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Der Bajour-Ticker zur zweiten Welle

Männerspätzli gegen Corona-Blues und Werkzeuge für die Psychohygiene

Auf die Schnelle, auf die Schnelle, macht Corona eine Welle. Drum gibt es hier kuratierte News und Gute-Laune-Rezepte aus dem Redaktions-Home-Office. Eure Inputs sind herzlich willkommen.

10/21/20, 02:49 PM

Aktualisiert 10/26/20, 02:54 PM

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+++ Freitag, 23. Oktober +++

Wenn Wohlfühltipps nicht mehr reichen: Der Selbsthilfe-Place to be

Hast du Angst, Stress, Herzrasen? Reichen ein warmes Bad oder ein paar selbstgemachte Männerspätzli nicht mehr, um dich zu beruhigen?

Dann schau mal bei der Mindclinic des Klinikum Sonnenhalde vorbei - die stellen 👉 hier 👈 (nach gratis Anmeldung) einen Selbsthilfe-Werkzeugkasten zur Verfügung, den man sich auf's Handy laden oder auch einfach am Computerbildschirm anschauen kann. Mit dabei: Videos zur Selbstentspannung, Tipps gegen's Grübeln, einen Tagesplan für den Ausnahmezustand, einen Stresstest oder Achtsamkeitsübungen. Von Profis entwickelt und gratis nutzbar.

Wenn auch das nichts nützt, kannst du dich an ihre Hotline wenden: 061 645 48 88, von Montag bis Freitag, 09.00 - 17.00.

Wohlfühltipps gegen's Durchdrehen

Wir sind müde, wir sind traurig. Für ein paar selige Wochen schien Corona sich zurückzuziehen und schwächer zu werden. Jetzt ist es wieder voll da und der Frust ist gross. Ganz ehrlich, keine*r hat mehr Bock auf Pandemie (und hatte auch nie jemand). Aber wir müssen uns zusammenreissen, Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten usw.!

Um den Zweite-Welle-Frust jedoch so klein wie möglich zu halten, suchen wir bei Gärngschee eure ultimativen Wohlfühltipps. Was macht ihr so, um nicht komplett durchzudrehen?

Hier unser Lieblingstipp aus den 255 (!) Kommentaren: Spätzli machen für Männer, die 👏sogar👏aufräumen👏!

Mitsprache von Clubs ist «nicht vorgesehen» - say what?

Clubs in Basel machen reihenweise dicht. Marcel Colomb, Gitarrist der Band «Bitch Queens», SP-Mann und Mitglied der überparteilichen Lobby Kulturstadt Jetzt nimmt in einem Interview mit Bajour die Basler Regierung in die Pflicht und kritisiert ihre Kommunikation.

Die Stellungnahme seitens der Politik waren wir euch noch schuldig. Jetzt nimmt Lukas Ott, Leiter der Taskforce Nachtkultur, ein Gremium aus Vertretern der Gastronomie und der Verwaltung, Stellung zu den Vorwürfen. Unter anderem dazu, warum Vertreter der Branche nicht die Chance bekommen haben, mitzureden: «Eine Mitsprache ist in dieser besonderen Lage angesichts der Dynamik nicht möglich und nicht vorgesehen.» Mitsprache, die nicht vorgesehen ist? Interessant. Zur vollständigen Stellungnahme bitte hier lang.

Held*innen hier und da und überall

So👏li👏da👏ri👏tät! Einen besseren Titel hätte sich unsere Kollegin Franziska heute nicht für das Bajour-Briefing ausdenken können. Die Covid-19-Zahlen betrüben uns, aber ein Lächeln bekommen wir beim Blick auf unsere megageile Bajour-Community. Und dazu zählt natürlich auch die #GärnGschee-Gruppe auf Facebook. Ein kleiner Aufruf genügt und ihr seid parat. Wir fragten, wer anderen helfen würde, die Covid-19-App zu installieren. Und natürlich haben sich in kürzester Zeit mehrere Held*innen zur Verfügung gestellt. Merci dafür!

Da wär zum Beispiel Tom, der nicht zu Hause rumsitzen will, wenn er auch helfen kann, oder Dunja, die nicht möchte, dass Menschen vereinsamen. Und auch Andrea will helfen, dass mehr Menschen die App nutzen, um die Corona-Sorgen zu lösen.

