Und wo kann ich jetzt Tetra Pak entsorgen?
Alles, was im Bebbi Sagg landet, wird verbrannt. Kreislaufwirtschaft sieht anders aus. Wer akribisch Müll trennen und recyceln will, steht vor der Suche nach passenden Entsorgungsstellen. Wir geben eine kleine Übersicht.
Recycling ist eine Wissenschaft für sich. Wer das Wort wirklich ernst nimmt, kann nicht einfach den ganzen Kehricht in den Bebbi Sack stopfen.
Ayla ist so jemand. Sie fragt auf Gärngschee danach, wie man am Besten Tetra Paks entsorgen soll. Das soll schwierig sein? Nun, ein Blick auf die Länge des Abschnitts «Umweltverträglichkeit» beim Wikipedia-Artikel von Getränkekartons reicht, um sich die schwierige Wiederverwertbarkeit des beschichteten Kartons nahe zu führen.
Aldi Suisse wollte 2016 mit einem Pilotprojekt das Tetra-Pak-Recycling etablieren, stellte es aber drei Jahre später wieder ein. In den Filialen Migros und Coop ist es verboten, dort Tetra Paks an den Recycling-Stationen zu entsorgen.
Ja, und wohin denn dann? Die Gärngschee-Community wusste Rat: Bei kostenpflichtigen Rezykliersäcken wie dem Basler Unternehmen Eco-House-Recycling oder Sammelsack (Verkauf- und Sammelstelle in Birsfelden) werden die wiederverwertbaren Kunststoffe von Profis getrennt. Kostenlos können Tetrapaks beim SRS-Recyclinghof Allschwil abgegeben werden.
- PET-Getränkeflaschen
- Kunststoff-Flaschen (weisse Milchflaschen, Duschgel-, Shampoo-, Putzmittelverpackungen)
- LED, Energiesparlampen
- Batterien
- Wasserfilterkartuschen
- CDs und DVDs
Tetra Paks sind nicht der einzige Abfall, bei dem sich die Frage stellt, wie man diesen korrekt entsorgen kann. Hier eine kleine Übersicht über Stoffe, von denen Du bisher vielleicht nicht gewusst hast, wo Du sie wie recyceln kannst:
Speisereste
Der Biomüll wird in Basel-Stadt nicht abgeholt. Der Kanton will die Bewohner*innen zum Kompostieren im eigenen Garten, auf dem eigenen Balkon oder dem Quartierkompostplatz animieren – dazu gibt es ein Videotutorial und eine kostenlose Kompostberatung. Kostenpflichtig ist das Angebot der Bioklappen – und hinzu kommt, dass aktuell keine neuen Chipkarten mehr ausgestellt werden können. Alternativ entsorgt man seine Küchenabfälle ausserhalb des Kantons: Auf der interaktiven Recycling-Map der Schweiz kann man nach Sammelstellen in der Nähe suchen.
Korken
Die Weinflaschen landen im Altglas, klaro. Aber die Korken? Das korrekte Recyceln von Kork ist wertvoll, denn sie können zu Granulat zermahlen werden, das in der Baubranche zur Wärmedämmung eingesetzt wird oder anderen Materialien beigemischt werden kann. Achtung: Kunststoffkorken gehören in den Kehricht, Kronkorken ins Aluminium.
Die Korken, die wirklich aus Naturkork sind, kann man als Sammelgut in manchen Weinfachgeschäften abgeben: In Basel bei allen drei Geschäften von Paul-Ullrich (Untere Rebgasse 18, Laufenstrasse 16, Schneidergasse 27) sowie bei L’enoteca Liechti (Schneidergasse 10), Vini D’Amato (Henric-Petri-Strasse 10) und beim Claro Weltladen (Schauenburgerstrasse 3). Auch bei der grossen Recyclingstation von Lottner sind Entsorgungen möglich.
Druckerpatronen
It’s not just plastic: In Druckerpatronen finden sich Metalle und die gehören nicht in den gleichen Abfall wie Kunststoff. Wer die Patronen korrekt entsorgen will, ist in manchen Computerfachgeschäften an der richtigen Adresse: im Media Markt im Bahnhof SBB oder in der Office World im M-Parc Dreispitz. Auch die Camion Transport AG (St-Jakobsstrasse 200) und die Brocki auf dem Wolf nehmen Druckerpatronen entgegen. Alle genannten akzeptieren übrigens auch Tonerkartuschen von Laserdruckern.
Möglich ist allerdings auch, dass man seine alten Druckerpatronen nachfüllen lässt. Der Thinkshop in Füllinsdorf bietet den Service «Leere gegen Volle» an. Für jede eingesandte leere Patrone erhält man einen Franken Gutschrift für die neue Bestellung. Hier lässt sich die portofreie Versandtasche für die Tintenpatrone bestellen.
Styropor
Grundsätzlich ist Styropor des Teufels und sollte wegen seiner kreidetafelig-luftballonigen Quietschigkeit nie wieder irgendwo zum Einsatz kommen. Wenn man es trotzdem recyceln – und damit die Herstellung und das Einschäumen von neuen Styroporplatten fördern – will, muss man zu Lottner oder in Riehen zum Otto-Wenk-Platz.
Auch beim Kannenfeldplatz kann man Styropor abgeben. Dort befindet sich der Quartierentsorgungspunkt, der noch bis August als Pilotprojekt geführt wird. Ist er erfolgreich, könnte es solche Sammelstellen danach auch in anderen Quartieren geben.
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