Teller fürs Herz
Kühle Temperaturen verlocken zum gemütlichen Kochen und Essen im warmen Daheim. Welches Gemüse und Obst gerade Saison hat und welche leckeren Gerichte du daraus zaubern kannst, liest du hier.
Im Herbst und Winter mag es im Gemüsegarten vielleicht nicht mehr so bunt aussehen wie während der Sommermonate. Das heisst aber nicht, dass man nicht lecker, vitaminreich und saisonal kochen kann. Der Herbst bietet eine Vielfalt an saisonalem Gemüse und Obst: Dazu gehören unter anderem Kürbisse, Pilze, Kohl, Bohnen und Äpfel. Wir haben für jedes zwei Rezepte (jeweils für 4 Personen) rausgesucht. Für alle gilt: Würze nach Belieben, tausche Zutaten aus und adaptiere das Rezept nach deinem Gusto – sei kreativ!
Kürbis – der Siebesiech
Süss, salzig, Hauptspeise, Beilage – der Kürbis ist ein richtiger Alleskönner. Dass man aus ihm eine feine Suppe machen kann, weisst du schon, hier sind zwei Alternativen, die du vielleicht noch nicht kennst.
Kürbis-Feta-Risotto
Mit diesem Risotto kannst du dem*der ein oder anderen Kürbis-Hater*in eine gesunde Portion Gemüse unterjubeln.
Du brauchst:
- 600g Kürbis, geschält & in Würfeln
- 1 grosse Zwiebel, gehackt
- 4 Knoblauchzehen, gepresst
- 300g Risottoreis
- 250ml Weisswein
- 900ml Gemüsebouillon
- 200g Feta
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer & Chiliflocken
So geht’s:
- Backe den Kürbis mit Öl, Salz und Pfeffer bei 200 Grad bis er weich ist.
- Püriere den Kürbis und stelle das Püree beiseite.
- Erwärme etwas Öl in einer Pfanne und dünste darin die Chiliflocken, Knoblauch und Zwiebeln an.
- Gib den Reis dazu und dünste ihn an, bis er glasig ist.
- Lösche alles mit Weisswein ab und lass diesen fast vollständig einkochen.
- Gib das Kürbispüree dazu und vermische das Ganze.
- Gib jetzt unter häufigem Rühren nach und nach den Bouillon hinzu, sodass der Reis immer mit Flüssigkeit bedeckt ist.
- Wenn der Reis al dente ist, mischst du den Feta darunter. Zum Schluss würzt du nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken.
Pumpkin Pie
Wie gesagt – Kürbis kann auch süss. Hierzulande ist der Pumpkin Pie nicht so bekannt, in den USA ist er fester Bestandteil der Herbst- und Winterküche.
Du brauchst:
- Mürbeteig rund
- 800g Kürbis
- 3 Eier
- 75g weisser Zucker
- 75g brauner Zucker
- 1 TL Zimt
- 1 TL Kardamom
- ¼ TL Muskatnuss
- 250g Frischkäse
So geht’s:
- Gib den Teig in eine runde Kuchenform, stich mit einer Gabel einige Löcher in den Boden und backe ihn bei 220 Grad blind (ohne Füllung) für ca. 10 Minuten, stell ihn dann beiseite.
- Koche den Kürbis weich im Salzwasser und lass ihn danach gut abtropfen.
- Püriere den Kürbis und lass ihn vollständig auskühlen.
- Mische Kürbispüree, Eier, Zucker, Frischkäse und die Gewürze zu einer homogenen Masse, welche du dann auf dem Kuchenboden verteilst.
- Backe den Kuchen für 45 bis 60 Minuten oder bis er auch in der Mitte fest ist.
- Lass ihn fast vollständig auskühlen.
- Serviere den Kuchen mit einem Löffel Schlagrahm.
Pilze – Die Wandelbaren
Pilze kennst du wahrscheinlich aus einer Pilzrahmsauce, die wir in der Schweiz gerne mit Pastetli, Geschnetzeltem oder Teigwaren essen. Aber nicht nur in Saucen schmecken Pilze gut, sie eignen sich auch ganz hervorragend als Fleischersatz.
Pilz-Steak
Der Name kommt davon, dass die Pilze ziemlich genau so zubereitet werden, wie man es mit einem «echten» Steak auch tun würde.
Das brauchst du:
- 8 Portobello-Pilze (oder die grössten Champignons, die du finden kannst)
- 1 Zweig Rosmarin
- 1 Knoblauchzehe, zerdrückt
- 1 EL Olivenöl
- 2 EL (veganer) Butter
- Salz & Pfeffer
So geht’s:
- Entferne den Stiel der Pilze und schneide sie auf der Oberseite vorsichtig gitterförmig ein.
