2025-08-04 Frage des Tages Pharma-USA-1 (1)

Wie wird Basler Pharma auf Trump-Zollhammer reagieren?

Ausgerechnet zum Nationalfeiertag hat US-Präsident Donald Trump der Schweiz einen Zollhammer beschert. Ab dem 7. August wollen die USA Importzölle von 39 Prozent erheben. Laut dem Branchenverband Swissmem sind «mehrere Zehntausend Stellen in der Schweiz» gefährdet, berichtet der Tagi. Heikel könnte es auch für die Pharma werden. Nach aktuellem Stand soll sie von den neuen Zöllen ausgenommen sein, jedoch fordert Trump von den Branchenriesen Roche und Novartis, die aus seiner Sicht zu hohen Medikamentenpreise innert 60 Tagen zu senken. Ansonsten drohen auch der Pharma saftige Zölle. Trump wolle erreichen, dass mehr Firmen ihre Produktion in die USA verlagern, sagt ein Experte gegenüber Blick

1017 Stimmen
David Rutschmann
David Rutschmann
Moderation
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Werner Pachinger
04. August 2025 um 06:14

Pharma: kreative Lösungen gefragt

Novartis und Roche sind - wie praktisch alle im US-amerikanischen Markt präsenten grossen Pharmafirmen - Mitglieder der einflussreichen Vereinigung forschender amerikanischer Pharmafirmen. Seit Jahren werden mit Organisationen oder Behörden Programme verhandelt, welche eine Preisgestaltung erlauben. Dies ist auch unter der Trump-Administration der Fall. Sollten unter politischem Druck deutliche Gewinneinbussen der Firmen resultieren, werden ihre Verantwortlichen möglicherweise Klagen in den USA einreichen. Sollten Therapien und Medikamente auch mit hohen Zöllen belegt werden, wäre z.B. die Aussetzung der OECD-Mindeststeuer ein möglicher Weg. Exporte über andere Länder, z. B. der EU, könnten möglich sein. Eines scheint klar: die Schweiz sitzt derzeit im Geschäft mit den USA am kürzeren Hebel. Mit der "Faust im Sack" werden deutliche Zugeständnisse unumgänglich sein und unsere exportierenden Firmen müssen finanziell entlastet werden. Der Bundesrat und die Kantone sind jetzt gefragt.

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Oliver Bolliger
Grossrat BastA! / Sozialarbeiter

Die Argumente für unsere Initiative «Pharma für alle» liegen offen auf dem Tisch

Die Pharma wird versuchen, den politischen Druck aufrechtzuerhalten, damit sie so wenig als möglich Einbussen bei ihrer Profitmarge entgegennehmen müssen. Dies bedeutet, dass die schweizerische Regierung der Trump-Regierung entgegenkommen soll und so die Zölle gesenkt werden, damit die Pharmapreise in den USA nicht allzu stark gesenkt werden müssen und gleichzeitig die Preise in der Schweiz erhöht werden können. Zudem wird die Pharma, wie bereits angekündigt, Teile der Forschung und Produktion nach USA verlagern. Ebenso wäre die Pharma froh, wenn die OECD-Steuer ausgesetzt würde. Wir sehen, das internationale Gross-Kapital kennt keine Moral und der Druck auf das Gesundheitswesen und die Bevölkerung steigt weiter an – und dies unabhängig davon, was wir als Menschen hier und weltweit wirklich benötigen. Dies ist ein gesundsheitspolitischer Skandal, welchen wir nun auch noch mit dem Standortförderpaket subventionieren. Unsere Initiative für eine gemeinnützige Pharma ist aktueller und dringlicher denn je – wir werden sie dieses Jahr noch einreichen!

Helen Vogel-Kreis
Antwort auf Basel Briefing

Dem Stil angleichen

Ich meine, die Schweiz soll sich dem Stil von Trump angleichen und Versprechungen machen, die man nach Wochen oder Monaten wieder zurück nimmt: Die Schweizer wollen das nicht kaufen – oder wir brauchen die Waren nicht, da wir das Zubehör aus anderen Ländern nicht beziehen können, da die USA auch Zölle auf die Zulieferungen erhebt.

Gregor Ettlin
04. August 2025 um 05:45

Wie wehren gegen Erpressung?

Wie umgehen mit jemandem, der alle nach seiner Geige tanzen lassen will und ungeschickterweise von seinem Volk dazu ermächtigt wurde? Einfach mal den Kopf einrennen lassen: Da wird in den USA alles teurer. Vielleicht gefällt das den Trump-Wähler:Innen nicht so ganz. Besonders bei der Swiss-Chocolate.

Sibylle Brändli
04. August 2025 um 10:49

Deadlines ...

Vor dem kommenden Donnerstag wird das White House eine Fristverlängerung verkünden.

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