unterricht in einer bestimmten Religion dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler anderer Glaubensrichtungen oder nichtreligiöser Überzeugungen sich marginalisiert fühlen oder sich gegenüber ihren Mitschülern benachteiligt fühlen.

Samira Tschopp
26. März 2024 um 08:40

Alle Weltreligionen unterrichten

Ich denke dir Religion komplett aus der Schule rauszulassen ist nicht möglich. Religion ist auch in der heutigen Zeit noch ein grosses Thema und oft auch einen Grunf für Krieg. Ich würde den Religionsunterricht öffnen und ihn nicht nur auf die Christen auslegen. Wir brauchen einen Unterricht, der alle Weltreligionen thematisiert. Somit werden auch alle angesprochen und durch die Diversität die in unseren Klassen herrscht, kann man voneinander leben.

Vielleicht sollte man den Unterricht umbennen in z.B Ethikunterricht.

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Esther Sackmann Rageth
Pens.

Kultur

Die christlichen Traditionen sind Teil unserer Kultur und darum müssen sie vermittelt werden ohne Katechismus und Frömmelei!

Wir haben damals alle Weltreligionen - notabene bei einem Priester - kennen gelernt und so Weltoffenheit und Toleranz gelernt!

Und wie soll wer Kunstwerke aus dem mittelalterlichen Europa lesen können ohne das Wissen der Grundlagen?

Also unbedingt in den Lehrplan integrieren!

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Andrea Strahm
Grossrätin Die Mitte, Fraktionspräsidentin

Religion ist Privatsache

Der Staat muss für alle gleichermassen da sein, Gläubige und Nichtgläubige aller Ausrichtung. Religionsunterricht ist die Vermittlung einer Ideologie, von wissenschaftlich nicht abgesicherten Thesen, und hat an den Schulen eigentlich nichts gar verloren. Die Anerkennung einiger Religionsgemeinschaften und ihre Unterstützung etwa bei der Steuererhebung durch den Staat geht so gesehen bereits zu weit. Sie geht (auch) auf Kosten all derer, die mit ebendiesen Religionen oder Religionen an und für sich nichts zu tun haben.

Jutta Achhammer, Therwil
26. März 2024 um 10:03

Relgionsunterricht in Therwil

In der Berichterstattung hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. In Therwil wird ab Sommer 2024 lediglich in den 6. Klassen der Primarschule kein Religionsunterricht mehr erteilt. Ich allen anderen Klassen, also von der 1. bis zur 5. Klasse, findet der Religionsunterricht im bishergewohnten Rahmen statt. So wurde es im Brief an die Eltern kommuniziert.

Christa Brunner
26. März 2024 um 13:06

Christliche Grundlagen unserer Kultur

Trotz Multikulti und kirchlichem Mitgliederschwund sind die Grundlagen unserer Kultur und Gesellschaft christlich. Viele schöne alte Kirchen stehen z. B. in unserer Stadt, christliche Denkmäler. Sowohl die bildende Kunst als auch die Musik sind vom Christentum geprägt. Ganz offensichtlich christlich sind unsere Feiertage! Wer möchte schon auf die freien Tage über Weihnachten, Ostern oder Pfingsten oder gar auf die Auffahrtsbrücke verzichten? Mir scheint es wichtig, dass wir wissen welche Geschichte hinter diesen Feiertagen steht, wen oder was wir sie zu verdanken haben. 

Peter Paul Bürgin
26. März 2024 um 08:37

RELIGIONEN ALS TEIL DES GESCHICHTSUNTERRICHTS

Es soll nicht EINE Religion unterrichtet werden, sondern die Geschichte der Religionen.

Jeder Mensch glaubt. Deshalb ist es wichtig die Hintergründe der einzelnen Religionen zu kennen und deren Aussagen und Ziele. Dieser Unterricht sollte in den Geschichtsunterricht integriert werden.

