Fernweh zuhause 🚢
Das Basler Hafenmuseum präsentiert sich in neuem Glanz. Mit einer «Charmeoffensive» in Europa will die Basler Regierung den Standort stärken. Wegen Corona hatte der Sozialdienst der Polizei deutlich mehr zu tun. Die Neuauflage der staatlichen Corona-Mietzinshilfe für Geschäfte wird stark nachgefragt. Roche baut bis zu 400 Stellen ab. Das sind Deine News des Tages.
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Guten Abend, liebe Newsgemeinde, David, der Tickerer, schliesst seinen Nachrichtenladen.
- [[[--ticker-anchor-6]]] Einmal virtuell ein Rheinschiff steuern!
- [[[--ticker-anchor-7]]] Dreispitz vorübergehend stromlos.
- [[[--ticker-anchor-5]]] Das fällt aus dem Rahmen(-Abkommen).
- [[[--ticker-anchor-4]]] Den Sozialdienst der Polizei gibt es seit genau 90 Jahren.
- [[[--ticker-anchor-3]]] Über 770 Gesuche von Basler Geschäften.
- [[[--ticker-anchor-2]]] Wohnschutz vor Investor*innen-Interessen.
- [[[--ticker-anchor-1]]] Auch in Basel gehen Arbeitsplätze verloren.
- [[[--ticker-anchor-0]]] Das Basel Briefing, heute ganz hintergründig.
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17:30 Uhr Das frisch renovierte Hafen-Museum ist wieder offen |
Das neu-alte Museum wurde auch aussen aufgefrischt. (Bild: Keystone-SDA)
Aufgeräumt, hell, ruhig, so präsentiert sich der Innenraum.
Zu bestaunen sind unter anderem detailgetreue Schiffsmodelle.
Einmal selber Kapitän"in sein? Wenigstens am Simulator ist das möglich.
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Das Hafenmuseum Verkehrsdrehscheibe Schweiz in Basel ist von Grund auf erneuert worden. Nach halbjähriger Schliessung ist es nun wieder für das Publikum zugänglich. In die Sanierung des Museums beim Hafenareal wurden rund zwei Millionen Franken investiert, wie der Verein Verkehrsdrehscheibe Schweiz heute Donnerstag mitteilte. Zur Verfügung gestellt wurde das Geld von Stiftungen sowie von Institutionen und Privatleuten. Die Ursprünge des Hafenmuseums gehen auf das Jahr 1954 zurück. Damals wurde eine erste Ausstellung unter dem Namen «Unser Weg zum Meer» eröffnet. Das 1953 erstellte Museumsgebäude befand sich laut den Betreibern in einem desolaten Zustand und wurde nun komplett saniert. In neuem Glanz präsentiert sich auch die Ausstellung, die aktualisiert und neu gestaltet wurde. Zu den Höhepunkten zählt ein moderner Schiffssimulator, auf welchem die Besucherinnen und Besucher selbst ein Frachtschiff steuern können. Neu verfügt das Hafenmuseum über zahlreiche interaktive Elemente. Präsentiert werden neben der Geschichte der Binnenschifffahrt auch diverse Berufsbilder, die Aktivitäten im Hafen sowie die Transport- und Logistikwelt. Zur Wiedereröffnung des Museums findet am Samstag ein «Tag der offenen Tür» statt. Das Publikum kann an diesem Anlass nicht nur die Ausstellung besichtigen, sondern sich auch auf eine Hafenrundfahrt begeben. (Keystone-SDA) |
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17:15 Uhr 2200 Haushalte vom Stromnetz getrennt |
Heute Donnerstag ist es gegen 13:15 Uhr zu einem Stromunterbruch am Dreispitz gekommen. Die Ursache war ein defektes Kabel. Nach rund eineinhalb Stunden waren wieder alle 2200 IWB-Kund*innen mit Strom versorgt. Die Spezialisten der IWB analysieren nun die genaue Ursache für den Schaden. Das Stromnetz der IWB sei «eng vermascht aufgebaut». Dadurch liessen sich Störungen rasch eingrenzen und betroffene Kund*innen könnten von einem anderen Netzteil aus versorgt werden, schreibt die IWB, die sich für den Stromausfall entschuldigt. |
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15:15 Uhr Zeigt Beat Jans der Schweiz den🖕? |
