Weihnachtszeit: Wird Alkoholkonsum verharmlost?
Alkohol gehört für viele in der Weihnachtszeit ebenso dazu wie Gutzi oder Schoggi. Egal ob Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder ein Cüpli am Adventsapéro: Die Versuchung ist gross und es ist nicht immer einfach, Nein zu sagen, ohne sich erklären zu müssen. Während für die einen ein Glas Alkohol für Ausgelassenheit und Gemütlichkeit steht, bedeutet er für andere Konsumzwang. Dabei wird oft vergessen, dass Alkoholkonsum auch problematisch sein kann. Laut BAG sind 250’000 bis 300’000 Personen in der Schweiz alkoholabhängig. Jede dritte Person in der Schweiz hat mindestens eine Person mit Alkoholproblemen in ihrem Umfeld. Alltagsalkoholismus ist in unserer Gesellschaft also tief verankert, aber selten Thema. Schon gar nicht in der Weihnachtszeit. Wir fragen daher:
Feiern ohne Kater oder die Dosis macht das Gift
Wie Paracelsus, Basels Stadtarzt vor rund 500 Jahren, lehrte: „Die Dosis macht das Gift.“ Doch gibt es für Alkohol (leider) keine harmlose Untergrenze. Dies ist eine oft übersehene Tatsache gerade in der Festzeit. Neue Forschung zeigt, dass selbst wenig Alkohol schaden kann. Zellgift bleibt Zellgift. Wer nun „no risk - no fun“ denkt, sollte auch an Paracelsus' Worte denken. Das Bewusstsein für Masshalten und die Fähigkeit, „Nein“ zu sagen, sind entscheidend. Glücklicherweise gibt es heutzutage immer mehr gute alkoholfreie Alternativen, die helfen können, diesen sozialen Druck gerade zur Weihnachtszeit zwischen Glühwein und Adventsapéro zu mindern. Erstaunlich oft werden diese gewählt, wenn mehr als Wasser und Orangensaft angeboten werden. In einer Zeit, in der jede:r dritte Schweizer:in Alkoholprobleme in der Nähe erlebt, müssen wir dieses Thema ernst nehmen und beispielsweise mehr kreative, alkoholfreie Alternativen anbieten, die allen ermöglichen, festlich ohne Alkohol zu feiern.
Nur Weihnachtszeit ?
Ich denke der Alkohol und die Kosten in der Gesellschaft werden allgemein unterschätzt. Vermutlich hätte ich im Beruf und die Sanität wohl weniger unschöne Situationen zu meistern, wäre der Konsum bei den Einzelnen im Bezug zu Ihrem Verhalten (nachdem sie zu viel hatten). Bei den meisten Fällen, bei denen es unschön wurde, waren am Schluss Alkohol oder andere Substanzen ein Thema. Das es aber ein Thema wird, halte ich für nicht wahrscheinlich. Da die meisten ja überzeugt sind, sie hätte es komplett im Griff. Wie viele machen Dinge unter Alkoholeinfluss, welche sie sonst eher nicht täten? Manchmal lustig, manchmal mit Konsequenzen für den Rest des Lebens. Und ist es doch so, das zwar an Weihnachtsmärkten und Weihnachts-/Neujahrs Apéros vielleicht ein- zwei mehr getrunken wird von der Allgemeinheit. Aber ich habe das Gefühl, viele haben es im Griff. Anders sieht es vielleicht bei VIP's der Gesellschaft aus, welche über diese Zeit von Apéro zu Apéro torkeln ähm ich meine gehen. ;-)
Gepflegter Konsum
Entscheidend ist der Alltag unabhängig von der Jahreszeit. Und da ist offensichtlich, dass das Gesundheitsbewusstsein stark zugenommen hat. Der Alkoholkonsum pro Kopf sinkt stetig und ist auf dem tiefsten Stand seit Messbeginn im 19. Jahrhundert, die Regeln im Verkehr und an Geschäftsanlässen strikter. Der Anteil Abstinenter nimmt zu. Wichtig ist die Hilfe für Süchtige, Gefährdete und der Jugendschutz. Und das eigene Vorbild in Familie und Freundeskreis. Gepflegter Konsum bedingt Reife und Kultur. Wo sie fehlen, soll man es lassen.
Trends und Gegnerschaft
Ich beobachte, dass gesund Leben fast eine Art Hype ist aktuell. Aufgeklärte Leute sollten ihre Erkenntnisse nicht als 'Besserwisser' an den Mann / die Frau bringen, sonst gibt's nur Trotzreaktionen, von denen, die es eigentlich nötig hätten ... Aber natürlich ist es gut, den Alk ein wenig zur Diskussion zu stellen.
Verharmlost oder unterschätzt
Ich finde man müsste die Fragen stellen, ob man Ihn verharmlost oder unterschätzt oder verharmlost man den Alkohol, weil man ihn unterschätzt ?
Selbstverantwortung
Spass und Gesundheit stehen sich zuweilen entgegen. Es kann nötig sein, auf Suchtbetroffene im Freundes-/Familienkreis Rücksicht zu nehmen und etwa selber auch mal "trocken" zu feiern. Aber über die Stränge zu hauen, gehört nun mal zum Leben, und da muss jede/r selber wissen, was für sie/ihn richtig ist. Was gar nicht geht: die Nase über die zu rümpfen, die keinen Alkohol trinken mögen, warum auch immer.
Muss jede/jeder selbst entscheiden.
Als Nichtrauschorientierter brauche ich keinen Alkohol. Für jene, welche alkoholische Getränke geniessen, ist es stets eine Frage des Masses. Da muss jede/jeder seinen Weg finden.