- Erhitze das Öl mit dem Rosmarin und Knoblauch in einer Pfanne, gib Butter dazu und warte, bis er geschmolzen ist.
- Lege die Pilze mit der eingeschnittenen Seite nach unten in die Pfanne.
- Wende die Pilze alle paar Minuten und würze sie von beiden Seiten.
- Wenn beide Seiten ein bisschen Farbe haben, drehst du die Pilze so, dass die eingeschnittene Seite oben ist.
- Nimm einen Löffel und begiesse die «Steaks» immer wieder mit dem heissen Rosmarin-Knobli-Butter, bis sie goldbraun sind.
- Serviere sie als Beilage mit Kartoffeln und Rosenkohl oder Bohnen(die Rezepte findest du weiter unten), aber auch als Burger-Patty eignen sie sich bestens.
Pilz Fried Chicken
Diese fleischlose Alternative schmeckt überraschend ähnlich zum Original.
Das brauchst du:
- 500g Austernpilze, gewaschen & abgetupft
- 300ml Frittieröl
- 600ml (pflanzliche) Milch
- 400g Mehl
- 100g Paniermehl
- 3 TL Cayennepfeffer
- 4 TL Knoblauchpulver
- 4 TL Paprikapulver
- 2 TL Pfeffer
- 4 TL Salz
So geht’s:
- Mische die flüssige Panade aus der Milch, 2 TL Cayennepfeffer und jeweils der Hälfte der restlichen Gewürze.
- Mische die trockene Panade aus Mehl, Paniermehl und den übrigen Gewürzen.
- Erhitze das Öl auf 180 Grad
- Tunke die Pilze zuerst in der flüssigen und anschliessend in der trockenen Panade, so dass sie vollständig umhüllt sind.
- Frittiere die Pilze beidseitig, bis sie goldbraun sind.
- Lass sie auf einem Küchenpapier kurz abtropfen.
- Serviere sie mit deinem Lieblings-Dip und einem Zitronenschnitz.
Kohl – der Missverstandene
Die Kohlfamilie (dazu gehört übrigens auch Broccoli, Blumenkohl und Co.) ist vielleicht nicht die beliebteste Gemüsesorte, kann aber auch richtig lecker zubereitet werden. Probier’s aus!
Rosenkohl aus dem Ofen
Gedämpft ist Rosenkohl (nett gesagt) mässig interessant. Wenn du ihn aber im Ofen zubereitest, karamellisiert er und schmeckt nicht mehr bitter.
Das brauchst du:
- 500g Rosenkohl, gewaschen und halbiert
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Optional: Chiliflocken, Parmesan, Speckwürfeli, Ahornsirup
So geht’s:
- Mische die Rosenkohl-Hälften auf einem mit Backpapier belegten Backblech mit Olivenöl und Gewürzen.
- Nach Belieben kannst du Chiliflocken, Parmesan, Speckwürfeli oder Ahornsirup hinzugeben und mitmischen.
- Backe alles bei 200 Grad für 20 bis 25 Minuten, oder bis die Rosenkohl-Hälften aussen knusprig und goldbraun sind. Tipp: Achte darauf, dass sie nicht zu nahe aneinander liegen, weil sie sonst dämpfen, statt knusprig zu werden.
- Servieren kannst du sie als Beilage zu allem Möglichen, zum Beispiel zu Kartoffeln, Fleisch oder dem Kürbis-Feta-Risotto.
Geschmorter Kabis mit Miso-Tahini-Sauce
Dieses Gericht ist eine richtige Umami-Bombe – herzhaft, würzig und intensiv.
Das brauchst du:
- 1 Kopf Weisskabis, in Schnitzen
- 150ml Gemüsebouillon
- 3 EL Zitronensaft
- 3 EL Misopaste
- 4 EL Tahini
- 2 Knoblauchzehen, gepresst
- 2 TL Ingwer, gerieben
- 2 TL Ahornsirup
- Salz, Pfeffer, Chiliflocken
- Olivenöl
- Röstzwiebeln
So geht’s:
- Reibe die Kabis-Schnitze mit Misopaste ein, lass etwa einen Esslöffel für die Sauce übrig.
- Erhitze etwas Öl und Chiliflocken in einem Brattopf und brate die Schnitze beidseitig goldbraun an und entferne sie dann aus dem Topf.
- Gib 2 EL Zitronensaft und Bouillon in den Topf und lass die Mischung aufkochen, dann gibst du die Kabis-Schnitze wieder hinzu.
- Gare sie bei 180 Grad für 45 Minuten zugedeckt im Ofen.
