Warum lieben die anderen Schweizer*innen uns Basler*innen nicht?

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Franziska Zambach
Franziska Zambach
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Lieben muss man die Basler ja nicht gerade, mögen reicht auch. Wir werden auf jeden Fall als Basler, wohnhaft im Berner Oberland wegen dem Dialekt immer wieder nachgeäfft… 😂

Robbi
09. Dezember 2022 um 08:01

Keine richtigen Schweizer

Naja, für mich läge Basel auch eher in Europa als in der Schweiz. Wenn ich denn die Welt so sehen wollte. Ich bin wirklich froh und dankbar,als Deutscher in einer der fortschrittlichsten Städte Europas leben zu dürfen. Basel-Stadt spielt da in einer Liga mit Kopenhagen, Paris, Barcelona, Amsterdam oder auch Stockholm.

Es wundert mich überhaupt nicht, dass so ein Kanton dem Rest der Willensnation etwas unheimlich ist. Vor allem wenn es auch noch wirtschaftlich gut läuft. Ich finde in Basel auch viele Parallelen mit den hanseatischen Städten Deutschlands - altes Geld, starkes soziales Bewusstsein auch der Reichen und Mächtigen, grosse Gelassenheit und Toleranz im Alltag und eine enorme kulturelle Vielfalt.

Max Müller
09. Dezember 2022 um 08:27

Ist Basel beliebt oder unbeliebt

Die Nichtwahl von Eva Herzog hat mit der Beliebtheit von Basel nichts zu tun. Es geht rein um die Personen. Für die SVP und die FDP war Eva Herzog als zu stark, und Elisabeth Baume-Schneider als die schwächere und somit besser zu handhabende Kandidatin eingeschätzt. Eva Herzog ist der demonstrierten Macht der bürgerlichen Diktatur zum Oper gefallen. Die SP hat zu spät und zu schwach reagiert, um das vorhersehbare Unheil abzuwenden.

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Ernst Field
09. Dezember 2022 um 10:30

Purer Neid

Bevor ich mit 9 von Winterthur nach Basel zog, wusste ich nur, dass man dort ein "ganz langes A" hat (Schtärneföifi sei dank). Vor dem Umzug waren meine Freund*innen verängstigt. Ich solle ja nicht FCB-Fan werden, das wäre schlimm. Ich spürte Neid auf den Erfolg.

10 Jahre später begann mein Studium in Bern. Beim Kennenlernen ging man zuerst auf meinen Dialekt ein, "du bisch us Basel gell?", hiess es. Erst danach kamen die erwarteten Witze über meinen Namen. Neuland für mich. Aber auch hier: purer Neid. In Basel redet man ohne penetrantes "CH", viel schöner.

Fazit: hier ist es toll, alle neidisch, wir sind die Besten.

Caroline Rasser, Theater Fauteuil, Basel, 19.03.2021, Foto Lucia Hunziker
Caroline Rasser
Leiterin Theater Fauteuil, angefragt von Bajour

Bösewicht Basel

Seit Jahrzehnten werden die meisten Bösewichte in Schweizer Film- und TV-Produktionen mit Basler SchauspielerInnen besetzt.

Honni soit qui mal y pense.

Raymond
09. Dezember 2022 um 06:57

Bürgerlicher Widerstand

Eine bürgerliche und ländliche Allianz hat Eva Herzog verhindert! Spannend ist, wie Elisabeth Baume-Schneider ihre Ideen einbringen wird und kann.

Lukie Wyniger
Lukie Wyniger
Reggae-Spezialist und FCB-Briefing-Schreiber, angefragt von Bajour

Selbstverliebte Züge und Neid

Einerseits ist es wohl Basler*innen selber zuzuschreiben: der hier verbreitete Lokalpatriotismus nimmt manchmal schon auch selbstverliebte Züge an. Andererseits ist es vielleicht auch einfach der gute alte Neid: Basel tickt irgendwie internationaler als der grosse Teil der restlichen Schweiz mit der grossen Genfer Ausnahme. Das macht es uns nicht einfach in Sachen Sympathie.

Profilbild
Matthias Zehnder
09. Dezember 2022 um 08:22

Basel stand schon immer mit dem Rücken zur Schweiz – und umgekehrt

Dass Basel mit der Schweiz fremdelt, ist nichts Neues. Basel ist nicht aus Überzeugung der Eidgenossenschaft beigetreten, sondern weil die Eidgenossen sich als Schutzmacht vor den Burgundern anboten. Interessant sind dabei zwei Dinge: Eigentlich könnte die Schweiz stolz sein auf Basel, weil die Region dem Land viel bringt. Bloss wissen das die meisten Schweizer:innen gar nicht. Die Schweiz schwärmt vom Gotthard, vergisst aber, dass der Rhein eine der wichtigsten Transportwege für Güter in die Schweiz ist. Das Zweite: Dem Tessin nimmt es niemand übel, dass es nach Norditalien orientiert ist und andere Bedürfnisse hat als der genuine Deutschschweizer Bauer. Im Gegenteil: Die Tessiner sind eine Minderheit, auf die man Rücksicht nehmen muss. Basel ist (nicht nur der Sonne wegen) das Tessin des Nordens: Wir sind ebenfalls geprägt von der Grenze und der Verflochtenheit mit dem Umland. Fazit: Es ginge uns besser, wenn wir eine andere Sprache sprechen würden als die Deutschschweizer…

Also....ich mag die Basler....ob weiblich oder männlich....ich denke es gilt....so wie man in den Wald schreit so kommts zurück....Falls ihr die Bundesratswahlen meint....es kann nicht jeder gewinnen....und da ist wohl wurscht woher jemand kommt.

