«Dieses Statement ist kein Schnellschuss»
Während manchen die Stellungnahme der Basler Fankurve zu spät kommt nach den gewaltsamen Ausschreitungen beim Cup-Halbfinal, begrüsst FCB-Briefing-Autor Daniel alias Sali Zämme, dass sich die Kurve Zeit genommen hat. Und auf Dialog setzt.
Über eine Woche nach den Vorfällen rund um das Heimspiel gegen YB veröffentlichte die Muttenzerkurve eine Stellungnahme. Dieser Zeitpunkt sei viel zu spät, monieren einige. Für mich persönlich spricht es aber gerade für die Kurve, dass sie sich Zeit genommen hat. Zeit, um die Ereignisse zu analysieren, das eigene Verhalten zu reflektieren und nicht einfach mit einer Pushmeldung wenige Stunden nach den Ereignissen die Sache abzuhaken und zur Tagesordnung überzugehen.
Ich bin überzeugt, dass intern intensive Gespräche geführt worden sind und dieses Statement kein Schnellschluss ist. Selbstkritisch, ehrlich und glaubwürdig kommt es für mich rüber. So heisst es: «Etwas, das wir in den letzten Jahren – selbst im Falle von physischen Auseinandersetzungen – immer hochgehalten haben und in Zukunft umso mehr tun werden, ging nach dem Spiel vorübergehend verloren: Der Respekt vor dem Leben beziehungsweise die Menschlichkeit des Gegenübers.»
«Eine andere Lösung als die Fortführung des ‹Basler Wegs› sehe ich nicht.»Daniel alias Sali Zämme
Es wird beschrieben, welchen Auslöser die Vorfälle hatten, dass die Reaktion darauf vollkommen übertrieben gewesen und dass massiv Grenzen überschritten worden sind. «Zahlreiche Faktoren mögen in irgendeiner Form zur Eskalation beigetragen haben», schreibt die Kurve. Schlussendlich sei jedoch passiert, was die Fans sonst «gewissen Exponent:innen in der Politik sowie bei den Medien und Behörden vorwerfen: Eine Überreaktion als Schnellschuss anstelle von Besonnenheit und Pragmatismus, was zu weitaus mehr Schaden führt als der ursprüngliche Auslöser.»
Gleichzeitig blickt die Muttenzerkurve in die Zukunft und benennt Massnahmen (Dialog mit allen Beteiligten und Stärkung der Selbstregulierung), damit sowas nie wieder geschieht. Und was ganz wichtig ist: Es wird aktiv zum Austausch mit allen Interessierten eingeladen. Wer also ernsthaft am Dialog mit der «Kurve» interessiert ist (und sich vielleicht auch seinem Ärger Luft machen möchte), hat am Heimspiel gegen YB die nächste Gelegenheit, sich auszutauschen. Das empfehle ich allen. Eine andere Lösung als die Fortführung des «Basler Wegs» sehe ich nicht.
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