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Der Abbruch der Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen und die dadurch arg getrübten bilateralen Beziehungen sorgen im basel-städtischen Präsidialdepartement für hektisches Treiben. Nun legt Beat Jans mit einer Charmeoffensive nach. Kein Magistrat im Land fand deutlichere Worte als der Basler Regierungspräsident. Beat Jans twitterte am 26. Mai, am Tag, als der Bundesrat das Abkommen kübelte, erbost: «Die Schweiz an aussenpolitischem Tiefpunkt angelangt. EU/Rahmenabkommen: Abbruch ohne Alternative. Das ist schlimmer als befürchtet. Es ist ein Affront gegenüber unseren Nachbarländern und widerspricht dem Wunsch der Kantonsregierungen und der Aussenpolitischen Kommissionen.» Worauf sich flugs die SVP über den «beleidigenden Rundumschlag» beschwerte (ausgerechnet) und den Grossen Rat einschaltete, wo die Schelte allerdings verhallte. Doch Jans kann nicht nur schimpfen, sondern auch schreiben. Nämlich zusammen mit Bärbel Schäfer, Freiburger Regierungspräsidentin sowie Präsidentin der Deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz, und Claudine Ganter, Regionalrätin der Région Grand Est und Vizepräsidentin des Oberrheinrats, an die Staatsoberhäupter Guy Parmelin (Schweiz), Emmanuel Macron (Frankreich) und Angela Merkel (Deutschland). Gut, letztere ist nur Kanzlerin, also Regierungschefin. Aber immerhin. In dem Brief wird gefordert, «nachbarschaftliche Gespräche aufzunehmen und einen Dialog über die Zusammenarbeit der Schweiz mit der Europäischen Union zu führen». Und nun zündet Jans die nächste Stufe: eine Charmeoffensive unter dem Motto «Basel. Wo die Schweiz in Europa zuhause ist». Das tönt, als verabschiedete sich der Kanton Basel-Stadt von der Schweiz und suchte Anschluss an Europa. Doch so ist es nicht gemeint. Ziel sei es vielmehr, «für die guten Beziehungen der Schweiz mit Europa zu werben und Basel als Tor zur Schweiz zu positionieren». Den Auftakt macht ab 1. Juli und bis am 31. Oktober 2021 ein Auftritt im «House of Switzerland» in Stuttgart. Der Auftritt umfasst eine kleine Basler Ausstellung zum Kampagnenmotto. Ergänzend sind Netzwerkanlässe von Basler Partnern vorgesehen. Zudem wird das anlässlich des 25 Jahr-Jubiläums des Museum Tinguely auf Europatournee gesandte umgebaute Frachtschiff «Evolutie» für Netzwerkanlässe genutzt. Welche Anlässe wo geplant sind, kann hier nachgeschaut werden. |
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13.40 Uhr Die Frauen kamen via Sozialdienst zur Polizei |
Die Corona-Pandemie hinterlässt auch Spuren beim Sozialdienst der Kantonspolizei Basel-Stadt: Im ersten Corona-Jahr 2020 haben Hilfeleistungen und Beratungen des Sozialdienstes gegenüber dem Vorjahr um rund 20 bis 30 Prozent zugenommen. Konkret leistete die Abteilung im vergangenen Jahr 4800 Amtshandlungen, wie Massimo Bonato, Leiter Sozialdienst der Kantonspolizei Basel-Stadt heute Donnerstag vor den Medien sagte. Die Pandemie sei bei der Arbeit des Sozialdienstes stark spürbar. So verzeichne der Sozialdienst seit Ausbruch der Pandemie eine signifikante Verschärfung der Suchtproblematik. Auch ist laut Bonato eine Zunahme von Fällen zu spüren, bei denen psychologische oder psychiatrische Hilfe vermittelt werden muss. «Wir haben die Unsicherheit der Menschen gespürt, die wegen der Pandemie plötzlich keinen strukturierten Tagesablauf mehr hatten oder ein sicheres Einkommen», sagte Bonato. Auch hätten immer mehr Menschen den Sozialdienst kontaktiert, die zunehmend Mühe mit der Home-Office-Pflicht hatten. «Wir haben festgestellt, dass den Menschen das Dach immer mehr auf den Kopf fällt; die eigene Umgebung wurde auch bewusster wahrgenommen», sagte Bonato. Plötzlich hätten sich Störfaktoren bei den Nachbarn bemerkbar gemacht, die ohne Pandemie nicht aufgefallen wären. Mit den Öffnungsschritten mache sich nun eine zunehmende Beruhigung der Situation bemerkbar, sagte Bonato. Der Sozialdienst der Kantonspolizei Basel-Stadt feiert heute sein 90-jähriges Bestehen. Mit seiner Gründung