Da ist sie wieder, die Solidarität, die uns schon durch die schwere Zeit der ersten Welle getragen hat! Machst du auch mit? Mehr Infos findest du hier.

(Foto: unsplash / Illustration: Bajour)

Zukunftstag ist abgesagt

Noch ein Event, der den steigenden Corona-Fallzahlen zum Opfer fällt: Der Nationale Zukunftstag, bei dem Schüler*innen ohne Vorurteile einen Beruf kennenlernen sollen, falle in diesem Jahr aus, teilt die Trägerschaft mit. 👇

Spitäler müssen auf nicht dringende Operationen verzichten

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage sollen die Spitäler - wie schon im Frühling - nicht dringend notwendige medizinische Eingriffe verschieben, wie die baz berichtet. Darauf hätten sich schon gestern die Gesundheitsdirektoren der Kantone geeinigt, damit genug Betten und Personal für Covid-Erkrankte frei sind. In einigen Kantonen würden die Intensivstationen schon an ihre Grenzen geraten, zitiert die Zeitung Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektoren.

Unter anderem das Unispital Basel wird Eingriffe verschieben müssen.

Unter anderem das Unispital Basel wird Eingriffe verschieben müssen. (Foto: CC/Wladyslaw Sojka/www.sojka.photo)

Direktor Gewerbeverband: «Die Massnahmen müssen verhältnismässig bleiben»

Gabriel Barell, der Direktor vom Gewerbeverband Basel-Stadt, ist nicht zufrieden mit den aktuellen Auflagen und sieht vor allem die Gastronomie in der Bredouille.

Er will die Regelungen, etwa zur Erhebung der Kontaktdaten in Restaurants, so schnell es geht abschaffen. Und er will die Quarantänezeit verkürzen. Glaubt er nicht, dass die Intensivstationen mit den aktuell steigenden Zahlen damit schon bald an ihre Grenzen kommen? 

Seine Antwort:

«In Basel-Stadt befanden sich seit Mitte Mai nie mehr als drei Personen gleichzeitig auf der Intensivstation. Deswegen sage ich: Die Massnahmen müssen verhältnismässig bleiben und auch wieder gelockert werden, wenn die Situation es zulässt. Für die Bars und Clubs sind die aktuellen Auflagen ein Schock und gleichen einem Öffnungsverbot.»

Das komplette Interview lest ihr hier:

«Der Kanton muss die wirtschaftliche Krise ernster nehmen»

«Der Kanton muss die wirtschaftliche Krise ernster nehmen»

Gewerbedirektor Gabriel Barell kritisiert, Basel-Stadt vernachlässige die sozialen Auswirkungen und die Sorgen des Gewerbes in der zweiten Welle.

Tipps vom Kantonsarzt

Den heutigen Tag beginnen wir mit einem kleinen Shoutout an Kantonsarzt Thomas Steffen. Im Interview mit der Baz (Paywall) spricht er mit Blick auf die zweite Welle wohl den meisten Basler*innen aus der Seele: «Wir alle spüren diese Müdigkeit. Wir alle haben dieses Gefühl: nicht schon wieder!» 🙏 Hier ein kurzer Auszug aus dem Gespräch:

+++ Donnerstag, 22. Oktober +++

Corona im Bäumlihof

Der Umgang mit Covid-19 sorgt auch in der Schule für Verunsicherung. Am Wochenende sind zwei Schülerinnen der Sekundarschule Bäumlihof positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie die Baz (Paywall) berichtet.

Sie besuchen die gleiche Klasse, ihre Mitschüler*innen müssen aber laut dem Basler Kantonsarzt Thomas Steffen nicht in Quarantäne. Der Grund: Die Schülerinnen hätten sich ausserhalb der Schule bei verschiedenen Personen angesteckt. 

In einem Schreiben, das der Baz vorlag, steht allerdings:

«In Anbetracht aller uns zur Verfügung stehenden Informationen ist es nicht auszuschliessen, dass eine Ansteckung von anderen in der Klasse stattgefunden haben könnte.»

