In einer Bürgerbefragung in Paris sprachen sich 89 Prozent für die Abschaffung der E-Trotti-Verleihe aus. Zwar haben nur 7,46 Prozent von rund 1,3 Millionen Einwohner*innen, die wählen dürfen, ihre Stimme abgegeben. Die Bürgermeisterin von Paris Anne Hidalgo sieht darin aber ein klares Signal und verkündete das Ende der Leihtrottis – die private Nutzung ist weiterhin erlaubt. Auch in Basel polarisieren die E-Trottis: Sie werden zwar genutzt, aber auch auf Trottoirs wild abgestellt und liegengelassen. Nach einem Vorstoss prüft der Regierungsrat nun eine Regulierung der Abstellmöglichkeiten.

Paris verbietet E-Trotti-Verleih – und Basel?

1232 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
Moderation
Top antworten
Petra Kern
04. April 2023 um 20:12

Elektroschrott

Ich habe gelesen, dass diese E-Trottis sehr schnell kaputt gehen, einerseits weil sie rücksichtslos behandelt werden, andererseits weil sie ganz billig gebaut sind. Sie sind also schon fast von Anfang an Elektroschrott, das ist kein Beitrag zum Umweltschutz! Deshalb sollte man sie verbieten.

Beat Schaller SVP
Beat Schaller
SVP-Grossrat, angefragt von Bajour

Wild parkierte E-Trottis sind das Problem

E-Trottis können im städtischen Bereich ein Teil der Mobilität sein, ein Verbot scheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht angebracht. Es sind die wild parkierten E-Trottis, welche eine Gefahr für ältere und behinderte Mitmenschen darstellen und zudem auch unser Stadtbild verschandeln. Mit meinen politischen Vorstössen gebe ich dem Regierungsrat den Auftrag, eine Lösung aufzuzeigen. So, wie es andere Städte auch schon gemacht haben.

Franz-Xaver Leonhardt
Franz-Xaver Leonhardt
Grossrat Die Mitte BS, angefragt von Bajour

Bedürfnis ist da

Ich bin für verschiedene Mobilitätsformen. Die E-Trottis werden ja genutzt, das Bedürfnis ist da. Grad verbieten würde ich sie deshalb nicht. Aber ich bin dafür, dass man die technischen Möglichkeiten nutzt und damit einschränkt, wo die Trottis parkiert werden können. Und wenn sie dann falsch abgestellt werden, müssen Nutzer dann gebüsst werden.

Das Beispiel Paris sollte uns eine Lehre sein: Blindes Chaos goutiert die Bevölkerung nicht. Regeln müssen möglichst früh institutionalisiert sein, sonst schaden sich die Provider nur selbst.

Private eTrotti bleiben in Paris erlaubt. Nun werden sich wohl vermehrt Leute ein eigenes Trotti kaufen. Von geteilter zu privater Mobilität also - nicht gerade das Signal, das wir uns für die #Verkehrswende gewünscht hätten.

Bau- und Verkehrsdepartement Basel
angefragt via Medienstelle von Bajour

Beitrag zur emissionsarmer Mobilität

Die E-Trottis leisten einen Beitrag zur emissionsarmen, flächensparenden Mobilität in unserer Stadt und erweitern die Möglichkeiten, in Basel schnell und individuell von A nach B zu gelangen. Klar ist aber auch, dass die Allmend allen gehört und von Leihfahrzeugen nicht übermässig belegt werden soll. Derzeit erarbeiten wir daher die Grundlagen für künftige Regulierungsansätze, über welche die Politik dann befinden wird.

Thomas Huber
Antwort auf Basel Briefing

Basel ist weiter als Paris

Das Problemchen wäre kein Problem, wenn das Problem der von den parkierten Privatautos beanspruchten Allmend gelöst wäre. 

Basel ist dabei wohl schon etwas weiter als Paris.

Ist die Helmpflicht die Lösung?

Was ich nicht verstehe: Wieso muss der Opa auf der Velo Solex einen Helm tragen, E-Trotti und E-Scooter-Fahrer jedoch nicht. Könnte eine Helmpflicht zur Regulierung beitragen?

Beatrice Isler
04. April 2023 um 09:19

Ja zu privaten Trottis

Ich hoffe einfach, dass die Menschen, welche sich ein Trotti kaufen – was ja nicht nur billig ist – sorgsam mit ihrem Eigentum umgehen und ihre eigenen Geräte nicht einfach wild abstellen. Bei den Mietgeräten herrscht eher die Nonchalance: Gehört mir nicht, bin nicht verantwortlich, werde nicht gebüsst, wenn ich es auf dem Trottoir abstelle und Behinderten den Weg versperre etc. Und ich denke, das private Trottes nicht im Rhein landen oder eben in der Seine.

Heidi
04. April 2023 um 15:24

Menschen mit Behinderungen werden behindert

Die E-Trottis sind vor allem für Menschen mit Mobilitätshilfen ein Grauen. Ständig stehen die Dinger mitten auf dem Gehweg. Dazu kommt, dass sie einen katastrophalen Verschleiss und dadurch einen hohen CO2 Fussabdruck haben. Auf jeden Fall müsste man sie besser regulieren, am liebsten aber verbieten. Dafür in Stadtmietvelo investieren.

Marco Vassalli
05. April 2023 um 02:11

Das Portmonnaie macht's möglich

E-Trotti mieten nur für Touristen. Beim Mieten ein Depo hinterlegen. Depo mit Passnummer hinterlegen. Wer das Trotti wild parkiert bzw. nicht an einem «Trotti-Fixpunkt» parkiert, erhält das Depot nicht zurück.

In anderen Länder (z.B. Südamerika) muss für fast alles der Pass (Passnummer) gezeigt bzw. Hinterlegt werden.

Patrick
05. April 2023 um 15:53

E-Trotti zentralisieren

Seit bald sechs Wochen reise ich durch Skandinavien. Auch hier sind die E-Trottis hoch im Kurs. Aber nirgends stehen sie wie vergessen auf den Trottoirs. Es gibt in den grösseren Städten dafür Parkplätze, die wie bei uns für die Velos und Mofas am Boden gekennzeichnet sind. Und da stehen sie, diese Trottis, alle schön nebeneinander:-)

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