Was ist nur mit dem Schiesser los?

Eine engagierte Baslerin sorgte auf Facebook für Wirbel um die Traditions-Confiserie. Wir haben vorbeigeschaut.

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Ist Kaffeetrinken, was das Zeug hält, angesagt?

Am 25. August postet Dagmar auf Facebook in der Gruppe «Lääbe in der Innerstadt» einen Aufruf: «..um könne z überläbe..» brauche das Traditionsunternehmen Schiesser die Unterstützung der Basler Bevölkerung. Ältere Kunden*innen fielen weg, da sie sich nicht mehr in die Stadt trauen würden. Die Confiserie Schiesser ist die mit dem feinen Magenbrot, die schon immer da war – seit 1870.

Die Botschaft schlug ein wie ein Bömbeli. In kürzester Zeit wurde der Post über 500 mal geteilt. Klingt so, als wäre die Confiserie kurz vor dem Bankrott, oder etwa nicht?

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Facebook-Post von Dagmar am 25.8.2020

Wo drückt denn der Schuh?

Besuch in der Schiesser Filiale am Marktplatz. Dort will niemand etwas sagen. Also weiter zum Schiesser am Bankverein. Verkäuferin Adriana Morales klärt auf: «Ich kenne den Facebook-Post. Aber er ist überdramatisiert.» Zwar habe die kurzfristig abgesagte Fasnacht und das weggefallene Ostergeschäft Schiesser einen Dämpfer verpasst. Aber: «Uns geht es nicht schlechter als anderen Confiserien.» Das bestätigt auch die Geschäftsführerin Rosalba Lo Vaglio Schiesser am Telefon. «Wir können uns ohne Probleme über Wasser halten.»

«Wir haben über 40 neue Facebook-Abonnent*innen gewonnen.»
Rosalba Lo Vaglio Schiesser

Warum dann der Post?

Dagmar selbst möchte nichts dazu sagen. Laut Rosalba Lo Vaglio Schiesser handelt es sich dabei um eine «Goodwill»-Aktion. Dagmar Vergeat kenne ihren Ehemann, Stephan Schiesser, Inhaber der Confiserie Schiesser in vierter Generation, gut. 

Tatsächlich kam der Facebook-Post von Dagmar dem Traditionsgeschäft zugute: «Wir haben über 40 neue Facebook-Abonnent*innen gewonnen.»

Kaffee und Pralinen kann man auch in nächster Zeit bei der Confiserie Schiesser noch geniessen. 

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