Würdest du gerade in die USA reisen?
Schweizer Tourist*innen kehren den USA den Rücken. Die offiziellen Zahlen des US-Handelsministeriums zeigen: Verglichen mit dem Vorjahresmonat besuchten im März 2025 26 Prozent weniger Menschen aus der Schweiz die USA. Bei Tamedia sagt Heinz Zimmermann vom Schweizer «Visit USA Committee», er habe den Eindruck, die Politik von US-Präsident Donald Trump könnte sich negativ auf das Schweizer Reiseverhalten auswirken. Bei einer Leewas-Umfrage mit 35’000 Teilnehmer*innen gaben vier von fünf Schweizer*innen an, dass sie wegen Trump derzeit nicht in die USA reisen wollten. Diese Zurückhaltung zeigt sich auch bei einer SRF-Umfrage am Flughafen Zürich und bei Reisebüros. Zuletzt hatten mehrere Länder ihre Reisewarnungen für die USA verschärft, da die Trump-Regierung die Einreisebestimmungen angepasst hat. Unter anderem werden nur noch die Geschlechter «männlich» oder «weiblich» akzeptiert. Vorausgegangen waren Berichte über Tourist*innen, die bei der Einreise in Ausreisehaft genommen wurden.
Die USA kann warten...
Es gibt so viele attraktive Länder. In dem Sinne kann man immer die Wunschliste der Reiseländer umstellen. So kommt die USA jetzt in die hinteren Ränge, bis dort wieder ein wenig Vernunft im Präsidentenpalast eingezogen ist...
Buchungsverhalten wird beeinflusst
Unser USA-Geschäft verlief im 1. Quartal 2025 sehr erfreulich, per Ende März waren wir gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres deutlich im Plus.
In den vergangenen zwei Wochen flachte die Nachfrage nach USA-Reisen etwas ab. Dies entspricht einerseits einem langjährigen Erfahrungswert – das 1. Quartal des Jahres ist für uns Fernreiseveranstalter meist das volumenstärkste, danach flacht die Nachfrage etwas ab. Dass dieses Jahr aber das allgemeine Umfeld (z.B. das erratische Gebaren der aktuellen US-Regierung / die allgemeine Nervosität an Finanzmärkten, die sich allmählich auch auf Konsumentinnen und Konsumenten überträgt / die in vielen Bereichen inzwischen übertriebene und nicht mehr zielführende Medien-Aufmerksamkeit und -Berichterstattung zum Thema USA) auch eine Rolle mitspielt und das Buchungsverhalten von Schweizer Reisekunden beeinflusst, ist nicht von der Hand zu weisen.
Da sich die grundsätzlichen Einreisebestimmungen in die USA seit Antritt der neuen Administration nicht fundamental geändert haben, ist eine spezielle Information der Kundinnen und Kunden nicht erforderlich. Es ist als Anbieter und Veranstalter von Pauschalreisen ohnehin unsere Pflicht, die Kundschaft zu Einreisebestimmungen zu informieren – und dies machen wir auch wie bis anhin dem aktuellen Stand entsprechend und umfassend.
Verallgemeinert ausgedrückt wollen Herr und Frau Schweizer weiterhin reisen, die Reiselust ist gross.
Privat Nein - Polititisch JA
Privat würde ich im Moment auf eine Reise in die USA verzichten. Umso wichtiger ist jedoch der politische Dialog. Wenn demokratische Prinzipien unter Druck geraten, wenn Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte keine Selbstverständlichkeit mehr sind, dann braucht es umso mehr Austausch mit jenen Kräften, die für Stabilität, Zusammenarbeit und gemeinsame Werte stehen. Schweigen oder Rückzug wären das falsche Signal – insbesondere gegenüber jenen in den USA, die sich für Demokratie, Menschenrechte und internationale Zusammenarbeit starkmachen. In solchen Zeiten muss man nicht weniger reden, sondern gezielter – und klarer.
Ich war gerade in den USA – und würde es wieder tun.
Ich war kürzlich in den USA. Geplant haben wir den Trip vor den US-Wahlen. Daher lautet die Frage für mich: Würde ich die Reise wieder buchen? Die Antwort ist klar: Ja.
Wieso: - Die Einreise verlief problemlos & geordnet – wie bei tausenden anderen täglich auch. - Die Menschen vor Ort begegneten uns freundlich & offen. - Natur & Landschaft sind und bleiben einmalig schön.
