PET- und Alu-Säcke 4 ever?

Während des ESC waren die Abfalleimer in der Stadt aufgemotzt: Plötzlich ist eine Mülltrennung möglich, die von der Stadtreinigung vor Jahren noch als unmöglich bezeichnet worden ist. SP-Grossrätin Lisa Mathys findet, das System muss auch im Sommer bleiben.

Abfalleimer ESC
Links und rechts hatten die Mülltonnen während des ESC Säcke montiert, um Alu und PET korrekt zu trennen. (Bild: Samuel Hufschmid)

Wer in der ESC-Woche am Rheinbord, am Barfüsserplatz oder auf dem Marktplatz seinen Müll entsorgen wollte, dem sind die «Upgrades» an den Abfalleimern aufgefallen: Links einen Sack für Aludosen, rechts einen für PET-Flaschen. Die Mülltrennung, hiess es bei einer Pressekonferenz zu «nachhaltigen Grossanlässen» im April soll es auch während der Women’s Euro wieder geben (dort sogar mit Mülltrennungs-Torwand).

Bisher wird der Müll, der in öffentlichen Abfalleimern landet, nicht getrennt, auch nachträglich nicht. Die Diskussion über Mülltrennung im öffentlichen Raum gibt es in Basel derweil schon lange. Schon 2017 gab es ein Pilotprojekt zur Mülltrennung im Kleinbasel. Vier Jahre später sagte der frühere Leiter der Stadtreinigung Dominik Egli der bz, dass die Trennsysteme kaum genutzt worden wären – und kostenintensiv seien.

Für ESC und EM hat man diese Kosten nun allerdings nicht gescheut – nun gibt es mit dem 1. August, der Art, den vielen Festivals und sowieso dem sommerlichen Treiben am Rheinbord aber zahlreiche weitere Anlässe, bei denen mehr Mülltrennung angebracht wäre.

Lisa Mathys, SP
«Es wäre einfach schade, wenn man die Vorrichtungen für PET- und Alu-Säcke wieder abmontiert, wenn man sie jetzt schon mal hat»
Lisa Mathys, SP-Grossrätin

Das findet zumindest die SP-Grossrätin Lisa Mathys. Sie ist dankbar, wie die Stadtreinigung Basel während des ESC sauber gehalten hat – und würde die dafür verwendeten Müll-Trenn-Anlagen am liebsten behalten. Sie hat eine Interpellation eingereicht, da sie wissen will, ob sich die Regierung vorstellen kann, solche Trennsysteme auch über die Grossanlässe hinaus zu bewirtschaften.

«Es wäre einfach schade, wenn man die Vorrichtungen für PET- und Alu-Säcke wieder abmontiert, wenn man sie jetzt schon mal hat», findet Mathys. Die Tonnen würden ja sowieso den ganzen Sommer am Rheinbord stehen – also könnte man ja auch einen Testlauf machen und schauen, ob sie jetzt doch genutzt würden. «Zumindest ich persönlich hatte den Eindruck, dass die PET- und Alu-Säcke während des ESC richtig genutzt wurden und jeweils der dafür vorgesehene Abfall darin gelandet ist», so Lisa Mathys. 

Wegen der eingereichten Interpellation äussert sich das für Stadtreinigung zuständige Bau- und Verkehrsdepartement nicht weiter zur Idee, die Abfallsäcke beizubehalten.

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Das ist David (er/ihm):

Von Waldshut (Deutschland) den Rhein runter nach Basel treiben lassen. Used to be Journalismus-Student (ZHAW Winterthur) und Dauer-Praktikant (Lokalzeitungen am Hochrhein, taz in Berlin, Wissenschaftsmagazin higgs). Besonderes Augenmerk auf Klimapolitik, Wohnpolitik, Demopolitik und Politikpolitik. Way too many Anglizismen.

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