2024-12-10 Frage des Tages Klybeck-Insel-1

Renaturierung der Klybeckinsel: eine gute Idee?

Am Montag wurde die Klybeckinsel-Volksinitiative, welche im September 2023 lanciert wurde, mit 3631 Unterschriften im Rathaus eingereicht. Sie verlangt, dass das Gebiet der ehemaligen Klybeckinsel durch die Freilegung des aufgeschütteten Altrheins bis 2035 als Insel wiederhergestellt und mit einheimischen Bäumen und Sträuchern aufgeforstet wird. Mit der geplanten Grünfläche so gross wie der Schützenmattpark soll das Stadtklima verbessert werden. Eine Annahme der Initiative würde die bauliche Weiterentwicklung der Klybeckinsel durch den Kanton stoppen. Dieser hat 2019 ein städtebauliches Konzept für das Areal Klybeckquai-Westquai mit Wohnen, Arbeiten und Grünräumen veröffentlicht. Dieses wird auf Grundlage des Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Hafen für alle», der im Oktober 2023 vom Basler Grossen Rat beschlossen wurde, nun überarbeitet.

665 Stimmen
Helena Krauser
Helena Krauser
Moderation
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Sacha Lüthi
LDP (1. Nachrückender KB), Polizist

Zwei Herzen...

Es gibt wohl niemand welcher explizit gegen mehr Natur ist. Es gibt aber Menschen wie mich, welche halt versuchen durch Erfahrung und Abwägungen aus dem Alltag eine Meinung zu bilden. Ohne Anspruch an die einzig Wahre. Eine grüne "Insel" wäre sicherlich etwas Schönes und man gewinnt damit in Basel viele Herzen. Auch eines von meinen Zwei. Basel benötigt aber dringend Wohnraum. Höher und dichter bauen ist in Basel nicht einfach. Es hat immer jemand etwas dagegen. Weniger Fläche für Wohnraum erhöht die Grundstückpreise der übrigen. Was sich auf die Wohnungspreise (auch Nachfrage) niederschlagen wird. Ich gehe auch nicht davon aus, dass der Nutzungsdruck am Rheinbord zurückgeht. Es wird einfach mehr Leute (auch aus F und D) anziehen. Aber man darf sich im Sommer gern selber ein Bild am Birsköpfli machen ;-) Ob da am Schluss die Natur siegt, mag ich zu bezweifeln. Eine Bebauung mit grosszügigen Grünflächen und einem guten Mix der Bevölkerungsschichten hätte von Allem etwas.

Ueli Keller
10. Dezember 2024 um 13:12

Und immer wieder beisst der Baggerzahn …

Vor 50 Jahren habe ich mit Schülerinnen und Schülern daran geglaubt, dass es mit dem Bauen als Geld- und Wachstumsmaschine nicht so weiter gehen kann. Und dies vor 20 Jahren enthusiastisch auch als sogenannter Grüner. Aber auch heute geht es damit immer noch weiter: denn nach vor beisst immer wieder der Baggerzahn.

Daniel Seiler
Grossrat und Präsident der FDP Kleinbasel

Klybeckinsel - eine Entlastung für das Kleinbasler Rheinbord

Auch die FDP Kleinbasel betrachtet das städtebauliche Konzept für den Klybeckquai nicht als ideal für die Bevölkerung der Stadt und hat daher im Jahr 2022 den Anzug für einen grossen grünen Park direkt am Rhein von der Wiese bis zum Hafenkran eingereicht. Ich bin davon überzeugt, dass ein grosszügiger grüner „Klybeckpark“ oder eben die Klybeckinsel mehr Lebensqualität für die ganze Stadt bringt und damit auch zur Entspannung heutiger Konflikte am ganzen Kleinbasler Rheinufer beitragen kann.

Marcel Jegge
10. Dezember 2024 um 17:19

Ja zur grünen Klybeckinsel!

Basel braucht unbedingt mehr Grünflächen. Die künftige Wohnraumplanung sollte unter dieser Voraussetzung erfolgen. Für neue Wohnungen sind verschiedenste grosse Projekt am Laufen. Von einem stadtweiten Grünkonzept ist leider keine Rede. Die Klybeckinsel-Volksinitiative betrifft auch nicht den ganzen Klybeck-Quai. Auf einem Teil könnte weiterhin gebaut werden. Und da stellt sich sogleich die Frage, ob nicht die bereits bestehenden Bauten weiter genutzt und aufgestockt werden können. Dieses sogenannte „Re-use“ ist beim Häuserbau dringender denn je. Der Bausektor gehört zu den grossen Klimatreibern.

Thomas
10. Dezember 2024 um 07:42

Grün ja, Bauen auch, aber nicht für Reiche bitte

Grünanlagen machen Sinn: ökologisch (gegen die zunehmende Wärme ist Bepflanzung das Beste) und für die Lebensqualität der Bewohnenden. Insofern: je mehr grün, desto besser. Jedoch: wir brauchen auch Wohnraum. Und vor allem: wir brauchen Wohnraum, den sich Menschen mit mittlerem oder gar kleinem Einkommen auch leisten können. Wenn die Klybeck-Anlage am Schluss einfach nur mit überteuerten Glaskästen bestückt wird (Rheinhattan), hat niemand was davon - ausser eben Grossverdiener*innen und allenfalls Investoren.

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