Die UBS übernimmt die CS und bezahlt dafür 3 Milliarden Franken in UBS-Aktien. Der Bund gibt eine Garantie im Umfang von 9 Milliarden Franken zur Übernahme von potenziellen Verlusten der UBS. Finanzministerin Karin Keller-Sutter sagt, diese Lösung habe weniger Risiken für Staat und Steuerzahler*innen als beispielsweise eine Übernahme; auch für den Wirtschaftsstandort und die internationale Finanzstabilität sei diese Variante vorteilhaft. Nichtsdestotrotz wird 15 Jahre nach der Rettung der UBS erneut eine Grossbank vom Staat gerettet. Und dies, obwohl nach der Finanzkrise ein ausgeklügeltes System zur Sanierung und Abwicklung von Grossbanken entwickelt wurde, um genau diesen Fall zu verhindern.
Ist es richtig, dass der Staat für den CS-UBS-Deal mit Garantien einspringt?
VR vor Gericht?
Der Untergang der CS wirft nicht zum ersten Mal eine unbeantwortete Frage auf.
Weshalb hat auch diese Bank einen Verwaltungsrat, der zwar eine grosszügig bemessene Vergütung erhält, aber die Talfahrt der letzten Jahre nicht verhindert hat. Die verschiedenen CEOs der Vergangenheit – ich meine die aus der nahen Vergangenheit – sind von diesem Verwaltungsrat berufen worden.
Ich versuche mir vorzustellen, dass ich es erlebe, einen Verwaltungsrat vor Gericht zu sehen.
Was tun, wenn ein System zusammenbricht?
Nach der Lehre vom Kollaps, kann er mit einem finanziellen Zusammenbruch beginnen. Steckt wohl auch die Schweiz jetzt da schon mittendrin? Ob Systeme halten können, was sie versprechen, hängt vor allem auch davon ab, ob an sie geglaubt und ihnen vertraut wird. Ist dies nicht (mehr) gegeben, erodiert ein System und bricht zusammen. Was sich aktuell beim Banken- und Finanzsystem manifestiert.
Die gängigen Systeme wie sie beispielsweise bei der Arbeit, bei der Politik oder bei der Wirtschaft im Rahmen der autoritär-militärisch sowie industriell-technokratisch geprägten Zivilisation auf Wachstum getrimmt bestehen, scheinen mir nicht geeignet für die Veränderungen, die es dringend für eine enkeltaugliche Menschheit braucht. Damit bei einem maroden System eine für alle günstig wirksame Veränderung erreicht werden kann, braucht es gemeinsam den Mut, mit den falschen Dingen radikal aufzuhören. Erst dann wird Raum frei für grundlegend und wahrhaftig zukunftsfähig Neues.
Unwissenheit und Überforderung
Wie soll ich als Normalbürger diese Katastrophe werten, wenn nicht mal die Finma in der Lage ist, rechtzeitig einzugreifen?
Was ich weiss: So lange es in der Schweiz Banken gibt, die sich auf Staatsrettung verlassen können, wird sich an der Gier und Risikobereitschaft in deren Chefetagen nichts ändern. Dass diese Grossbanken mit höchster kriminellen Energie «geschäften», beweisen die milliardenschweren Bussen, von denen wir und die Politik periodisch erfahren müssen. Wir sollten uns an Banken halten, die sich um Kund*innen aus der Schweiz kümmern. Ich brauche keine CS, UBS oder wie diese Kraken auch immer heissen mögen.
Die Tragik jetzt: Das Lamento ist parteiübergreifend, jetzt werden wieder Zeitungsspalten gefüllt ... und übermorgen wandert die Karawane weiter ... bis zum nächsten Gau.
Leitplanken
Ich hoffe, dass der Bunderat diesmal der UBS sehr enge Leitplanken setzt und zukünftig sehr genau hinschaut. Das CS-Debakel beweist, dass von Banken nur bla bla kommt.
Zur Volksbank machen
Denkanstoss: Statt Staatsgarantien lieber Aktien an die Mitarbeiter*innen ausgeben. Und die sollen dann zusammen entscheiden, wie es mit der Bank weiter geht. Z.B. was die Arbeitsplätze angeht.
No-One-Too-Big-To-Fail-Strategie
Fazit: Eine Monsterbank wird zukünftig zur noch grösseren volkswirtschaftlichen Bedrohung nicht nur für die Schweiz, sondern für die ganze Welt. Wir brauchen nicht nur eine Too-Big-To-Fail-Regelung, sondern eine No-One-Too-Big-To-Fail-Strategie.
Im Zentrum sollen jetzt die Menschen stehen – allen voran die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu wurde an der mehrstündigen Pressekonferenz kein Wort verloren. Ein Skandal.