hatte auch die erste Frau als «Polizei-Assistentin» ihre Arbeit bei der Kantonspolizei Basel-Stadt aufgenommen. Ihr Auftrag war 1931, sich der «Fürsorge für Kinder, Mädchen und Frauen in Notlagen» zu widmen. Erst ab 1981 kümmerte sich die Abteilung, die zwischenzeitlich aus drei Polizei-Assistentinnen und einem Detektiv bestand und damals «Dienst für Polizeiassistenz» genannt wurde, auch um Männer. Heute beschäftigt die Abteilung Sozialdienst neben dem Leiter Massimo Bonato vier Mitarbeiter*innen mit Aus- oder Weiterbildung in Sozialer Arbeit und zwei ausgebildete Polizist*innen. Die Mitarbeiter*innen leisten unter anderem Erstbetreuung von traumatisierten Personen bei Verbrechen, Unfall oder Suizid in der Öffentlichkeit. Auch unterstützen sie Opfer von Gewalttaten und Angehörige von Verstorbenen. (Keystone-SDA) |
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11:40 Uhr Bisher wurden 3,9 Millionen Franken ausbezahlt |
Die Corona-Mietzinshilfe an Basler Geschäfte entspricht auch in ihrer zweiten Auflage einem grossen Bedürfnis, stellt das Finanzdepartement von Tanja Soland fest. Per Ende Juni wurden mehr als 770 Beitragsgesuche eingereicht. Davon wurden rund drei Viertel bereits genehmigt und ausbezahlt. Gesuche können noch bis Ende Oktober beim Finanzdepartement eingereicht werden. Beiträge werden für jene Zeit ausgerichtet, in der aufgrund von behördlichen Covid-19-Pandemiemassnahmen das Geschäft oder Teile davon geschlossen waren. Anspruch besteht für die Monate November 2020 bis August 2021. Das vom Grossen Rat abgesegnete «Dreidrittel-Modell» sieht vor, dass Vermieter*innen, die sich mit ihrer Mieterschaft auf eine Reduktion von mindestens zwei Dritteln der Netto-Miete geeinigt haben, ein Drittel des Mietzinses vom Kanton entschädigt erhalten. Vermieterschaft, Mieterschaft und der Kanton übernehmen somit je einen Drittel des Mietzinses. Zurzeit gehen wöchentlich rund 40 bis 50 neue Gesuche ein. Insgesamt sind bisher 772 Gesuche eingegangen, die das Finanzdepartement mitteilt. Davon wurden bereits 568 genehmigt und ausbezahlt. 36 Gesuche wurden aufgrund fehlenden Anspruchs abgelehnt. Somit sind 604 Gesuche bereits geprüft. Dies entspricht rund 80 Prozent der Gesuche. Die ausbezahlten Beiträge summieren sich auf insgesamt 3,9 Millionen Franken. Im Durchschnitt wurden pro Gesuch 6810 Franken ausbezahlt. Am meisten gefragt sind die Corona-Mietzinshilfen in der Gastronomie. Ebenfalls stark vertreten sind der Einzelhandel und «Betriebe zur Erbringung von Dienstleistungen des Sports, der Unterhaltung und der Erholung», also etwa Fitnessstudios. Bei der ersten Hilfsaktion im Zuge des harten Lockdowns, die Ende September 2020 endete, gingen über 1500 Gesuche ein. Die meisten aus der Gastrobranche. |
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10:10 Uhr Mieter*innen erhalten ein Rückkehrrecht |
Vorzeitige Sanierungen und preistreibende Renovationen von bezahlbaren Wohnungen soll es künftig nicht mehr geben. Denn verstärkte Anreize zur Sanierung im bewohnten Zustand und ein Rückkehrrecht bei Sanierungen und Umbauten wirken Massenkündigungen entgegen. So der Kern der heute von der Basler Regierung verabschiedeten Verordnung zum Wohnraumfördergesetz. Damit sei auch der hängigen Initiative «Ja zum echten Wohnschutz» Genüge getan. Das vom Volk im letzten November angenommene revidierte Wohnraumfördergesetz verstärkt den Wohnschutz. Das Gesetz sieht vor, dass für die Sanierung, den Umbau oder Abbruch von bezahlbaren Wohnungen eine zusätzliche Bewilligungspflicht mit Mietzinskontrolle eingeführt werden soll. Die Details regelt die heute verabschiedete Verordnung. Für die unter die Schutzbestimmungen fallenden Mietwohnungen gilt neu, dass der Mietzins infolge einer Sanierung oder einem Umbau zwischen maximal 109 Franken (für eine 1-Zimmerwohnung) und