Das Theater Basel engagiert ab 2025 Marco Goecke als künstlerischen Leiter und Haus-Choreograph. Goecke ist kein unbeschriebenes Blatt: Beruflich bezeichnet ihn das Theater als «Ausnahmekünstler». In die internationalen Schlagzeilen schaffte er es aber vor allem, als er im Februar 2023 der Tanztheater-Kritikerin Wiebke Hüster Kot seines Dackels ins Gesicht geschmiert hatte. Goecke bat nach längerer Debatte um Entschuldigung, wurde aber von der Staatsoper Hannover aufgrund der Aktion suspendiert. Im August 2023 erklärte Goecke, er habe infolge eines Burnouts aus dem Affekt heraus gehandelt. Nun erhält er in Basel eine zweite Chance als Ballettdirektor. Sein Fehltritt wurde damals auch als ein Zeichen für das oftmals angespannte Verhältnis zwischen Künstler*innen und Kritiker*innen bewertet. Goecke sagte am Mittwoch an der Medienkonferenz, sein damaliges Verhalten sei der grösste Fehler seines Lebens gewesen.

Verdient jede*r eine zweite Chance?

Das Theater Basel engagiert ab 2025 Marco Goecke als künstlerischen Leiter und Haus-Choreograph. Goecke ist kein unbeschriebenes Blatt: Beruflich bezeichnet ihn das Theater als «Ausnahme­künstler». In die internationalen Schlagzeilen schaffte er aber vor allem, als er im Februar 2023 der Tanztheater-Kritikerin Wiebke Hüster Kot seines Dackels ins Gesicht geschmiert hatte. Goecke bat nach längerer Debatte um Entschuldigung, wurde aber von der Staatsoper Hannover aufgrund der Aktion suspendiert. Im August 2023 erklärte Goecke, er habe infolge eines Burnouts aus dem Affekt heraus gehandelt. Nun erhält er in Basel eine zweite Chance als Ballettdirektor. Sein Fehltritt wurde damals auch als ein Zeichen für das oftmals angespannte Verhältnis zwischen Künstler*innen und Kritiker*innen bewertet. Goecke sagte Mittwoch an der Medienkonferenz, sein damaliges Verhalten sei der grösste Fehler seines Lebens gewesen.

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Helena Krauser
Helena Krauser
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Mirco Kaempf
23. Mai 2024 um 07:54

Renomme wichtiger als menschlicher Anstand

Die Frage sollte nicht lauten ob jede:r eine 2. Chance verdient hat, sondern ob dieser Herr wirklich eine entlöhnte Leitungsposition vom Theater Basel kriegen sollte. Wenn wir dem Theater Basel wirklich einen kulturellen “Leuchtturm” Status zusprechen wollen erwarte ich mehr Rückgrat. (Kommt noch dazu, dass die Pressekonferenz mit der Vorstellung sehr spontan angekündigt wurde).

So ein Fäkalincident ist fuer mich nicht ein mishap sondern deutet auf ein Muster hin.

Ist uns Renomme wirklich mehr wert, als Umgang?

& von “Cancelculture” kann keine Rede sein. Institutionen hören einfach nicht auf, problematischen Personen Führungsrollen zu verpassen.

Katja Müggler
23. Mai 2024 um 09:09

Falsche Toleranz

Seine Emotionen kontrollieren zu können ist eine wesentliche Voraussetzung um eine umsichtige, professionelle Führungsperson zu sein/zu werden.

Seine Nominierung halte ich für einen unsorgfältigen Entscheid. Es scheint, dass die Grenzüberschreitungen in der Ballettsparte - in der Folge wurde die Ballettschule geschlossen - bereits vergessen sind und nun eine Fortsetzung folgt...

Claudia Früh
23. Mai 2024 um 06:04

zweite Chance?

Der Mann ist gebildet, privilegiert und schmiert einem andern Menschen Hundekot ins Gesicht. Von Affekthandlung kann da gar keine Rede sein. Das musste geplant werden. Bei ihm haben sämtliche innere Kontrollstellen versagt. Nun, was heisst das für seine Arbeit? Seinen Umgang mit Mitarbeitenden? Nun bekommt er eine zweite Chance. Das ist nett, nur es will mir nicht so recht gefallen.

Trix
23. Mai 2024 um 04:46

Kaumt drauf an

Kommt drauf an, welche verfehlung jemand gemacht hst.

Hundekot in ein Gesicht zu schmieren ist zuviel. Nicht alles ist kunst.

Elisha Schneider
23. Mai 2024 um 05:46

Narzisstisch

Wer auf Kritik so unflätig reagiert, gehört nicht an eine exponierte Stelle.

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Johannes Sieber
Grossrat GLP

2 x Hundekot?

Eine zweite Chance, einer Kritikerin Hundekot ins Gesicht zu schmieren? Ich weiss nicht. Ansonsten: das Drama ist zurück am Theater Basel, find ich super!

Mütze Kopie 2
Mathis Reichel
Pensioniert, Musiker, Tänzer

Grenzen

Gibt es Grenzen? NoGos? Rote Linien? Ist in der Kunst alles erlaubt, was nicht zum Tod führt? Die Who´s haben ihre Gitarren auf der Bühne zertrümmert. Marina Abramovic treibt öffentliche Selbstzerstörung. Kot auf eine Journalistin zu werfen ist eine gewagte Kategorie. Vor etwa 20 Jahren bekam ich mal ein Couvert mit Kot. Ich weiss bis heute nicht von wem und weswegen, zweifle allerdings an einem künstlerischen Hintergrund. Es geschah sicher nicht im Affekt. Ich stelle mir dann vor, wie dieses Couvert gefüllt wurde, wie das technisch vor sich ging, aber lassen wir die Details. Auch bei Marco Goecke verlief es trotz Burnout-Geschwätz nicht im Affekt, die Aktion musste wohl überlegt sein und nicht ganz einfach auszuführen. Burnout wie Kot, beide sind schlechte Indizien, um eine Ballettstelle anzutreten. Er sei ein Ausnahmekünstler, mag sein, ich kann das nicht beurteilen. Am Ende stört mich der Burnout mehr als der Kot.

Pascale Grau
22. Mai 2024 um 15:46

Gendergerechtigkeit

Ja, wenn das nicht nur Männern wiederfährt, sondern auch Frauen eine zweite Chance bekommen.

Ueli Keller
22. Mai 2024 um 20:04

Falsche und wahre Chancen

Für ein wahres Leben gibt es 1001 Chancen: und wie viele wohl für ein falsches?

3T2A1556
Patrick Vögelin
Vorstand BastA

Ja

Ich glaube man kann immer etwas kritisieren was der andere falsch macht und dann diejenigen jegliche Zukunftspläne versperren . Ich finde da gehört etwas Feinfühligkeit dazu und gebt dem eine Chance .

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