Wird die Kunschti Margarethen ein Klimaopfer?
Der Margarethenpark wird umgestaltet. Eigentlich käme demnächst auch die sanierungsbedürftige Kunsteisbahn Margarethen dran. Doch nun tönen die Behörden an, dass es der Kunschti an den Kragen gehen könnte.
Es war bloss ein Nebensatz, den Emanuel Trueb, Leiter der Stadtgärtnerei, äusserte. Doch er lässt aufhorchen. Trueb sagt zur Zukunft der Kunsteisbahn Margarethen: «Man wird sich überlegen müssen, ob ein Eisfeld, wie es heute angeboten wird, eine Zukunft hat, auch angesichts des Klimawandels.» Nachzuhören im Regionaljournal vom 3. Januar (ab Minute 06:54). Der Hintergrund: Der Margarethenpark wird saniert.
Und auch die 90 Jahre alte Kunsteisbahn ist sanierungsbedürftig, ein entsprechender regierungsrätlicher Bauplan liegt vor. Aber offenbar ist gar nicht so klar, ob eine Sanierung überhaupt Sinn macht angesichts der steigenden Temperaturen aufgrund des Treibhauseffektes.
«Ein Abriss kommt nicht in die Tüte.»Jeremy Stephenson (LDP), Präsident der Baukommission
Zuständig für das Ganze ist die Politik. Für Jeremy Stephenson (LDP), Präsident der Bau- und Raumplanungskommission (BRK), ist aber klar: «Ein Abriss kommt nicht in die Tüte.» Die Kunschti sei als schutzwürdig im Bauinventar des Kantons Baselland eingetragen und im Quartier als Freizeitort stark verankert.
Das sieht auch SVP-Grossrat Pascal Messerli, ebenfalls Mitglied der Kommission, so: Auch er will die Kunschti erhalten, aber klimapolitisch vertretbar und vor allem «nicht um jeden Preis» – die Regierung sah 45 Millionen Franken dafür vor. Zu viel, findet Messerli, insbesondere, da auch Sportvereine wie der Eis- und Eiskunstlaufclub keine Freude an den Umsetzungspläne der Regierung haben und sich wehren.
Nicht einmal Tonja Zürcher, als BastA!-Politikerin Mitglied einer Klimapartei, will die Kunsteisbahn ganz abreissen. Auch sie möchte die Kunschti erhalten, jedoch, wie Pascal Messerli, primär als Freizeit-Institution für den Winter – und nicht als Sportanlage: «Man sollte die Kunsteisbahn eher zur ursprünglichen freizeitlichen Nutzung zurückbauen und in den warmen Monate alternative Veranstaltungen wie den Velomärt darauf stattfinden lassen.»
Wohin sollen dann die Eissportler*innen?
Dafür gäbe es erste Ideen aus Hockey-und Handballkreisen. Sie wollen eine isolierte Halle auf dem Dreispitz bauen. Die Finanzierung ist aber nicht klar. Warscheinlich wird noch einiges Eis schmelzen, bis die Politik die Sache mit der Kunschti mit ein oder zwei Pirouettli entflechtet hat.
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