Casino abtrennen
Der Staat sollte die Bank voll übernehmen, und das Spielcasinos von der Bank abtrennen. Wir tragen sowieso die Risiken!
Wer kein Bedauern kennt ...
Merkt ihr es eigentlich? Wir haben alles richtig gemacht. Nur Schocks. Wir sind Helden - auch in der Krise. Krank. Wer kein Bedauern kennt, der wird so.
Ein trauriger Tag
Die Credit Suisse musste gerettet werden, damit die Kunden Sicherheit haben, insbesondere auch die KMUs. Ich habe nach den Ausführungen des Bundesrates den Eindruck, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hat. Es ist ein trauriger Tag für unser Land. Ich hoffe, dass die Imageschäden für den Finanzplatz nicht zu gross sein werden.
Schwarzer Tag für die Schweiz
Ein schwarzer Tag für die Schweiz. Unglaublich, dass es soweit hat kommen müssen. Das wird und muss aufgearbeitet werden. Zu Freiheit gehört Verantwortung über sein eigenes Handeln. Verantwortung heisst auch, aus einer solchen Situation kein politisches Kapital zu schlagen.
Stabilität und Rechtssicherheit
Es ist die bestmögliche Lösung für unseren Finanz- und Wirtschaftsstandort. Mit diesen Massnahmen schaffen Bund, SNB und Finma Stabilität und Rechtssicherheit für Mitarbeitende, Kunden und die Wirtschaft. #CreditSuisse
Diese Information ist inhaltlich richtig. Ansonsten ist es ein Skandal. (Die grössere Frage ist doch, ob die aus der CS-UBS-Fusion resultierende dann immer noch eine Baseler Bank sein wird, oder wird sie dann definitiv zu einer Züricher Bank?)
Trotz Einhaltung aller Vorgaben ...
"Die umfangreichen Vorgaben der Regulierer sollten eigentlich verhindern, dass es überhaupt zu einer derartigen Schieflage kommt. Besonders bedenklich: Die Credit Suisse hat alle Vorgaben bis zuletzt eingehalten."
Umdenken
Es ist richtig, jetzt einzugreifen, aber auch nur, weil man jahrelang versagt hat und die Banken hat wirtschaften lassen, als wären es die 80er-Jahre. Zukünftig sollte man solche Unterstützung an die Innovationskraft der Banken koppeln, sonst veraltet unsere Bankenlandschaft noch weiter. Die Konkurrenz wird nur noch grösser werden: Technologiekonzerne wie Apple steigen in den Zahlungsverkehr ein, kleine Start-ups bringen Apps auf den Markt, die das Verwalten der 3. Säule personalisieren. Nun liegt es an den grösseren Akteuren, hierfür die Infrastruktur bereitzustellen, wie es aktuell Goldman Sachs für z. B. Apple oder Stripe tut oder in der Schweiz Vontobel für Yapeal. Banken, die solche offensichtlichen Trends verschlafen, sollte man nicht retten, und es liegt am Staat, dafür zu sorgen, dass die Steuerzahler nicht zur Kasse gebeten werden.
Mehr Schein als Nein
Die Frage ist mit Ja/Nein kaum zu beantworten. Natürlich bin ich dagegen, dass der Staat = Steuerzahlende für die jahrelang begangenen Fehler einer Dividenden ausschüttenden Grossbank aufkommen muss. Aber ich bin auch dagegen, dass das finanzielle Gefüge der Schweiz ins Schwanken kommt. Allerdings kann ich als normaler Füdlibürger nicht beurteilen, ob dem wirklich so wäre, wenn denn die CS den kolossalen Eisberg des eigenen Unvermögens rammt und blubbernd untergeht.
Was ich aber weiss ist, dass das Boni-Dividenen-System ein brutaler Hohn für all jene ist, die ihr Geld durch wirkliches Arbeiten verdienen und ausserdem auch versteuern (!), und nun ebendiese Steuern ohne mit der bundesrätlichen Wimper zu zucken grosszügig für jene ausgegeben werden, die mit Dividenen (steuerfrei!) unverschämt reich wurden, ohne auch nur einen Strich dafür zu tun. Ein krasses Ungleichgewicht, eine schallende Ohrfeige an den (offenbar nicht überall vorhandenen) Gerechtigkeitssinn. Bamm.
Nicht schon wieder
Leider hat die Politik wieder in diesem Bereich versagt und das schlimme daran man will trotz allem Bonis auszahlen und dass ist ein Skandal. Ich kann die Forderung nach Trennbankensystem nur stützen und wenn die Spekulanten Geld verlieren haben sie eben Pech gehabt und der Bund zahlt nichts. denn wäre schon mal das to big to fail minimiert .