Soll die Schweiz der EU beitreten?

Jahrelang schien der Beitritt zur Europäischen Union tabu. Jetzt will die SP wieder darüber reden, während die GLP das nicht realistisch findet. Auch Basler*innen auf der Strassen reagieren eher skeptisch.

2022-05-25 11
Linda Wohlgesinger will den Schweizer Franken behalten.

Linda Wohlgesinger, 28, Chemielaborantin aus Basel

«Ich finde nein, die Schweiz steht schon gut dar, als reiches Land. Die Schweiz müsste zu viel abgeben. Auch wäre es schade den Schweizer Franken zu verlieren.»

EU Umfrage 4
Christina Schmied will Einheit.

Christina Schmied, 45, Sozialpädagogin aus Basel

«Eigentlich ja, weil es zum Beispiel bei den Covid-Apps mühsam ist. Das Einzelkämpferische ist mühsam. Wir sollten alle am gleichen Strang ziehen.»

Umfrage EU 3
Ricardo Rivera sieht einen EU-Beitritt skeptisch.

Ricardo Rivera, 20, Gymnasiast aus Basel

«Nein, wir sollten autonom bleiben und uns nicht der EU fügen müssen.»

EU Umfrage 5
Für Patrick Gebele ist es keine klare Sache.

Patrick Gebele, 25, Elektroniker aus Reinach

«Die momentane geopolitische Lage ist zu kompliziert, als dass ich als Laie eine Entscheidung treffen kann.»

EU Umfrage 6

Jasmin Preiswerk, 38, Kindergärtnerin aus Basel

«Nein, weil ein Eintritt mit vielen Auflagen verbunden ist, ohne EU-Beitritt sind wir unabhängiger. Die bilateralen Verträge sind ein guter Weg. Wir sind zwar nicht überall beliebt, aber für uns ist es so am besten.»

Corinne Stucki, 52, Biologielaborantin aus Binningen

«Ich bin eher dagegen. Die EU funktioniert nicht so gut. Es ist wichtig, gute Verbindungen zu haben, aber dennoch unabhängig zu bleiben. Ich habe keine Lust, dass Brüssel die Form der Tomaten bestimmt.»

Thomas Schmitz, 62, pensioniert aus Zug

«Nein. Die EU ist zerstritten, Polen und Ungarn stören die Einstimmigkeit, daran wird sich vorerst auch nichts ändern. Die Schweiz wäre eine Bereicherung, die EU ist scharf auf sie. Die Bilateralen Verträge sind ein Geben und Nehmen. Es braucht keinen Beitritt.»

Andrea, 56, Psychotherapeutin aus Birsfelden

«Ja, denn wir sind Teil von Europa. Wir müssen einen Anteil leisten, wir können nicht einfach nur profitieren, sondern müssen Kompromisse eingehen.»

Alex Vöster, 47, Projektleiter aus München, wohnhaft in Solothurn

«Nein. Das, was ich in 15 Jahren in der Schweiz als ‹Insel› erlebt habe, war sehr angenehm. Man sollte die Unabhängigkeit beibehalten.»

Was denkst du zu einem EU-Beitritt der Schweiz? Schreib es in die Kommentare.

Bajour Herz
Wir stehen für unabhängigen Journalismus

Unterstütze Bajour und werde Member.

Basel Briefing

Das wichtigste für den Tag
Jetzt Abonnieren
Jetzt Member Werden

Das könnte dich auch interessieren

EU-Verhandlungen Kommentar Ina

Ina Bullwinkel am 22. März 2024

Keine Spur von EU-phorie

Während das neue Freihandelsabkommen mit Indien gefeiert wird, will für die gerade begonnenen EU-Verhandlungen keine Stimmung in der Schweiz aufkommen. Es braucht innenpolitisch ein starkes Signal, um das Abkommen-Paket nicht aufs Spiel zu setzen, kommentiert Chefredaktorin Ina Bullwinkel.

Weiterlesen
Christa Tobler EU-Recht

Ina Bullwinkel am 22. März 2024

«Wenn es jetzt nicht klappt, haben wir mehrere Jahre Eiszeit»

Auf das Verhandlungsmandat mit der EU wird abwechselnd von der SVP oder den Gewerkschaften eingeprügelt. Warum die Spesenregelung halb so wild ist und die Schweiz mit einem Abkommen viel erreichen könnte, erklärt die Basler Europarecht-Professorin Christa Tobler im Interview.

Weiterlesen
Grossratsprasidium_2024_Claudio Miozzari

Claudio Miozzari am 07. Februar 2024

«Tragfähige Entscheide fallen in diesem Saal nicht vom Himmel»

Heute hat Claudio Miozzari (SP) das neue Jahr des Grossen Rats eingeläutet. Das ist seine Antrittsrede – Abstimmung inklusive.

Weiterlesen
Wochenkommentar EU Dossier

Ina Bullwinkel am 12. Januar 2024

Poltern gehört zum Verhandlungs-Handwerk

Das gewerkschaftliche und parteipräsidiale Poltern im Vorfeld der EU-Verhandlungen soll nicht darüber hinwegtäuschen: Im zweiten Anlauf scheinen die Partnerschaften geklärt und die Zeichen der Zeit erkannt zu sein. Der Wochenkommentar von Ina Bullwinkel.

Weiterlesen

Kommentare