Kulturstadt Jetzt übt harsche Kritik an Clubförderung
Nachdem die Clubförderung ausgiebig vonseiten der Clubs kritisiert wurde, meldet sich nun das ursprüngliche Initiativkomitee zu Wort und fordert grundlegende Anpassungen.
Die kantonale Clubförderung gibt es seit knapp einem Jahr und immer wieder hat es Kritik an der Vergabepraxis gegeben. Clubs bemängelten Intransparenz, legten Rekurse ein und blitzten ab. Zuletzt meldete sich der Club das Viertel mit einem offenen Brief zu Wort, nachdem er zum zweiten Mal keine Förderung erhalten hatte.
In einer Medienmitteilung fordert das Initiativkomitee Kulturstadt Jetzt von der Regierung, das Modell für die zweite Pilotphase ab 2027 anzupassen. «Fundierte Wirkungsanalysen» würden in der zweiten Hälfte 2025 erwartet. Es zeige sich jedoch bereits jetzt, dass Anpassungen nötig seien, um den Zielen der Clubförderung gerecht zu werden.
Die Pionierarbeit des Kantons Basel-Stadt in der Clubförderung trage zwar Früchte und der Bedarf für Unterstützung sei gross. «Trotzdem wird der Anpassungsbedarf aufgrund von Unmutsäusserungen seitens Clubs und der Diskussionen über Transparenz und Nachvollziehbarkeit immer sichtbarer», heisst es in der Mitteilung. Das Ausmass der Beschwerden würde die zu erwartenden Turbulenzen bei der Einführung eines neuen Förderinstruments übersteigen.
Abteilung Kultur ist unbesorgt
Unzufriedene würde es nicht nur unter denen geben, die keine Förderung bekommen haben, sondern auch bei denen, die berücksichtigt wurden. Auch die Verantwortlichen im Musikbüro und beim Verein Kultur & Gastronomie sähen Handlungsbedarf. Kulturstadt Jetzt sieht den Regierungsrat und die Abteilung Kultur in der Verantwortung, gemeinsam mit den involvierten Organisationen etwas zu verändern.
«Wir gehen davon aus, dass das Musikbüro seinen Leistungsauftrag weiterhin erfüllt.»Katrin Grögel, Leiterin Abteilung Kultur
Die Leiterin der Abteilung Kultur, Katrin Grögel verweist auf Anfrage von Bajour auf die Pilotphase, in der sich die Clubförderung befindet und auf die begleitende Evaluation, die von Beginn an geplant war. «Eine strukturierte Befragung der Clubs zu ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Clubfördermodell steht kurz vor der Lancierung. Sie wurde von der Abteilung Kultur bei einer externen Firma in Auftrag gegeben und mit dem Musikbüro und dem Verein Kultur und Gastronomie gemeinsam entworfen», sagt sie. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Befragung würde die Abteilung Kultur den Dialog mit allen Beteiligten aufnehmen.
Ausserdem betont Grögel, dass das Musikbüro Basel zuständig für die Programmförderung des Clubs ist: «Wir gehen davon aus, dass das Musikbüro seinen Leistungsauftrag weiterhin erfüllt und wie bis anhin direkt auf uns zukommt, sofern sie unsere Unterstützung benötigen», so Grögel.