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Martin Friedlin
26. März 2024 um 08:23

Religionsunterricht: ja, aber …

Als Fundament unserer Gesellschaft sind christliche Werte immer noch der Massstab, an dem wir unser Handeln messen, schliesslich rufen wir bereits in der Präambel der Verfassung Gott an. Dass wir wissen, woher wir kommen, um herauszufinden, wohin wir gehen möchten ist denn auch ein Allgemeinplatz. Dass die offiziellen Vertreter der Kirche ihren Kredit verspielt haben aber leider ebenso. Deshalb: ja zu christlichem Religionsunterricht an unseren Schulen aber nicht zwingend durch offizielle Vertreter der Kirche.

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Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

Religionenunterricht

Wie die Welt heute lebt und worauf viele Kriege basieren, für uns aktuell in Gaza und soeben in Moskau, missbrauchen die Menschen Religion als Machtkampf. Religionsunterricht: unbedingt, aber als aufklärendes und verbindendes Element aller Religionen mit der Bezeichnung: Religionenunterricht.

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Daniel Reicke
pens. Lehrperson Sek II

Kantönligeist als Störfaktor

A) ist es eine grosse Tragödie, wenn wir die christlichen Wurzeln vernachlässigen. Ich sehe das Hochhalten der Tradition als Möglichkeit, Standfestigkeit zu bewahren, ohne in eine blinde Heimatliebe abzudriften.

B) wünsche ich mir, dass die Kirchen sich gemeinsam stark engagieren in der Weitergabe der Tradition. Es darf nicht sein, dass die kommenden Generationen dieses Angebot nicht wahrnehmen können. Behinderlich ist die Schweizer Kleinräumigkeit . .

Silvia
26. März 2024 um 06:51

Mensch und Umwelt oder Geschichte

Der Religionsunterricht (aller Religionen) gehört meiner Meinung nach, in Geschichtsunterricht oder Mensch und Umwelt und sollte neutral abgehandelt werden.

Meine Erfahrung ( ist zwar schon lange her, aber Menschen ändern sich nur schwer) wir wurden mit Kopfnüsse beim kleinsten xxx bestraft, so weigerte ich mich hinzugehen.

Stefanie Fischer-Lüthi
26. März 2024 um 08:23

Religiöse Bildung wichtig für den interreligiösen und interkulturellen Dialog

Eva Ebel (Direktorin und Dozentin Didaktik Religionen, Kulturen, Ethik am Gymnasium Unterstrass) hat auf dem Blog des Kompetenzzentrums Theologie & Ethik der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz einen sehr lesenswerten Beitrag zu diesem Thema geschrieben.

Den Beitrag kann man hier lesen: https://www.evrefblog.ch/gesellschaftsreife-ohne-wissen-ueber-religion/

Sandra Hiltmann
27. März 2024 um 15:46

Teaching ABOUT religion, not IN religion.

Die Schule hat den Auftrag, Erkenntnisse zu vermitteln, die belegbar sind und nicht Bekenntnisse, die weitgehend widerlegt sind. Unsere heutigen Werte kommen aus einem demokratischen Verständnis und den allgemein gültigen Menschenrechten, die hier für alle gleichermassen gelten und die Werte dürfen deshalb nicht auf religiösen Überzeugungen fussen. Konfessioneller Religionsunterricht läuft auf eine weltanschauliche Manipulation von Kindern und Jugendlichen hinaus und spaltet die Gesellschaft. Die Gruppe der Personen ohne Religionszugehörigkeit ist in der Schweiz mittlerweile die grösste Gruppe, der es Rechnung zu tragen gilt.

Unterricht über Religionen (und Weltanschauungen) ja, aber in Religion definitiv nein. Ein Blick nach Luxemburg, die es 2017 umgesetzt haben, kann helfen.

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Patrick Vögelin
Behindertenrechtaktivist

Atheisten

Ob Atheisten Freude haben an der Staatlich verordnete Religion mag ich sehr zu zweifeln

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