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Basel tönt anders

Kopfhörer auf und eintauchen – so klingt #staythefuckhome

Wie klingt es eigentlich im leeren Basel? Das hat sich Tontechnikerin Susanne Affolter gefragt und ist mit Aufnahmegerät bewaffnet durch Basel gezogen. So tönt die Stadt in Zeiten von Corona.

04/19/20, 09:17 AM

Aktualisiert 04/19/20, 09:17 AM

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In Zeiten von Social Distancing und #staythefuckhome tönt Basel anders. Das hat Susanne Affolter mit ihren Tonaufnahmen festgehalten. Sie hat sich an einem gewöhnlichen Wochenende und am Montag darauf einen auditiven Streifzug durch Basel gemacht. Hier gibt's nun die gesammelten Aufnahmen von Basel tönt anders.

Samstagabend, 19 Uhr beim Joggeli. Normalerweise ist das Stadion gefüllt. Jetzt sieht man durch die heruntergelassenen Gitter nur leere Ränge und rings ums Stadion brummen die wenigen Autos, die unterwegs sind. Beim Nordstern im Hafen ist es gähnend leer, nur die Enten hört man streiten. Einzig beim Humbug und in den angrenzenden Atelierhäusern wird weiterhin gewerkelt, bei offenen Fenstern Musik gehört oder Aufnahmen von einem Schagzeug gemacht.

Friedlich tönts am Sonntag im Erlenmattquartier. Ein Lachen hallt über den leeren Platz und der Klang der hüpfenden Schritte eines Joggers mischen sich mit dem Vogelgezwitscher. Die wenigen Stimmen, die man in den leeren Parks hört, fallen umso mehr auf. Väter, die ihren Kindern auf der Brache irgendwelche Blumen erklären oder Leute am Handy auf dem Balkon.

In der verlassenen Eingangshalle des Euroairports surren die Lüftungen, ausser paar Reinigungskräften ist niemand da. Plötzlich schallt aus den Lautsprechern eine Sicherheitswarnung. Auch in Zeiten von Corona und bei leerem Flughafen werden die Passagiere dreisprachig darauf hingewiesen, ihre Koffer nicht unbeaufsichtigt stehen zu lassen. Von diesem absurden Erlebnis erzählt Susanne Affolter übrigens in unserem Podcast «Nach dem Piepston».

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Jetzt sind zwar Frühlingsferien, doch so ruhig ist es selten am Montag vor der Gundeldingerschule. Und auch vom Gerenne am Bahnhof SBB ist nichts zu hören. Die wenigen Züge, die fahren, sind nur spärlich besetzt. In der Markthalle herrscht gähnende Leere. Am Mittag erfüllt hier normalerweise Stimmengewirr und Essensgerüche die Kuppel. Jetzt hallt das Piepsen der Kasse von Bergs Hofladen durchs Rund. So anders tönt Basel in Zeiten von Corona.

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