Bemalt, beklebt, abgerissen – die Wahlplakate und ihre Verschandelung geben derzeit in Basel zu reden. Während die SVP sich über die Zerstörung empört, verteidigt die bz in einem Kommentar den Umgang mit den Plakaten und plädiert für mehr Niveau bei den Originalen und der «Bearbeitung».

2023-10-05 Frage des Tages-1

Verunstaltete Wahlplakate: Gehört das zum Wahlkampf?

1506 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
Moderation
Top antworten
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Theresa, 93
Angetroffen beim Clarapatz

Alles gut

So, wie's läuft, ist alles gut.

Benjamin Glättli
05. Oktober 2023 um 07:24

Plakate ganz abschaffen

Wie wäre es, wenn wir diese Plakate einfach (z.B. per Initiative) ganz verbieten würden?

Wer bitte hat allen Ernstes Freude daran jeden Tag an 100 Fratzenmasten vorbei zu fahren?

Gebt das absurd viele Wahlkampf-Geld lieber den Obdachlosen, indem ihr genügend kostenlose Notschlafstellen einrichtet.

Dann hätten wir auch das Ärgernis mit Bettlern etwas eingedämmt und den armen Seelen einiges an Beschaffungs-Stress erspart.

Co-Präsidentin von BastA! Sina Deiss
Sina Deiss
Co-Präsidentin BastA!

Man muss damit rechnen

Ja, das ist gelebte Demokratie. Wenn man sich für Wahlen zur Verfügung stellt, dann muss man damit rechnen. Es ist ein Ausdruck politischen Engagements über die Parlamentsgrenze hinweg. Es hat aber auch Grenzen, nämlich dann, wenn Äusserungen rassistisch und/oder sexistisch werden. Aber grundsätzlich gehört es dazu.

Andi
05. Oktober 2023 um 06:10

Big Brother

Kunst? Satire? Kafkös?

Tja! Die Gesichter, welche einem immer und überall (absolut glaubwürdig?) angrinsen!? Plakate, welche nach Windböen überall herum liegen und noch Monate später hängen! Kulturstadt Basel, Kulturland Schweiz! Das verleitet einige "Künstler" dazu, dem Ganzen eine persönliche Note zu verleihen; oder freie Meinungsäusserung? Denkzettel an die Wählbaren?

Geben Sie doch zu, dass gewisse "Verschönerungen" Ihnen manchmal ein verstohlenes Grinsen hervorzaubern und Ihnen für einen kleinen Moment den Stress und die Sorgen unterbinden lassen! Na und?

Jemand sollte einen Wettbewerb machen, welches und wer das beste "umgestaltete Wahlplakat " kreiert!

Allen einen schönen Tag und gute Gesundheit!

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Johannes Sieber
Grossrat GLP

Schnauz, Zahnlücke, Augenklappe & Narben

Kürzlich wollte ich mich schon beschweren, dass unser Wahlfoto noch nicht verunstaltet wurde, da fährt ein Tram vorüber: Bülent Pekerman mit Schnauz und ich mit Zahnlücke. YES! Ich hätte Katja Christ ja noch eine Seeräuber-Augenklappe gemalt. Und Claudia Baumgartner ein paar Narben. Aber es ist halt nichts mehr wie früher, gell.

Fabian
05. Oktober 2023 um 13:52

Unnötig?

Das Unnötige sind die Wahlplakate, zumindest in dem heutigen Ausmass. Da sind Verzierungen, die einen häufig zum schmunzeln bringen, eine erlösende Abwechslung im Schildermeer. Papier und Geld könnten sinnvoller eingesetzt werden...

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Ernst Field
Bajour

Jede*r malt gerne ‘nen Schnauz

Aktuell hängen wieder überall Walhlplakate. Und wie so oft, gibt es auch Vandalismus. Das geht gar nicht, finden zumindest diejenigen, deren Gesichter verunstaltet werden oder in deren Parteien Mitglied sind. Aber Christ above, einen Untergang der Demokratie heraufzubeschwören, weil jetzt ein paar (oder von mir aus ganz schön viele) der an allen Ecken stehenden Plakaten bemalt oder beklebt werden, ist mies übertrieben. Klar sind die gekleisterten Plakate des revolutionären Klimakollektivs oder das Ausmass des Schadens an SVP-Plakaten irgendwie politisch. Aber schlussendlich zeigt all der Vandalismus doch einfach, wie weit sich so viele von der Politik entfernt fühlen. In der Schule gehört es zur guten Praxis, auf alle Gesichter in den Unterlagen was drauf zu kritzeln. Das ist ein Ausdruck der Gleichgültigkeit gegenüber dem, das andere einem als WICHTIG einzutrichtern versuchen. Menschen, denen Politik egal ist oder die sich von ihr allein gelassen fühlen, haben jetzt an allen Ecken und Plätzen Chancen, ihr Schulterzucken auszuleben. Indem sie einen Stift in die Hand nehmen und einen Schnauz über ein Gesicht zeichnen, das sie zum x-ten mal sehen müssen, das aber gefühlt noch nie was für sie gemacht hat. Oder vielleicht kritzeln sie einfach gerne. Ja klar, Vandalismus ist nichts Gutes, aber chillet’s emol. Die Politik*innen sollten sich lieber damit auseinandersetzen, wie sie jene näher an die Demokratie bringen, die sie mit ihrem Untergang bezichtigen.