Ein Teil der Eltern hat ihre Schüler nach der Meldung zuhause behalten, obwohl für die Schüler*innen weiterhin die Schulpflicht gilt, wie Simon Thiriet, Mediensprecher des Basler Erziehungsdepartements, gegenüber der Baz erklärt. Damit riskieren die Eltern eine Busse. Die Baz zitiert auch das Bundesamt für Gesundheit: Eine Quarantäne sei erst dann nötig, wenn zwischen den beiden Fällen nachweisbar ein Zusammenhang bestehe. Schulleiterin und Schulärztin der Sekundarschule Bäumlihof wollen nun das Gespräch mit den Eltern und den betroffenen Lehrpersonen suchen.

Kälteschock vorm Corona-Test

Bis zu drei Stunden müssen die Leute aktuell vor dem Corona-Testzentrum in Basel-Stadt in der Schlange stehen. Und frieren. Täglich lassen sich mittlerweile rund 400 Personen in Basel auf das Coronavirus testen, wie die bz schreibt. Nicolas Drechsler, Mediensprecher des Unispital Basel sagt: «Wenn diese 400 Leute durch den Tag verteilt kämen, würde es kein Problem darstellen. Kommen sie aber alle auf einmal, wie es momentan der Fall ist, können wir das kaum stemmen». 

Denn alle kämen um 9 Uhr morgens. Drechsler fordert die Menschen in Basel-Stadt deshalb auf, zwischen 11 und 15 Uhr zu kommen. Steigen die Zahlen jedoch weiterhin so stark wie derzeit, könnte es auch dann zu Staus kommen. Wer besonders krank aussieht, wer schwanger oder schon älter ist, würde derzeit aber vom behandelnden Arzt aus der Schlange gepickt, sodass sie nicht in der Kälte warten müssen, erklärt Drechsler.

⚡️ Schweiz ist Risikogebiet ⚡️ – Basel hat Sonderrechte

Deutschland hat die gesamte Schweiz zum Corona-Risikogebiet erklärt. Als Risikogebiet gelten Länder und Regionen, die den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100’000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritten haben.

Das bedeutet für Schweizer*innen: Wer ab Samstag, 23. Oktober nach Deutschland will, muss 14 Tage in Quarantäne oder einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Ausgenommen von dem Beschluss sind die Grenzkantone, darunter Basel-Stadt und -Land. Basler*innen sind von der Quarantäne- und Testpflicht ausgenommen, solange sie nicht länger als 24 Stunden in Deutschland bleiben. Laut den deutschen Behörden werden Stichproben gemacht. Anhand der Autonummern erkennt man leicht, woher der*die Fahrer*in kommt und ob sie die Grenze ohne Quarantäne oder ohne Testpflicht passieren darf.

Schulbetrieb: Zwölf Klassen in Quarantäne

Währenddessen steigen in Baselbieter Schulen die Anzahl positiv getesteter Personen, insgesamt sind zwölf Klassen in Quarantäne. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt hat neue Massnahmen für den Schulbetrieb beschlossen, wie die bz berichtet:

  • Maskenpflicht wird ausgeweitet. Bislang mussten Masken zwar auf den Schularealen der Sekundarschule, der Gymnasien, der FMS und der Berufsfachschule getragen werden. Sobald der*die Schüler*in am Platz sass, durfte er*sie die Maske ausziehen. Neu müssen Schüler*innen die Masken auch während des Unterrichts tragen, das betrifft auch Lehr- und Fachpersonen.
  • Sportunterricht wird angepasst.
  • Keine Lager mehr bis Ende Jahr

Schliessung der Basler Clubs

Der Club Nordstern gab am Montag bekannt, er müsse aufgrund der neuen Corona-Verordnungen vorübergehend die Tore schliessen. Mittlerweile sind viele andere Clubs und Bars, z.B. die Kaschemme oder das Rouine, nachgerückt. Das Facebook-Protokoll des Schrecken:

PS: Eine Einordnung von Szenekenner*innen folgt bald …

Am Dienstagabend, den 20. Oktober, verkündet die Kaschemme auf Facebook, dass sie ebenfalls den Betrieb schliessen muss.

Das Annex Basel: Ebenfalls «Vorübergehend geschlossen».

Der Hirschi-Keller: Ebenfalls dicht.

Das Viertel: Ebenfalls geschlossen.

Auch das Elysia sieht «keinen gangbaren Weg», den Laden weiterhin geöffnet zu haben.

Das Humbug macht am Dienstag, den 21. Oktober, bekannt, dass es ebenfalls vorübergehend schliessen muss:

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