Wo zahlt man weniger Steuern – in Basel oder in Bottmingen? Die meisten würden wohl spontan Bottmingen sagen. Und es stimmt, dass die Gemeinde zu den steuergünstigsten im Kanton Baselland zählt. Neue Zahlen der Eidgenössischen Steuerverwaltung zeigen aber, dass eine Familie (Einkommensverteilung 50/50, zwei Kinder, Jahreseinkommen 150’000 Franken) in Basel 2023 bei den Einkommenssteuern neu günstiger wegkommt als in Bottmingen – mehr dazu hier. Diese Entwicklung ist das Resultat zahlreicher Steuersenkungen auf städtischer Seite in Kombination mit den gleichbleibenden Belastungen im Baselbieter Speckgürtel.
Steuern: Baselland teurer als Basel-Stadt. Was jetzt?
Wo zahlt man weniger Steuern – in Basel oder in Bottmingen? Die meisten würden wohl spontan Bottmingen sagen. Und es stimmt, dass die Gemeinde zu den steuergünstigsten im Kanton Baselland zählt. Neue Zahlen der Eidgenössischen Steuerverwaltung zeigen aber, dass eine Familie (Einkommensverteilung 50/50, zwei Kinder, Jahreseinkommen 150’000 Franken) in Basel 2023 bei den Einkommenssteuern neu günstiger wegkommt als in Bottmingen. Diese Entwicklung ist das Resultat zahlreicher Steuersenkungen auf städtischer Seite in Kombination mit den gleichbleibenden Belastungen im Baselbieter Speckgürtel.
Für eine Gesamtschau (und speziell für die beiden fiktiven Geschichten) sollten auch die beiden BS-Landgemeinden Riehen und Bettingen berücksichtigt werden. Die Steuern sind tiefer als in der Stadt Basel und ein Umzug ist einfacher, da kein Kantonswechsel notwendig ist.
Steuersenkungswettbewerb nicht weiter befeuern!
Der Staat braucht genügend finanzielle Mittel, um Leistungen für die Bevölkerung zu erbringen. Ein solider Finanzhaushalt ermöglicht einen starken Sozialstaat, den sozialen Wohnungsbau, einen ökologischen Umbau der Wirtschaft und auch eine gute Bildungsqualität. Der Fokus sollte auf der Verbesserung der Lebensqualität und den staatlichen Leistungen liegen und nicht ausschliesslich auf Steuersenkungen.
Steuerwettbewerb mag ich nicht
Das Buhlen um „gute“ Steuerzahler lässt immer, neben den „Gewinnern“, den Hochverdienenden, Verlierer zurück. Wenn der Ertrag in den Staatskassen mit solchen populistischen Aktionen zurückgeht, folgen Abbaumassnahmen auf dem Fusse. Und dies trifft wiederum jene mit den knapp ausgestatteten Lohntüten. Deshalb nein zu solchen Manövern. Dabei ist es mir egal, ob es gerade mich, diesseits der Hülftenschanz, oder jene im Baselbiet trifft.
Steuerwettbewerb nicht noch mehr verschärfen
Als Baselbieter:innen müsste man darauf hoffen, dass Luca Urgese mit seinen Ideen nicht durchkommt. Die Finanzlage unseres Nachbarkantons und der Gemeinden ist schwierig. Hinzu kommen demographische Herausforderung (hoher Anteil an älteren Menschen). Basel-Stadt hat gerade für Familien viele Vorteile (Stichwort: Kita-Gebühren). Beide haben grosse (gemeinsame) Herausforderungen bei Klimaschutz, Gesundheitswesen usw. Weitere Steuersenkungen setzen die stabile Finanzpolitik auf's Spiel.
80millionen
wann bekommt BS eigentlich diese 80 Millionen von BL zurück? BL schreibt ja wieder schwarze Zahlen. Wann geltet eigtl BL die Zentrumslasten von BS ab?
Steuern rauf oder runter?
Dass sogar in der für Baselbieter Verhältnisse relativ günstigen Gemeinde Bottmingen mehr Steuern zu bezahlen sind, dürfte daran liegen, dass der Kanton Basel-Stadt extrem vom Kapitalismus profitiert. Während die Steuern im Kanton Baselland für die Einwohnerinnen und Einwohner wohl eher noch weiter nach oben gehen werden, könnten sie im Kanton Basel-Stadt wahrscheinlich einigermassen problemlos noch weiter runter geschraubt werden. Wegen der Steuern den Wohnkanton zu wechseln, war für mich noch nie ein Thema.
Na bravo: steuergünstiger als der Speckgürtel - das wird die Immopreise gleich wieder hoch treiben, jetzt wo sich die Marktsituation ein Mü verbessert hatte...
Zentrumsleistungen berücksichtigen!
Die Ungleichheiten bestehen nicht nur auf der individuellen Seite, auch auf den Leistungen, die der Staat oder das Gemeinwesen erbringen. Die bisherigen Steuerprofiteure vor der Tür unseres kleinen Stadtkantons sollten mal bei ihren Gemeinden anklopfen, um die Beiträge an die Kultur zu erhöhen (einzig Arlesheim und Reinach leisten nennenswerte Beiträge an das Basler Theater z.B.). Aber: Alle diese Unterschiede punkto Belastung - mit dem blöden Schielen nach Vorteilen - wären vom Tisch, wenn wir die Kantonsfusion schaffen würden.