Ueli
09. Dezember 2022 um 08:33

Grosskarierte Kleinstädter

Wer mag schon grosskarierte Kleinstädter, die sich für die Besten halten und nur auf und für sich schauen?

Bajour*innen 😅. Bei Eurer Schlagzeile thun die Öuglein schmerzen. 😂🤣 Ein Blumenstrauß für Euch 🥂💐 Gruss aus der Nähe und verzeiht mir meine Schreibfehler. Ich verzeihe Euch Eure auch. 😉😊😅😂🇨🇭

Ich mag die Basler!!!

Das könnte vielleicht tatsächlich am Dialekt und der Region liegen. Das ist ja in Deutschland genauso, dass manche mehr gemocht werden - Bayern und Oktoberfest vielleicht und manche weniger. Für Basel kann es am Multikulti, den Chemieriesen Novartis, Roche und ggf. Syngenta beim Bad. Bf. liegen.

Frank
09. Dezember 2022 um 12:45

Es fängt beim Dialekt an

Der von anderen Schweizern als spitz, arrogant oder affektiert wahrgenommene Basler Dialekt nährt leider wahrscheinlich schon als Erstes den Kantönligeist, der immer wieder für Reibung sorgt. Die Selbstbezogenheit Basels allein muss es nicht sein, die findet man zum Beispiel genauso in überbordendem Mass in der Stadt Bern. Und letzten Endes besagt der Mythos Schweiz, dass die Identität der Schweizer im Ländlichen fusst, nicht im Städtischen. Kein Wunder kamen in alten Stücken und Filmen à la Franz Schnyder die Bösen immer aus Basel, die mit ihrem städtischen Gehabe und ihrer affektierten Art dem Bauern das Stöckli wegnahmen.

Ich finde das eine blöde Frage, vor allem, wo steht das, dass andere Schweizer*innen die Basler nicht lieben sollen? Klar gibt es Kantone, die man lieber hat, als andere, aber ich denke, gerade Basel ist, zu mindest in der Touristik sehr beliebt.

Ich denke nicht, dass Basel unbeliebter als andere Kantone ist, vielleicht gibt es irgendwo eine Statistik, wo man das sehen kann, dann hätte man einen Anhaltspunkt, aber so das einfach zu behaupten, finde ich blöd.

Also mich kümmert sowas nicht und ich habe nur gute Erfahrungen gemacht in meinen 16 Jahren Zürich zum Beispiel ganz besonders. Es waren mehr die Basler, die “ein Visum” verlangt haben, wenn ich jeweils in die “Heimat” gekommen bin.😉

Ausserdem sage ich, wenn man mich wegen meinem Dialektmix fragt, woher ich eigentlich komme 🤣, dass ich interkantonal unterwegs sei. Geboren im Aargau, aufgewachsen im Baselland, Eltern aus dem Kanton Bern und Wallis, 16 Jahre Zürich und bald auch schon wieder 10 Jahre in Basel Stadt wohnhaft.

Ich bin selber nicht so die Schubladisiererin, eher eine offene Weltenbürgerin und so kommen die meisten Menschen auch auf mich zu.

Nur weil man nicht Herzog gewählt hat in Bern? Da sollte eher die Frage sein, was hat Herzog falsch gemacht und was waren die Gründe bestimmter Politiker. Hat am wenigsten mit dem Kanton zu tun wo man herkommt. Viel mehr mit der Person und den eigenen Wünschen.

Roberto
10. Dezember 2022 um 09:20

Basel ist anders!

Wir müssen nicht vom Rest der Schweiz gemocht werden. Ich bezweifle übrigens, dass wir nicht gemocht werden. Vielleicht steckt bei manchen eher etwas Neid mit drin. Basel ist anders und das ist auch gut so. Die Stadt ist lebenswert und divers wie keine zweite in der Deutschschweiz. Das macht uns aus. Wie warb doch einst das Tourismusbüro? Die zwei Rochetürme zeigend: „This is not a Bergspitze. This is Basel!“

Leonhard Müller
10. Dezember 2022 um 10:50

Angst?

Ich vermute, das wesentliche Element war die Angst der Parlamentarier vor starken Frauen. Offenbar waren die Bürgerlichen der Meinung, mit Frau Baume-Schneider das "kleinere Übel" zu wählen. Dazu kam, dass Zürich Basel wohl nur dann einen BR-Sitz zugestehen will, wenn es selber einen auf sicher hat (vgl. die sturen Stimmen für den Zürcher Kandidaten noch im 3. Wahlgang).

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