Was tun mit dem Bau 52?
Heute wird im Grossen Rat der Bau 52 diskutiert. Denn die Roche möchte den südlichen Teil ihres Areals zwischen Grenzacherstrasse und Solitude-Promenade weiterentwickeln. Geplant ist, bestehende Forschungs- und Bürogebäude (wie auch den Bau 52) abzubrechen, um Raum für einen neuen Park sowie ein Besucher*innen- und Mitarbeiter*innengebäude zu schaffen. Zudem sollen die Voraussetzungen für ein drittes Hochhaus gesichert werden.
Eine knappe Mehrheit der Bau- und Raumplanungskommission möchte den Bebauungsplan für das Roche Südareal aber in mehreren Punkten anpassen. Sie spricht sich gegen einen Abriss des «schutzwürdigen» Hochhauses Bau 52 aus, da es geradezu sinnbildlich den Quantensprung zeige, der architektonisch und industriell zwischen den 1960er-Jahren und heute liege. Gutachten belegen zudem, dass der Bau 52 in gutem Allgemeinzustand sei und eine energetische Sanierung möglich ist. Die Kommissionsminderheit spricht sich dezidiert für den neuen Bebauungsplan Roche Südareal aus. Sie betont die Wichtigkeit des Pharmaunternehmens für Basel und lobt dessen Nachhaltigkeitsstrategie. Der energetisch veraltete Bau 52 ist ihrer Ansicht nach nicht verhältnismässig.
Ballenberg
Fragt doch mal den Ballenberg an. Da könnte es noch passen;-)
Fortschritt statt Stillstand
Beim Bau 52 geht es um mehr als ein Gebäude – es geht um Mut zu Neuem und Vertrauen in Unternehmen, die investieren, Arbeitsplätze sichern und Verantwortung übernehmen. Der Bau 52 war in den 60er-Jahren ein Symbol für Fortschritt, weist heute jedoch gravierende Mängel bei Statik, Brandschutz und Erdbebensicherheit auf und enthält Asbest. Eine Totalsanierung würde rund 80 bis 90 Prozent der Bausubstanz betreffen und käme einem Neubau gleich. Roche hat Varianten geprüft, inkl. Gutachten. Der Rückbau ist fachlich begründet und steht im Einklang mit ihren Netto-Null-Zielen 2030. Auf dem Südareal entsteht ein offener Park, ein Besucher- und Mitarbeitendengebäude sowie Raum für ein mögliches drittes Hochhaus – ein Konzept, das Lebensqualität, Innovation und Nachhaltigkeit verbindet. Der Rückbau und die Weiterentwicklung stärken Basel als Wirtschaftsstandort. Vertrauen in verantwortungsvolle Unternehmen ist die Basis für eine zukunftsfähige Stadt – darum stehe ich klar hinter dem Rückbau.
Ansichtssache...
Bei aller Hochachtung für Architektur und deren Schöpfer/Innen. Ob ein Werk gefällt ist schlussendlich Ansichtssache jedes Einzelnen. Der Bau 52 mag zwar ein "Meilenstein" der Architektur aus den 1960er Jahren sein. Nur alles was "alt" ist ist nicht automatisch schön. Das neue Assemble der Roche wird es in 70 Jahren auch sein. Als ehem. Metallbauzeichner kann ich persönlich einer "einfachen" Pfosten-Riegel Konstruktion wenig abgewinnen. Aber "Curtain Wall" tönt halt für viele exotischer und schützenswert. Die Roche plant Infrastruktur unter dem Areal von Bau 52 welche Angreifbar ist, ein geschlossener Park macht deshalb Sinn. Der Park ist für 11000 Mitarbeiter/Innen zugänglich, diese Menschen sind Teil der Bevölkerung. Vielleicht wissen das ja Mitglieder des Parlamentes nicht. Die Roche hat den Beton der alten Gebäude an Ort und stelle wieder aufbereitet und wieder verwendet. Denke Roche macht sehr viel für die Nachhaltigkeit.
Unbestritten Schutzwürdig
Selbstverständlich sollte Bau 52 erhalten bleiben: Er ist unbestritten schutzwürdig. Bau 52 war 1960 das höchste Hochhaus der Schweiz, nun ist er ein Zwerg vor den neuen Roche-Türmen. Er zeigt einmalig den Massstabssprung von damals zu heute. Gutachten belegen, dass Bau 52 in gutem Allgemeinzustand ist, saniert werden kann und ein Erhalt nachhaltiger und kostengünstiger wäre. Das einzige, was fehlt, ist der Wille...
Unverständlich
Es ist vollkommen unverständlich, dass dieser besonders wohlproportionierte Bau, der übrigens nicht nur mit den UNO-Gebäude in New York verwandtschaftliche Züge hat, sondern auch mit dem ehemaligen CIBA-Hochhaus links der Dreirosenbrücke auf Kleinbaslerseite, den völlig überdimensierten Bestrebungen weichen muss. Der einzige wirklich ersichtliche Grund ist, dass sich der Bau zu vorteilhaft gegenüber den schlecht proportionierten Bauten von Herzog & de Meuron abhebt.
Breite Fachkompetenz ist für den Erhalt von Bau52
Internationale, wie Architekt*innen aus der Schweiz plädieren aus vielen Gründen für den Erhalt von Bau52. Darunter Pritzker-Preisträger*innen (das ist so in etwa der Nobel-Preis für Architektur). Wir sollten sorgsamer mit unserem baulichen Bestand umgehen - insbesondere, wo es möglich ist. So beim Roche-Bau52. In kurzer Zeit haben die von Fachpersonen lancierete Petition weit über 1000 unterzeichnet: https://act.campax.org/petitions/save-roche-bau-52-innovation-ist-renovation-nicht-abbruch
Bau 52
Bim Abriss vom alte Theater hänn au viil miesse briele...
Ungleichbehandlung?
Mit dem Bebauungsplan erhält die Roche extreme Vorteile gegenüber allen "normalen" Grundeigentümern. Sie darf neben die zwei höchsten Gebäude der Schweiz nochmals ein höheres stellen. Während sich die Grundeigentümer im kleinteiligen Wettsteinquartier mit Regelbauweise und einer deutlich niedrigeren Ausnützung begnügen müssen. Es ist in meinen Augen nicht vermessen, wenn die Öffentlichkeit im Gegenzug Qualitäten einfordert. Dazu zählt der Erhalt des Bestandsgebäudes, eine öffentliche Durchwegung und eine Verbreiterung der Rheinpromenade. Übrigens alles Dinge, welche die Novartis auf ihrem Campus ermöglicht hat. Warum Roche nicht?
Sanieren
Das Problem beim Abriss: Es werden mehr graue Emissionen freigesetzt, was bei eine Umbau nicht wäre und es wäre Kostengünstiger.