Claudia Baumgartner, Grossrätin GLP
05. Oktober 2023 um 12:02

Lachen tut gut!

In unserem überladenen, kopflastigen Alltag tut etwas Humor gut... insbesondere, wenn man dabei über sich selber lachen darf... wenn verschmierte Plakate unsere grösste Herausforderung wären, würde ich mich als Politikerin glücklich schätzen...! ;-)

Sophie Jung
Installationskünstlerin

Das ist Strassen-Demokratie

Nichts für ungut, aber hätte ich eine Spraydose, würde ich diese Frage stilvoll «vandalisieren».

Auf was zielt sie ab? Kriminalisierung als Alternative? Die aggressiven Poster der SVP haben keinen Respekt vor urbanem Raum und grossen Teilen seiner Bevölkerung, warum sollten wir ihre verachtend lächelnden Gesichter respektvoll behandeln?

Die «Verunstalter*innen» haben keine Sponsoren, bedienen keine Lobby. Sie betreiben mit kreativem Ausdruck direkte Strassen-Demokratie. Ich bin jedesmal froh wenn, ein visueller Monolog zum Dialog wird, das sollten wir alle sein.

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Oliver Thommen
Grossrat GRÜNE

Das Übel mit einem lachendem Auge nehmen

Wahlplakate sind Teil des öffentlichen Raums. Auch wenn es nicht erlaubt ist, Plakate zu verändern oder zu zerstören (und die Parteien etwas Mehrkosten wegen Reserve-Plakaten haben), sollten Parteien damit leben, dass die Menschen in einem gewissen Mass damit interagieren. Vielleicht sollten wir uns an den humorvollen erfreuen, als uns wegen den infantil-grenzwertigen und zerstörerischen zu nerven.

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Mahir Kabakci
Grossrat BS

Demokratie

In der Mitte des lebendigen politischen Geschehens ist es von grosser Bedeutung, unsere demokratischen Werte zu wahren und darauf zu bestehen, dass Veränderungen stets auf friedliche und legale Wege erreicht werden. Die Stärke unserer Gesellschaft liegt in ihrer Fähigkeit, politische Diskussionen zu führen, Kompromisse zu finden und letztendlich den demokratischen Prozess zu respektieren. Daher ist es äusserst wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich aktiv in die Politik einbringen, um ihre Überzeugungen und Ziele auf demokratische Weise zu verwirklichen und echten Fortschritt herbeizuführen. Die aktuellen Ereignisse sollten auch für alle politischen Parteien Ansporn sein, die Bevölkerung stärker für politische Teilnahme zu motivieren. Wir sollten unsere Demokratie schätzen und uns bewusst sein, dass sie keineswegs selbstverständlich ist.

Kathrin, 61
Angetroffen vor dem Claramarkt

Respektlos

Das ist nicht in Ordnung. Es gibt andere Mittel zum politischen Ausdruck. Die Verunstaltung von Wahlplakaten passiert aus Unmut. Sich das rauszunehmen, ist respektlos. Egal, welche Partei davon betroffen ist.

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Christoph Hochuli
Grossrat EVP

Asoziale Sachbeschädigungen!

Das Überkleben, Bemalen und Abreissen von Wahlplakaten ist asozial, undemokratisch, respektlos und schliesslich eine Sachbeschädigung gemäss StGB Art. 144. Der Druck von Plakaten ist ziemlich teuer und die Plakatwandkosten auch. Wer eine politische Botschaft verbreiten möchte, kann selber Plakate drucken und (legal) aufhängen lassen. Zudem gibt es Websites und diverse Social Media-Plattformen, um seine Meinung kund zu tun.

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Andrea Strahm
Grossrätin Die Mitte, Fraktionspräsidentin

Kindisch

Natürlich ist das Vandalismus und undemokratisch. Vor allem aber unreif, wie all die Schmierereien, die Argumente ersetzen. Man kann mit uns reden. Am liebsten mit Hirnschmalz statt Fischkleister.

