Die Schweizer*innen sind die vermögendsten Menschen weltweit. Das zeigt der Global Wealth Report 2023 von Credit Suisse und UBS. So liegt das Pro-Kopf-Vermögen in der Schweiz bei durchschnittlich 685'226 Dollar – das sind umgerechnet über 600’000 Franken. Der Median hingegen liegt bei knapp 150’000 Franken. Das heisst, das Vermögen ist ungleich verteilt. Gemessen an der Grösse des Landes, beherbergt die Schweiz eine hohe Zahl an Dollar-Millionären. Im Gegensatz dazu steigt die Armut in der Schweiz seit 2014 kontinuierlich an. Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass im Jahr 2021 745’000 Menschen von Armut betroffen waren – ein neuer Höchststand.
So viel Geld und trotzdem Armut: Was braucht’s?
Die Schweizer*innen sind die vermögendsten Menschen weltweit. Das zeigt der Global Wealth Report 2023 von Credit Suisse und UBS. So liegt das Pro-Kopf-Vermögen in der Schweiz bei durchschnittlich 685'226 Dollar – das sind umgerechnet über 600’000 Franken. Der Median hingegen liegt bei knapp 150’000 Franken. Das heisst, das Vermögen ist ungleich verteilt. Gemessen an der Grösse des Landes, beherbergt die Schweiz eine hohe Zahl an Dollar-Millionären. Im Gegensatz dazu steigt die Armut in der Schweiz seit 2014 kontinuierlich an. Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass im Jahr 2021 745’000 Menschen von Armut betroffen waren – ein neuer Höchststand.
Diese CS/UBS-Studie hat die Pensionskassenvermögen nicht drin (da die den einzelnen Personen zustehenden Guthaben dort nicht ausgewiesen sind). Dieser Ausschluss führt zu einer höheren Ungleichheit der Vermögen, da die Pensionskassenguthaben insbesondere bei Personen im unteren bis mittleren Einkommenssegment einen grossen Anteil des Vermögens ausmacht. D.h. die effektive Vermögensungleichheit ist etwas geringer, insbesondere in der Schweiz. Aber sie ist immer noch sehr ausgeprägt. Insbesondere bei den hohen Einkommen / Vermögen spielen die Pensionskasse eine kleine Rolle.
Das effektivste und wohl auch fairste Instrument zur Umverteilung der Vermögen wäre eine Erbschaftsteuer auf Bundesebene. Diese müsste einen grosszügigen Freibetrag aufweisen, damit die allermeisten Personen nicht betroffen wären. Im Gegensatz zu einer Einkommenssteuer, die über den Anreizmechanismus zu tieferen Einkommen führen kann, spielen die Anreize bei der Erbschaftssteuer praktisch keine Rolle: Wir sterben alle irgendwann. Und ob viele Schweizer Vermögende an ihrem Lebensabend in ein Land ziehen, das keine Erbschaftsteuer kennt, wage ich zu bezweifeln.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen haben wir ja bereits, in einem gewissen Sinn, in der Form von Ergänzungsleistungen. Natürlich kann man über die Bedeutung des Wortes «bedingungslos» streiten, aber jede und jeder, die zuwenig Einkommen hat im Alter, wird über diesen Mechanismus unterstützt. Dies macht viel mehr Sinn als ein bedingungsloser Transfer von Geld an alle, inklusive an Wohlhabende. Um die Altersarmut zu bekämpfen könnten die Ergänzungsleistungen erhöht werden. Das müsste natürlich finanziert werden. Zum Beispiel über eine Erbschaftssteuer.
Leider gehen bei durchschnittlichen Pro-Kopf-Vermögen und dem Median vergessen, dass in der Schweiz rund 15 % Armutsbetroffene und -gefährdete Personen leben. Solange die Schweiz und die Region Basel die strukturellen Aspekte von Armut und Armutsfallen (bspw. familienexterne Kinderbetreuung, Gesundheitskosten, Sozial- und Bildungswesen, soziale Teilhabe usw.) nicht beseitigt, wird die Armutsquote steigen. Insgesamt braucht es mehr gesellschaftliche Solidarität mit Armutsbetroffenen und -gefährdeten.
Es braucht beides - sowohl Erbschaftssteuer als auch ein Grundeinkommen!
Die soziale Ungleichheit und die teilweise versteckte Armut ist in der Schweiz ein grosses Problem. Die Schere zwischen arm und reich hat sich in den letzten 10 Jahren immer weiter geöffnet. Armutsbetroffenene Personen und Familien sind von der sozialen Teilhabe ausgegrenzt, haben eine tiefere Lebenserwartung und von Armut betroffene Kinder die schlechtere Bildungschancen. Dies ist ein Skandal! Armut wird von Behörden und Politik individualisiert - die strukturellen Hintergründe oftmals ignoriert bzw. werden gar noch verschärft. Die Vermögensungleichheit in der Schweiz ist enorm und daher ist eine Wiedereinführung der Erbschaftssteuer für direkte Nachkommen nur mehr als fair. Die Sozialhilfe muss dringendst reformiert werden zu einer allgemeinen Erwerbsausfallversicherung, welche auch die Idee eines Grundeinkommen mit aufnimmt. Die Angriffe auf die soziale Sicherheit und die Hetze gegenüber Armutsbetroffene gefährdet unseren Zusammenhalt und unsere Demokratie. Solidarität ist gefragt!
Weniger Steuerschenkungen für die obere Schicht und etwas mehr Unterstützung für die, die kaum was zum Leben haben.
Keine Steuern für Menschen, die Altlasten haben aus der Jugend und mittlerweile gepfändet werden.
Geld gibts genug, die Verteilung ist das Problem.
1. Schritt: medizinische Grundversorgung gratis
2. Schritt ÖV gratis
zur Entlastung der tiefen Einkommen
3. Schritt: Besteuerung von Finanztransaktionen (Mikrosteuer) ab Fr. 1000 zur Finanzierung
Pflästerlipolitik kann es nicht bringen
Das Finanzsystem ist krank und macht krank. Erbschaftssteuer und Grundeinkommen sind Beispiele von Pflästerlipolitik. Für Gesundheit braucht es ein grundsätzlich neues System. Vielleicht eines ganz ohne Geld. Oder etwas ganz anders.