Soll der Kanton die Viertagewoche fördern?
Immer mehr Unternehmen liebäugeln mit einer Viertagewoche. Doch es fehlen Erkenntnisse, ob eine solche die Attraktivität eines Unternehmens und das Wohlbefinden der Angestellten steigert, ohne dass gleichzeitig Produktivität und Umsatz sinken. Mehrere Pilotprojekte versuchen das derzeit herauszufinden. Auch in der Schweiz startet im Rahmen eines solchen Pilotprojekts die erste teilnehmende Firma in eine sechsmonatige Testphase. Spanien geht da einen offensiveren Weg: Dort fördert der Staat aktiv die Viertagewoche. Kürzen Betriebe die Arbeitszeit um 10 Prozent für mindestens einen Viertel der Belegschaft – bei gleichbleibendem Lohn –, erhalten sie eine staatliche Förderung. KMUs mit maximal 250 Angestellten dürfen teilnehmen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert. In Basel-Stadt gibt es nun einen politischen Vorstoss von Beda Baumgartner (SP), der ein solches dreijähriges Pilotprojekt aufgreifen möchte. Neben der SP haben den Vorstoss auch Politiker*innen aus Basta, JGB und GLP mitunterzeichnet.
Ja ….und…
…. gleichzeitig darauf hinarbeiten, wiemit dem grösseren Freiraum sinnvoll umgegangen werden kann. Mehr Konsum und grössere Mobilitätsansprüche können problematisch werden. Deswegen braucht es flankierende Massnahmen.
Wissen fördern
Aus eigener Erfahrung kann ich nur Gutes über den zusätzlichen Tag für die eigene Familie und die eigenen Engagements berichten. Die positive Wirkung auf das Wohlbefinden ist unbestritten. Was die Auswirkung aus Sicht eines Unternehmens oder die Umsetzbarkeit in verschiedenen Branchen und Berufen angeht, wäre es spannend, noch mehr Daten für lokale Verhältnisse zu generieren. Ein Pilotprojekt einer kantonalen Förderung, unter der Hypothese, dass der Mitteleinsatz an vielen anderen Orten gesellschaftlichen Mehrwert bringt, würde ich deshalb sehr begrüssen.
Nicht nur an der Wochenarbeitszeit herum schrauben
Die Arbeitsorganisation zu diskutieren, finde ich grundsätzlich richtig und wichtig. Dabei nur an der Wochenarbeitszeit herum zu schrauben, aber engmaschig und kurzsichtig.
Mein Ansatz und die 4-Tages-Woche
Ich finde es spannend, die Idee der ‚effizienten Arbeitszeit‘ mit einer ausgeglichenen Lebensbalance zu kombinieren. Das zeigt, dass es nicht nur darum geht, die Arbeitszeit zu verkürzen, sondern auch darum, den Arbeitsalltag insgesamt bewusster und zielgerichteter zu gestalten. Indem man Arbeitszeiten und Pausen besser ausbalanciert, fördert man nicht nur die Produktivität, sondern auch das Wohlbefinden. Letztlich könnte die 4-Tages-Woche eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber darstellen – wenn es richtig umgesetzt wird. Es könnte auch dazu beitragen, das Arbeitsumfeld flexibler und humaner zu gestalten, ohne dass die berufliche Leistung leidet. Und wer weiss, vielleicht ist das der Weg zu einer nachhaltigeren und zufriedeneren Arbeitskultur, nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit.
Unbedingt!
Die Förderung der Viertageswoche ist wichtig und zentral: Arbeitszeitverkürzungen fördern die Gesundheit und Zufriedenheit von uns allen. Und sie tragen der Tatsache Rechnung, dass die Produktivität der Arbeitnehmenden in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen ist. Die Entwicklung der Arbeitszeit hat damit aber nicht Schritt gehalten. Das muss sich jetzt ändern. Viele Beispiele aus dem In- und Ausland zeigen, dass kürzere Arbeitswochen auch wirtschaftlich kein Nachteil sind. Es ist aber auch klar, dass wir zusätzliche Erkenntnisse brauchen, weil die Viertageswoche in der Schweiz bisher kaum gelebt wird. Daher habe ich diesen Vorstoss ausgearbeitet und bin sicher, dass er auch sehr wertvolle Erfahrungen bringen wird.