maximal 279 Franken (für eine Wohnung mit 5 oder mehr Zimmer) ansteigen darf. Damit werde gewährleistet, dass energetische Sanierungen von Wohngebäuden weiterhin möglich seien, so die Regierung in einer Mitteilung. Im Sinne des Klimaschutzes sind hingegen über die gesetzliche Vorschrift hinausgehende energetische Investitionen von den maximalen Aufschlägen ausgenommen und können separat gemäss Mietrecht auf die Mietzinse überwälzt werden. Weitere Ausnahmen können lediglich für die Denkmalpflege sowie für Massnahmen zugunsten der Erdbebensicherheit oder der Hindernisfreiheit gewährt werden. Gleichzeitig nimmt der Regierungsrat zur hängigen Initiative «JA zum echten Wohnschutz» Stellung. In seinem Bericht an den Grossen Rat lehnt er diese ohne Gegenvorschlag ab. «Ein juristisches Gutachten bestätigt klar und eindeutig, dass die Umsetzung des Wohnschutzes wie er vom Volk im letzten November angenommene wurde verfassungsrechtlich zulässig ist». Der Regierungsrat bevorzuge es daher, die jetzige Gesetzesgrundlage zeitnah in Kraft zu setzen und deren Wirkungen auf den Mietwohnungsmarkt abzuwarten, «bevor weitere gesetzliche Änderungen und Verschärfungen in Erwägung gezogen werden.» Mehr zum Thema: Wem gehört Basel? |
Wenn die Strategie des Regierungsrates aufgeht, braucht es ihn hoffentlich nicht mehr. Bis dahin bleiben wir am Ball.
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09:30 Uhr Ab August ist klar, wer bei Roche gehen muss |
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Der Pharmakonzern Roche setzt in seiner Entwicklungssparte den Rotstift an. Wie der «Blick» heute Donnerstag berichtete, soll die Belegschaft in der Entwicklungsabteilung bis zum Ende des Jahres um 5 bis 7 Prozent reduziert werden. Das Blatt beruft sich dabei auf Aussagen vom Roche-Entwicklungschef Levi Garraway in einer Videobotschaft, die der «Blick» online verfügbar machte. Laut Garraway sind etwa 300 bis 400 Stellen weltweit betroffen. Roche selbst bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AWP, dass es zu einem Abbau von Stellen in der Sparte kommen werde. Über den Umfang stand in der Stellungnahme allerdings nichts. Roche sei bestrebt, einen möglichst grossen Nutzen für Patient*innen zu erzielen und dabei die Kosten für die Gesellschaft nachhaltig zu gestalten. «Um dies zu erreichen, muss sich unser Geschäft kontinuierlich mit dem sich schnell verändernden Umfeld weiterentwickeln», hiess es in dem Statement weiter. «Da dies eine Neupriorisierung der Arbeit erfordert, können die Verschiebungen in unserer Organisation zum Abbau von Stellen führen», erklärte Roche. Man habe in dieser Woche mit den Mitarbeiter*innen über die entsprechenden Pläne geredet. Laut «Blick» dürften auch die Standorte Basel und San Francisco von den Arbeitsplatzabbau betroffen sein, wo über die Hälfte der Entwicklungsabteilung angesiedelt ist. Wie der «Blick» weiter berichtet, haben die Gewerkschaften von den Abbauplänen noch nicht erfahren. Gegen aussen habe Roche bisher kein Wort kommuniziert. Wie es in der aktuellen Stellungnahme des Konzerns hiess, werde man alle betroffenen Mitarbeiter*innen unterstützen. «Es wurden derzeit keine weiteren Entscheidungen getroffen und es sind aktuell keine weiteren Details verfügbar. Sobald sich die Pläne konkretisieren, wird Roche eng mit den Arbeitnehmervertretungen zusammenarbeiten.» Wie aus der Video-Ansprache von Garraway hervorgeht, sind vor allem Projektmanager, administrative Mitarbeiter, Coaches von den Sparplänen betroffen. Eine Personalmanagerin erklärte in dem Video, ab August werde klar sein, wer das Unternehmen verlassen müsse. (Keystone-SDA) |
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Und hier das Basel Briefing:
Trägt manchmal dick auf, ist aber immer leicht verdaulich: das Basel Briefing, das es hier zu abonnieren gilt. |