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Lisa Mathys
Grossrätin und Präsidentin SP BS

Vandalismus lehne ich ab

Ich verurteile es grundsätzlich, wenn man fremdes Eigentum zerstört oder beschädigt. Aggressiven Schmierereien und das Abreissen der Plakate halte ich für falsch und undemokratisch. Allerdings gibt es manchmal auch den einen oder anderen lustigen Spruch oder ein aufgemaltes Tattoo, was ich jetzt nicht wirklich schlimm finde.

Balz Herter
Balz Herter
Grossrat Die Mitte

Daneben

Ich persönlich finde es schade, dass man das jedesmal durchlebt und alle Parteien drankommen. Das zeugt von einem undemokratischen Denken. Ich finde das daneben.

Catherine Alioth, LDP
Catherine Alioth
Grossrätin LDP

Feig

Wahlplakate zu verunstalten ist eine feige Art, seinen Unmut auszudrücken. Nutzt eure eigene Plattform für eure Botschaften und steht dazu. Alles andere ist undemokratisch.

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Patricia von Falkenstein
Nationalrätin LDP BS

Es ist ein grosser Ärger.

Das ist keine Frage von demokratisch oder nicht. Es ist Vandalismus und geht gar nicht! Wenn Leute etwas zu sagen haben, sollen sie eigene Plakatsteller kaufen und nicht diejenigen verschandeln, für die andere Geld ausgegeben haben. Es ist ein grosser Ärger.

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Peter Deminski, 46
Angetroffen vor dem Claramarkt

Das ist doch einfach Langeweile

Das ist doch einfach die Langeweile von irgendwelchen Kiddies. Es hat nichts mit den Wahlleuten zu tun, sondern ist reine Willkür. Da ist wenig politische Motivation dahinter.

Dest Jones
Graffiti-Künstler

Verunstaltete Plakate sind nicht unbedingt meine Art, aber ich denke, es ist wohl Teil unserer kapitalistischen Gesellschaft.

roger stalder
Roger Stalder
Grossrat SVP

Feige Vandalen

Das ist einfach nur beschämend und ganz klar nur Vandalismus. Diese Werbeflächen sind nicht gratis. Das scheint diesen Kindergarten von Leuten aber nicht zu Interessieren. Und wenn sie nicht zu Feige wären, könnten sie es ja am Tag machen. Da fehlt ihnen scheinbar der Mut.

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Ömer
Angetroffen beim Clarapatz

Das ist normale Demokratie

Soweit sich das im legalen Rahmen bewegt, habe ich nichts dagegen. Das ist normal in der Demokratie. Aber wenn Jugendliche aus Spass oder Frustration die Plakate bemalen oder abreissen, dann finde ich das schon nicht in Ordnung.

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Ruedi Wunderlin, 67
Angetroffen vor dem Claramarkt

Zerstörung ist nicht Teil der Demokratie

Politiker machen Wahlversprechen und halten sie nicht ein. Dass ihre Wahlplakate verunstaltet werden, ist dennoch nicht richtig. Es zeigt die Intoleranz unserer Gesellschaft. Demokratie sollte ein Austausch auf geistiger Ebene sein, da gehört die Zerstörung nicht dazu.

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Raoul, 22
Angetroffen bei der Kaserne

Es verhärtet die Fronten

Sowas sollte nicht sein. Die Verunstaltung von Plakaten geht am Ziel vorbei und schwappt ins Negative über. Ich glaube, das Ziel dieser Verunstaltungen ist, Unzufriedenheit mit den Aussagen und Strategien von abgebildeten Personen und ihren Parteien auszudrücken. Obwohl es irgendwo auch Teil der Meinungsfreiheit ist, verhärten sich so aber die Fronten und der Hass wird grösser. So funktioniert das demokratische Miteinander nicht und eine gesunde Debatte, eine nachhaltige Politik, wird verunmöglicht. Menschen von unterschiedlichen politischen Lagern sind einander nicht mehr zugänglich, gerade die SVP wird sich der Überzeugungskraft von linken Argumenten immer mehr verweigern, weil sie sich in ihren Ängsten und Bedürfnissen nicht mehr wahrgenommen fühlt. Es ist daher wichtig, auch die andere Seite wahrzunehmen und auf rationalerem Weg Kommunikation herzustellen.

Balaj, 39
Angetroffen vor dem Claramarkt

Es ist einfach nicht schön

Das stört mich aus politischer Sicht eigentlich nicht. Es ist einfach nicht schön. Es ist dreckig und verunstaltet Basels Schönheit. Mir ist aber vor allem die Sicherheit wichtig und in der Schweiz habe ich noch nie etwas Schlimmes erlebt. Diese Plakate haben keinen Einfluss auf die Sicherheit in Basel, deswegen stören sie mich nicht.

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