Rouine schliesst, Assamo Gastro übernimmt
Das Rouine schliesst auf Ende Jahr seine Tore. Der Club an der Feldbergstrasse wird vom Za-Zaa-Betreiber übernommen und in eine Quartierbeiz verwandelt.
«Auf Ende Jahr geben wir das Rouine ab», sagt Hischem Rouine, Betreiber und Inhaber des Alternativ-Clubs an der Feldbergstrasse, zu Bajour. «Uns gibt es dann nicht mehr.» Übernommen wird der Laden im neuen Jahr von der Assamo Gastro GmbH, dessen Inhaber Ismail Korkut ist. Die Gruppe betreibt heute bereits an verschiedenen Locations Za-Zaa-Restaurants mit libanesischem Essen. Der Übergang zwischen Rouine und Assamo Gastro ist fliessend, ab Januar wird das Ecklokal aber wohl immer stärker in eine Quartierbeiz verwandelt, ein neues Za Zaa soll es aber nicht werden.
Der neue Ort will noch mehr Veranstaltungen bieten als dies heute bereits der Fall ist. Korkut sagt: «Wir wollen mehr Kulturelles machen, World Music, kein Techno.» Ihm ist wichtig zu betonen, dass das neue Lokal ein drogenfreier Raum sein soll.
Mittagstisch bleibt vorerst
Bis Ende Jahr und ab dem 20. September wird Hischem Rouine noch jeden Samstag eine Veranstaltung im Rouine durchführen, möglicherweise wird dieses Engagement auch nach dem Inhaberwechsel fortgeführt. Als Betreiber agiert Hischem Rouine ab 2026 jedoch nicht mehr. Der Mittagstisch von Petite Flambeuse soll vorerst bleiben. Und auch an der Bar werden bis Ende Jahr noch Getränke ausgeschenkt.
Korkut sagt: «Wir sind Freunde, haben eine gute Beziehung.» Er habe seine Wurzeln im Kleinbasel, wo er im Lokal des heutigen Gatto Nero sein erstes Za Zaa eröffnet hatte. In der Zwischenzeit hatte er erfolglos die kleine Freiheit am Erasmusplatz geführt, ebenfalls mit einem Quartierbeiz-Kultur-Konzept. Nach starker Kritik durch die Mitarbeitenden musste er schliessen. Nun kommt Korkut quasi zurück. «Es war mein Wunsch, wieder etwas im Kleinbasel zu machen.»
Keine Gelder aus Clubförderung
Einer der Hauptgründe für die Schliessung sei, dass der Betrieb keine Gelder aus der Clubförderung bekommen habe, erklärt Hischem Rouine. «Das hat uns sehr enttäuscht.» Man befinde sich zwar nicht in einer kompletten Schieflage, aber habe entschieden, nun die Reissleine zu ziehen. Die Clubförderung steht von allen Seiten in der Kritik, wie es in Zukunft mit ihr weitergehen soll, ist noch unklar, doch Neuigkeiten dazu sind wohl bald zu erwarten.
«Man muss sich in Basel überlegen, welche Nachtkultur man haben möchte.»Hischem Rouine, Veranstalter
Hischem Rouine möchte auf niemanden mit dem Finger zeigen, es gebe keinen alleinigen Schuldigen oder Verantwortlichen. Aber: «Man muss sich in Basel überlegen, welche Nachtkultur man haben möchte.»
Der 36-Jährige beklagt ganz allgemein, dass es in Basel für Betriebe, die nicht zum Mainstream gehörten, schwierig geworden sei. Auch die Konsument*innen würden mit ihrem veränderten Ausgeh- und Konsumverhalten ihren Teil dazu beitragen, dass das Clubsterben, welches man vor zehn Jahren vorausgesagt habe, nun beinahe stillschweigend eintreffe. «Es braucht mehr Awareness, wo man sein Geld liegen lässt», sagt der Veranstalter. Die Menschen würden viel erwarten, aber wenig geben. Hischem wünscht sich, dass wieder mehr wertgeschätzt wird, wie viel Zeit und Energie in einen Betrieb wie das Rouine fliesst.
Immerhin: Die Marina Bar am Hafen, die ebenfalls von der Familie Rouine betrieben wird – also von Mutter Caroline und Sohn Hischem –, bleibt. «Sie hat mit der Schliessung des Rouines nichts zu tun», sagt Hischem. Doch auch hier arbeite man an einem neuen Konzept: «Wir gehen in die Tiefe.» Zeit dazu dürften sie nun haben.