Das Thema wird hierzulande emotionaler behandelt als vor Ort. Für die Menschen in den USA stehen andere Alltagsthemen im Vordergrund: stark gestiegene Preise, Unsicherheit und wirtschaftlicher Druck.
Natürlich sind die politischen Entwicklungen sehr besorgniserregend – und dürften die Alltagsprobleme vieler Amerikanerinnen und Amerikaner noch verschärfen. Doch das Land deshalb zu boykottieren, greift zu kurz. Ich stelle in Frage, ob ein Reise-Boykott tatsächlich politischen Druck erzeugt – oder ob er nicht vielmehr jene trifft, mit denen wir im Dialog bleiben sollten.
Das Land bleibt trotz allem eine Reise wert.
Keine Probleme an der Uni Basel
An der Universität Basel hat sich für Studierende bislang wenig geändert. Die Nachfrage nach einem Austauschprogramm mit den USA hat sich nicht stark verändert: Dieses Jahr bewarb sich nur eine Studierende – allerdings gibt es auch nur maximal drei Plätze und das Programm war auch in den letzten Jahren nicht stark nachgefragt. Derzeit befindet sich niemand unserer Studierenden in einem institutionellen Programm in den USA.
Die Universität Basel berät, wenn Studierende einen Austausch in den USA machen wollen: Sie sollen sich genau an die Instruktionen der jeweiligen Partnerorganisation halten, das Visaprozedere sehr genau nehmen und unbedingt allfällige Reiswarnungen des EDA im Auge behalten (im letzteren Fall würden sie die institutionelle Unterstützung der Uni verlieren und könnten nur auf eigene Gefahr trotzdem gehen).
Fälle von Dozierenden, die mittels Mobilitätsbeitrag derzeit in den USA sind und Probleme mit dem Visum haben, sind uns nicht bekannt.
Derzeit nicht.
Derzeit würde und werde ich auf Reisen in die USA verzichten. Dies, obwohl mich vor allen einzelne Landschaften, Canyons, Wüste, Nationalparks sehr reizen würden. Ich kenne die USA bisher nicht, war nur einmal vor 15 Jahren in New York. Einen zwingenden Grund für eine Reise dahin, wie Familie o.ä, Habe ich nicht. Als politisch aktiver Mensch, die sich auf Social Media immer kritisch gegenüber Trump und seiner Politik geäussert hat, habe ich zum einen Bedenken, womöglich an der Einreise gehindert zu werden. Realistischerweise ist diese Gefahr bei mir als älterer Frau wohl nicht so gross. Ich möchte mich aber auch mit den Studierenden solidarisieren, die derzeit ausgewiesen werden, und generell mit allen, die unter der Regierung Trump zu leiden haben. Es gibt zum Glück genügend andere lohnende Reiseziele überall auf der Welt und vor allem auch in Europa!
Ich reise sowieso seit Jahren nicht mehr per Flugzeug
In die Ferne schweifen, per Flugzeug, mit all den klimapolitischen Folgen, habe ich gestrichen. Amerika, die USA, bereise ich aus allgemeinen ökologischen Gründen nicht. Die gegenwärtige Führungsequipe würde mich nicht abhalten. Schliesslich findet die Hälfte der Bewohnerinnen diese Regierungstruppe gleich wie ich: scheusslich! Und diese Gebeutelten verdienen meine Unterstützung. Aber nicht mit einer Reise zu ihnen…
Gleichbleibendes Interesse
Derzeit beobachten wir ein gleichbleibendes Interesse Schweizer Kund*innen an unseren Bildungs- und Austauschprogrammen in den USA. Unsere Kund*innen haben weiterhin grosses Interesse daran, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, internationale Freundschaften zu schliessen und eine neue Kultur in den USA kennenzulernen. Wir erhalten durchgehend positives Feedback von unseren Teilnehmenden vor Ort und haben bislang keine Schwierigkeiten bei der Ein- oder Ausreise erlebt.
Wir sind uns aber bewusst, dass es angesichts der derzeitigen politischen Lage und medialen Aufmerksamkeit mehr als früher zu Unsicherheiten und Nachfragen kommen kann. Wir bereiten unsere Schüler*innen umfassend auf die Austauscherfahrung vor und stehen durchgehend in engem Kontakt mit den Eltern. EF ist ein seit Jahrzehnten etablierter Anbieter von Sprachreisen und Schüleraustauschprogrammen. Wir sind einer der wenigen Anbieter mit Büros und Support-Mitarbeitenden sowohl in der Schweiz als auch vor Ort in den USA.