«Die Rose ist nicht mehr der Valentinstag-Renner»

Das Blumenhaus Mäglin an der Clarastrasse 5 ist eines der ältesten Blumengeschäfte der Schweiz. Es wurde 1856 gegründet und hat ein grosses Angebot frischer Blumen aus der Region und eigener Produktion.

Blumenhaus Mäglin
Das Blumenhaus Mäglin befindet sich nur wenige Schritte vom Claraplatz entfernt. (Bild: Valerie Wendenburg)

Name: Blumenhaus Mäglin

Hausnummer: 5

Eröffnungsjahr: 1856

Angebot: Blumen 

Inhaber*in: Klaus Stöcklin

Das Besondere: Der Duft und die vielen Farben, die die Blumen aus der Region im Laden verbreiten.

Nur wenige Schritte vom Claraplatz entfernt befindet sich das Blumenhaus Mäglin, dessen schön gestaltete Schaufenster auf das hinweisen, was man im Laden findet: Blumen, soweit das Auge reicht.

1856 wurde das Traditionshaus von der Familie Mäglin gegründet und war 150 Jahre im Familienbesitz, bevor Klaus Stöcklin vor 20 Jahren übernahm. Stolz sagt er: «Wir sind eines der ältesten Blumenläden der Schweiz.» Seit zwei Jahren ist das Blumenhaus im Erdgeschoss der Hausnummer 5 beheimatet. Bevor das Geschäft an den jetzigen Standort zog, war es in der Clarastrasse 50 eingemietet. Stöcklin sagt: «Da mussten wir raus, weil das Haus abgerissen werden sollte.»

Das Team besteht aus drei Chauffeuren, die Blumenbestellungen liefern, zwei festen Mitarbeiterinnen und ihm selbst. Der neue Standort gefällt ihm gut. Hier in der Nähe des Claraplatzes käme mehr Laufkundschaft vorbei als früher.

Klaus Stöcklin Blumenhaus Mäglin
«Ein Teil der  Blumen kommt aus der Region und wir produzieren auch selber.»
Klaus Stöcklin, Inhaber Blumenhaus Mäglin

Das Angebot umfasst ein grosses Blumenrepertoire aus Norditalien, Südfrankreich und Holland. «Ein Teil der Blumen aber kommt aus der Region und wir produzieren auch selber», so Stöcklin, der auf einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen ist. «Dort pflanzen wir die Blumen an. Der Fokus aufs Regionale ist uns sehr wichtig.» 

Welches ist die klassische Lieblingsblume der Kund*innen? «Die Rose», so Stöcklin, wenig überraschend. Saisonal seien aber auch Sonnenblumen sehr beliebt. Und was kostet ein Blumenstrauss? «Einen kleineren bekommt man ab 20 Franken, nach oben hin gibt es eigentlich keine Grenze.» So habe er schon sehr grosse Dekorationen geschaffen, die von der Uhren- und Schmuckmesse in Auftrag gegeben worden seien, als diese noch existierte. Es gab aber auch Bestellungen von Blumensträussen mit bis zu 80 Rosen zu runden Geburtstagen, die er mit seinen Händen kaum noch halten konnte. So ein Strauss kann bei einem Rosenpreis von 8 Franken pro Stück schonmal um die 650 Franken kosten.

Blumenhaus Mäglin
Ein grosse Auswahl frischer Blumen im Laden. (Bild: Valerie Wendenburg)

Messen haben bis zu der Zeit, als die Uhren- und Schmuckmesse wegfiel, eine grosse Rolle für das Blumenhaus gespielt. Heute bekomme er zu spüren, dass diese kleiner und weniger werden. Dazu kommt: «Es wird nicht mehr so auf Blumenschmuck gesetzt», sagt Stöcklin. 

Er ist gerne im Kleinbasel an der Clarastrasse beheimatet und mag seine Kundschaft. Im Moment sei die Situation auch recht entspannt: «Jetzt, wo die Strasse wegen der Events in Basel normal genutzt werden kann, läuft das Geschäft. Aber wenn wir wieder eine Baustelle vor der Tür haben, erwarten wir einen immensen Einbruch.» Er habe jetzt schon Angst davor, dass die Trottoirs aufgerissen werden und die Leute seinen Laden nicht mehr gut erreichen können.

Blumenhaus Mäglin
Bestellte Blumen liegen auf dem Tisch bereit. (Bild: Valerie Wendenburg)

Valentinstag, Muttertag und Heiligabend laufen naturgemäss gut sagt Stöcklin. Er  bemerke aber eine neue Entwicklung: «Mittlerweile ist die rote Rose nicht mehr der Renner am Valentinstag, sondern es werden Blumen allgemein verschenkt, so wie es der heilige Valentin damals getan hat.»

Welches sind denn seine persönlichen Lieblingsblumen? «Ich liebe alle Blumen», sagt Stöcklin und blickt sich in seinem Geschäft um. «Aber Ranunkeln, Sonnenblumen oder Pfingstrosen finde ich schon besonders schön, wenn sie Saison haben». Und natürlich die Lilien, die auf seinem Land wachsen. «Die haben eine ganz andere Ausstrahlung als Blumen aus der Massenproduktion.»

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Valerie Wendenburg

Nach dem Studium, freier Mitarbeit bei der Berliner Morgenpost und einem Radio-Volontariat hat es Valerie 2002 nach Basel gezogen. Sie schreibt seit fast 20 Jahren für das Jüdische Wochenmagazins tachles und hat zwischenzeitlich einen Abstecher in die Kommunikation zur Gemeinde Bottmingen und terre des hommes schweiz gemacht. Aus Liebe zum Journalismus ist sie voll in die Branche zurückgekehrt und seit September 2023 Redaktorin bei Bajour. Im Basel Briefing sorgt sie mit ihrem «Buchclübli mit Vali» dafür, dass der Community (und ihr selbst) der Lesestoff nicht ausgeht.

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