- Entferne den Deckel, beträufel die Schnitze mit der Garflüssigkeit und lass sie für weitere 20 Minuten ohne Deckel fertig garen.
- In dieser Zeit kannst du die Sauce zubereiten: Mische alle übrigen Zutaten zusammen und gib nach Bedarf 1 bis 3 Esslöffel kochendes Wasser dazu, bis die Sauce cremig ist.
- Serviere die Schnitze als Beilage, auf einem Bett aus Miso-Tahini-Sauce, beträufelt mit der Garflüssigkeit und bestreut mit Röstzwiebeln.
Bohnen – die Unscheinbaren
Bohnen sind ein bitz NPC, Side-Character, zweitrangig. Dabei können sie so vielseitig und lecker zubereitet werden, dass es schade wäre, diese Bohnen-Saison nicht auszunutzen.
Bohnen mit Schalotten und Zitrone
Als Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten, aber auch mit Ofenkartoffeln und Pilz-Steaks sind diese Bohnen eine feine Ergänzung.
Das brauchst du:
- 500g grüne Bohnen, gerüstet
- 2 Schalotten, in feine Ringe geschnitten
- 2 Knoblauchzehen, in feinen Scheiben
- 1 Zitrone
- 2 EL Butter
- Röstzwiebeln
- Salz & grober Pfeffer
So geht’s:
- Koche die Bohnen in Salzwasser für ca. 10 Minuten gar.
- Erhitze den Butter in einer Pfanne und dünste die Schalotten und den Knoblauch kurz an.
- Gib die Bohnen mit wenig Zitronensaft hinzu, dünste sie an und würze mit Salz und Pfeffer.
- Serviere die Bohnen als Beilage mit Röstzwiebeln und fein geriebener Zitronenschale.
Gnocchi mit Bohnen aus dem Ofen
Dieses Gericht ist das perfekte Wochentag-Znacht: Es geht schnell, einfach und wenn das Essen fertig ist, musst du nur noch das Backpapier wegwerfen und es gibt keinen Abwasch (vorausgesetzt, du wäscht dein Brettli und Messer ab, während das Essen im Ofen ist).
Das brauchst du:
- 1kg Gnocchi
- 300g Bohnen, gerüstet
- 500g Cherrytomaten, halbiert
- 2 rote Zwiebeln
- Olivenöl
- Salz, Pfeffer & Chiliflocken
So geht’s:
- Mische alle Zutaten auf einem mit Backpapier belegten Backblech.
- Backe die Mischung bei 200 Grad für 25 bis 30 Minuten, oder bis die Gnocchi aussen kross und innen weich sind.
- Servieren kannst du das Ganze mit etwas Parmesan oder mehr Chiliflocken.
Äpfel – die Süssen
Äpfel sind allseits beliebt. Ihre Rolle als Znüni oder Zvieri wird ihrer Vielseitigkeit aber nicht ganz gerecht. Denn nicht nur süss, sondern auch in herzhaften Speisen macht sich der Apfel ganz gut.
Äpfel mit Glace
Ein leckeres, einfaches und herbstliches Dessert. Die Geschmackssorte vom Glace kannst du ganz nach Belieben selber aussuchen. Wir haben gefunden, dass Vanille, Caramel oder Fior di Latte ganz gut funktioniert.
Das brauchst du:
- 600ml Glace
- 5 Äpfel
- 2 EL Butter
- 2 EL Ahornsirup
- 2 TL Zimt
- Fleur de Sel
So geht’s:
- Halbiere und entkerne die Äpfel und scheide sie in Schnitze.
- Mische die Schnitze auf einem mit Backpapier belegten Backblech mit Ahornsirup und Zimt und verteile den Butter darauf.
- Backe die Äpfel bei 180 Grad für 30 bis 40 Minuten, oder bis sie weich sind.
- Serviere das Glace in einer Schüssel auf einem Bett aus den Äpfeln und streu ein wenig Fleur de Sel darüber.
Raclette mit Äpfeln
Kürbis kann süss und Apfel kann salzig – wie hier zum Beispiel mit Käse.
Das brauchst du:
- 16 Scheiben Raclettekäse
- 3 Äpfel
- 800g Raclettekartoffeln
- salz & grober Pfeffer
So geht’s:
- Koche die Kartoffeln im Salzwasser für etwa 20 Minuten weich.
- Halbiere und entkerne die Äpfel und schneide sie ungeschält in Scheiben.
- Backe sie zusammen mit dem Käse im Raclettepfännli auf der mittleren Stufe deines Racletteöfelis.
- Essen kannst du sie bestreut mit grobem Pfeffer und zusammen mit Kartoffeln, Dip nach Wahl und den obligatorischen Cornichons und Silberzwiebeli.